Charter: Kloster Raitenhaslach Urkunden (Zisterzienser 1034-1798) 1295
Signature: 1295
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1295, Straubing
Die Herzoge Otto III., Ludwig III. und Stephan I. von (Nieder-)Bayern erneuern die Urkunde Herzog Heinrichs XIII. von 1258 Juli 5 für Kloster Raitenhaslach (UB 234) hinsichtlich dessen Eigengerichtsbarkeit und ergänzen sie bezüglich der Inwärtseigen.Source Regest:
Krausen, Edgar, Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach, 1034-1350, München, 1959, Nr. 467, S. 385-387
Krausen, Edgar, Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach, 1034-1350, München, 1959, Nr. 467, S. 385-387
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BayHStA München KU Raitenhaslach Nr. 276 (A) (www.gda.bayern.de/archive/hsta/)
BayHStA München KU Raitenhaslach Nr. 276 (A) (www.gda.bayern.de/archive/hsta/)
Seal: Drei Siegel an Seidenfäden: Reitersiegel: Otto III.
Seal: Reitersiegel: Ludwig III. (stark beschädigt)
Seal: Reitersiegel: Stephan I. (Typar 1) (stark beschädigt).
Material: Pergament
Dimensions: 35,5 br : 40,5 h. Plica: 4,8 cm
- notes extra sigillum:
- Rückv. 14. Jh.: Super iudicia et libertates $$Hand 17. Jh.: Vt in litt. A. $$Archivsignatur: D.


Wir Ott, Lodwich vnd Stephan von gotes gnaden pfallentzgraven ze Ryn, hertzogen ze Baieren, tvn allen den chvnt, die disen brief ansehent od[er] | hoerent lesent, daz wir gesehen haben vnd gelesen vnsers hertzenliben vater brief, dem got genad, hertzog Heinrichs von Baieren. An dem selben brief hat er erchant vnd bestætiget dem goteshavs von Ratenhaslach alle di gnade vnd di vreitvm vnd div rehte, div der stvol von Rome vnd di cheiser vnd di chvnige vnd vnser vorvaderen dem orden von Cytel vnd dem goteshavs von Ratenhaslach habent gegeben, vnd hat verboten an dem selben brief allen sinen amptlevten vnd sinen rihtæren vnd schergen, daz si daz vorgenant gotshavs vnd alle ir levt vnd ir gvot niht sveln noch getvrren beswæren noch leidigen mit herbergen vnd mit fvetern noch mit deheinem twanchsal, noch auch di rihter niht sveln twingen ir levt vof dehein taidinch vmbe dehein sache noch vmbe dehein reht, wan si selbe daz vrlavb habent vnd den gewalt, daz si alle die sache hoeren, di ir levt angeent, vnd so si siv gehoerent, daz si di selbem sach mit volligem gwalt mvgen vnd svln rihten, an als vil ob dehein des gotshavses man wurd begriffen mit sogetanen sachen, daz man mit dem tod veber sin leben solt rihten, wan geistlich orden sogetan geriht niht tvrren getvon, so sol der rihter den selben man nemen alein, als er mit der gvertel ist begriffen, vnd sol allez daz gvot, daz der man hat, varent vnd vnvarent, dem goteshavs beliben. Wand wir vnseres hertzenlibes vater brief gesehen haben vnd di andaht, di er gein got vnd gein vnser frowen vnd gein dem gotshavs ze Ratenhaslach hat gehabt, di wellen wir niht minneren, svnder wir wellen si mit gantzem willen vnd besvndern gnaden meren vnd volfueren. Da von gebieten wir allen vnseren amptlevten, vnseren rihtæren vnd vnseren schergen, daz si des goteshavses lævten von Ratenhaslach niht getvrren noch svln beswæren noch laidigen mit herbergen noch mit fveteren vnd mit deheiner twanchsal. Swelher rihter oder scherig daz veberget, so sol der rihter vns geben ze bvozze zehen pfvnt, der scherge fvmfiv, vnd sol dem gotshavs sinen schaden abtvon. Wir gebiten auch allen vnseren rihtæren vnd schergen in allem vnserem lande, daz si deheinen desa gotshavses man niht betwingen noch gebieten ze choemen vof dehein ehaft taidinch noch vof dehein besvnder taidinch, wan von altem reht vnd von vnseren besvnderen gnaden, vnd gab sia