Charter: Kloster Raitenhaslach Urkunden (Zisterzienser 1034-1798) 1461 05 19/1464 05 03
Signature: 1461 05 19/1464 05 03
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19. Mai 1461 - 3. Mai 1464(x)
Undatierte Darstellung des Prozeßverlaufs des Klosters Raitenhaslach gegen Jacob bzw. Paul Stain zu Muldorf.Der verstorbene Abt Johann Pfueg von Raittenhaslach hatte dem verstorbenen Jacob Stain zu Müldorf und dessen Hausfrau zu Erbrecht 2 Huben zu Nidern Ahaim, die des Gotteshauses freies lediges Eigen waren, gegen eine jährliche Abgabe von 5 Pfd. Pfg. und 30 Pfg. als Ehrung gegeben.Nach dem Tode des Jacob Stain fiel das Erbrecht an dessen Sohn Paul Stain, der aber nicht mehr zur Stift kam und keine Steuern und Ehrungen entrichtete. Darauf klagte Abt Leonhart um die Geldschulden, der Stain ließ aber nichts hören, schließlich sogar die 2 Huben ohne Wissen des Klosters einziehen.Der Nachfolger des Abtes Leonhard [Abt Geörig] ritt zu Herzog Heinrich nach Landshut; als er den Stain zur Rede stellte, versprach dieser die 2 Huben wieder in seine Gewalt zu bringen, was aber nicht geschah, worauf der Abt den in Burgkchausen weilenden Herzog aufsuchte und um Schutz bat.Das Kloster klagte gegen die 2 Güter im Tweng in Mermoser Gericht und Flossinger Pfarrei, von denen das 1. Lehen von den Torringern, das 2. aber vom Taufkiricher ist, auf der Schranne zu Mermos, vertreten durch seinen Anwalt Thoman Sluttenhof er, Klosterrichter zu Raitenhaslach, auf der der Stain mit seiner Hausfrau dann erschien. Das Kloster zog für die 2 Huben 2 Güter im Tweng ein, die es gegen die 2 Huben zu Ahaim dem Stain zurückgeben wollte.Paul Stain klagte gegen das Kloster wegen "überteurung", lehnte alle Schiedsverhandlungen und Vorschläge Herzogs Ludwig wie des Erzbischofs von Salzburg ab, klagte vielmehr beim Freistuhl zu Brakel in Bestvalen vor Johan von Hulschede, Freigrafen der kaiserl. heimlichen Kammer und Freigrafschaft von Dortmund, der den Abt persönlich mit Datum "an nechsten dinstag nach sand Katherina tag 1459" [=27. November] vorlud.Der bayerische Herzog versuchte, vom Kloster darum gebeten, den Stain zum Widerruf seiner Klage zu bringen, aber vergebens. Herzog Ludwig schrieb auch an den Freigrafen einen "abvordrungsbrief", damit dieser keinen Spruch fälle.Der Abt sandte als seinen Prokurator nach Bestvalen mit einem Gewaltbrief den Steffan Scherer von Müldorf.Nachdem die beiden Güter im Tweng dem Stain abgesprochen wurden, kam ein Taiding zwischen ihm und dem Prokurator des Klosters zustande.Steffan Scherer kehrte nach Raitenhaslach zur Berichterstattung zurück mit einem Gewaltbrief von Paul Stain d. dto. 8. Januar 1461, worin er auf die Güter verzichtete. Das Kloster war vom Freigrafen gemäß Brief von "1460 feria secunda post Misericordia domini" [RReg 324] frei und los gesprochen worden.Scherer bekam vom Kloster den Auftrag, beim Stain für das Kloster alle "brief" über die Güter im Tweng und zu Ahaim zu verlangen, wofür dieser 15 fl. erhalten soll, ferner weitere 25 fl. als Entschädigung.Am "nachsten Tag nach sand Johannstag zw Sunnbenten 1460" [RReg 326] quittierte Scherer dem Kloster den Empfang der 40 fl. Das Kloster bekam durch den Scherer von dem Stain gegen 1 fl. den Erbbrief über Ahaim, der Stain wollte die weiteren 24 fl., das Kloster hingegen die Urkunden über Tweng; letztere aber sind dem Stain zu Lauffen mit anderen Gütern verbrannt, was er mit einem"bekantnusbrief" vom "erichtag nach dem heyligen auffart tag 1461" [=19. Mai], gesiegelt von Hanns ausm Holtz, beweisen kann, worauf ihm das Kloster die fehlenden 24 fl. aushändigen ließ.Ohne Siegel und Unterschrift.Source Regest: Krausen, Edgar, Regesten der Urkunden des Zisterzienserklosters Raitenhaslach, 1351 - 1803, Burghausen, 1989, Nr. 334, S. 132-134
Current repository:
BayHStA München KU Raitenhaslach Nr. 776 (www.gda.bayern.de/archive/hsta/)
BayHStA München KU Raitenhaslach Nr. 776 (www.gda.bayern.de/archive/hsta/)
Ohne Siegel und Unterschrift.Material: Papier (Libell)
Original dating clause: keine Datierung.
Comment
Undatiertes Papierlibell ohne Siegel und Unterschrift.Language:
Notes:
(x) Todestag des Abtes Geörig I.
München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Kloster Raitenhaslach Urkunden (Zisterzienser 1034-1798) 1461 05 19/1464 05 03, in: Monasterium.net, URL </mom/DE-BayHStA/KURaitenhaslach/1461_05_19%7C1464_05_03/charter>, accessed at 2024-11-25+01:00
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