den gewalt habent vnd svln haben, daz si alle di sache svln hoeren, die ir levt angeent, vnd so si die hoerent, so svln si mit volligem gewalt rihten. Swelich rihter oder scherig der sache deheiniv vebervert oder zebrichet, als dike er daz tvot, so sol vns der rihter zehen pfvnt geben vnd der scherig fvmfiv vnd dem gotshavs sinen schaden abtvon. Geschaech aber daz, daz des gotshavses man sogetan missetat tæt, dar vmb man rihten sold veber sin leben mit dem tod, so sol der rihter den selben man nemen, als er mit gvrtel bepfangen ist, vnd allez daz gvot, daz er hat, varent vnd vnvarent, daz solb dem gotshavs beliben von Ratenhaslach. Nem aber der rihtær gvot fver sinen tod, des sol der rihter des gotshavses geschol sin, sam er ez genomen het voz einem brvoder hof. Vber di sach alle verbieten wir allen den vorsprechen vnd taidingæren, di in vnserem lande sint, bi dem aide vnd fvmf pfvnden, daz si immer iht getaidingen oder ertailn wider allen den vreitvm vnd wider div reht, div wir dem gotshavs ze Ratenhaslach erchant haben vnd im gevestet haben mit vnseren brieven. Auch binden wir vns dar zvo vnd geloben bi vnseren gnaden, daz wir alle vnser rihter vnd schergen da zvo betwingen mit den wandeln, div vorgenant sint, daz si behalten dem gotshavs von Ratenhaslach alliv div reht vnd den vreitvm vnd di gnad, di wir im vnd vnserem getrewen abbt Chvnraden vnd siner sammvng haben gegeben. Ist aber, daz man des gotshavses man einen ansprichet vmb eigen vnd vmbe lehen vnd daz daz selbe aigen vnd lehen des mannes ist, den man dar vmb ansprichet, vnd niht des gotshavses, der sol daz reht von vnseren rihtæren tvon vnd niht vor dem abbt an di levt, di des gotshavses inwertz aigen habent, daz sol der abbt, der danne ist, selbe rihten, wan di selben lævt bedenthalben des gotshavses sint. Ez ensol auch dehein vnser rihter niht rihten von des vorgenanten goteshavses aigen. Vnd daz im daz allez also stæt vnd vnzebrochen belib, dar veber haben wir dem vorgenanten gotshavs ze einem waren vrchvnde gebn disiv hantvest versigelt mit vnseren insigeln. Disev hantveste ist gegebn datz Stravbingc, da von Christes gebvrte waren tavsent zwai hvndert jar in dem fvmf vnd nevntzigistem jar.
Source Fulltext: Krausen, Edgar, Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach, 1034-1350, München, 1959, Nr. 467, S. 385-387
Editions:
- Druck: MB 3 (1764), 179 Nr. 78 aus A.
Secondary Literature:
- Reg. u. Erl.: RB 4 (1830), 608.
- Schnurrer (1953) Nr. 371.
- Wilhelm 3 (1957), 439 Nr. 2087.
- Zu den Siegeln: Siegel von Otto III.: Schnurrer 59.
- Siegel von Ludwig III.: Schnurrer 62.
- Siegel von Stephan I.: Schnurrer 65.
Comment
Zum Inhalt vgl. Klebel, Studien zum historischen Atlas in Bayern: Das Inn- und Salzachgebiet, in: ZBLG 3 (1930), 7 ff.; Krausen, Rechtsstellung 333. Gleicher Rechtsinhalt wie die lateinische Urkunde von 1295 April 13 (UB 460); welche der beiden Urkunden die ältere ist, läßt sich nicht eindeutig sagen.Kopial: KopB 14. Jh. f. 23' (D). $$Eintrag Ende 15. Jh. in KopB von 1442 f. 3' (F'). $$KopB Ende 17. Jh. f. 231 (H2). $$Einzelabschr. 17./18. Jh. Nr. 222 (L2) $$Beglaubigte Abschr. d. K. K. Stiftungs-Hofbuchhalterey Wien von 1792 Februar 8 (L2, Nr. 223).
Language:
Notes:
(a) über der Zeile nachgetragen A
(b) daz sol über der Zeile nachgetragen A
(c) Straubing D; Strawbing F'.
Places
- Straubing
München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Kloster Raitenhaslach Urkunden (Zisterzienser 1034-1798) 1295, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KURaitenhaslach/1295/charter>, accessed 2025-04-17+02:00
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