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Charter: Urkunden I C 4
Signature: I C 4
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1352 Januar 26
Konrad Scherpf (Cunradus dictus Schirphe), Priester und Pfarrer der Kapelle in Rothenfels (prespiter rector capellae), stiftet eine ewige Vikarie auf den Altar der Pfarrkirche Lohr zu Ehren der heiligen Katharina und der heiligen Dorothea und des heiligen Leonhard. Der Pfarrer zu Lohr soll eine geeignete erste Person einsetzen. Bei folgender Vakanz hat der Propst der Aschaffenburger Kirche das Präsentationsrecht. Nach dem Tod des Stifters soll für ihn nach dem Hochamt eine Messe gelesen werden jeweils an Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Allerheiligen, an den vier Marienfesten, wie auch an Tagen, an denen feierliche Beerdigungsmessen stattfinden, nur mit Ausnahme der Tage, an denen der Vikarier wegen Abwesenheit mit Genehmigung des Pfarrers keine Messen lesen muss. Alle Spenden für die Vikarie und für diese Messen müssen an den Pfarrer abgeführt werden. In den morgendlichen Messen, zur Vesper und zur Vigil soll der Vikarier den Pfarrer unterstützen. Der Konsens zur Einrichtung der Vikarie wird eingeholt von den beiden Patronatsherren, den Grafen Gerhard (V.) und Johann von Rieneck, und von Johann, Pfarrer der Lohrer Kirche. Die Einnahmen kommen von folgenden Gütern: 6 Joch Weinberge in der Gemarkung von Wiesenfeld am Berg genannt Sweygirthal, an die im oberen Teil die Weinberge des Grafen Gerhard von Rieneck anstoßen. Auf einer Seite stoßen die Weinberge des Abts und Konvents des Klosters Neustadt an, im unteren Teil die Weinberge dessen genannt Swalbrade. Der Hof in Duttenbrunn, genannt der Rosenbergerhof, mit Äckern, Rechten und allem Zubehör, den nun Hadewigis genannt Kremerin bebaut und der jährlich 8 Malter Roggen und drei Malter Hafer gibt. Dieser Hof geht zu Lehen von Graf Rudolf von Wertheim [vgl. 1339 November 2], und er wird der Vikarie zur freien Verfügung übergeben, wie vom Grafen besiegelte und dem Aussteller übergebene Urkunden besagen. Weiterhin: In der Stadt Lohr (in opido Lare) das Gut genannt der Aldehof, das die Keßelerin Genannte besitzt, das jährlich 8 Schillinge Heller und zwei Fastnachtshühner gibt. Das Gut dessen genannt Blůmenschin ebenda, das drei Schillinge Heller auf Martini zum Winter gibt mit einem Fastnachtshuhn. In Wiesenfeld das Gut des Dietrich genannt Langelin, gibt jährlich 1 ℔ und 40 Heller auf Martini, 3 Fastnachtshühner, einen Lammsbauch auf Ostern oder statt dessen 2 Schillinge Heller. Dort auch das Gut des Sůmerwůne, gibt jährlich auf Martini 14 Schillinge Heller und 2 Fastnachtshühner. Dort auch das Gut des Wynther genannt Hohirbaz, gibt jährlich auf Martini 15 Schillinge Heller und 2 Fastnachtshühner und 4 Sommerhühner. Dort auch das Gut genannt Kolners Gut, das Johann genannt Gyginstil besitzt, gibt auf Martini 10 Schillinge Heller und 2 Fastnachtshühner. Dort auch das Gut des Rannenbergers, gibt auf Martini 6 Schillinge Heller und 2 Fastnachtshühner. Dort auch das Gut des Holdermetze, gibt auf Martini 4 Schillinge Heller, eine Gans und 2 Fastnachtshühner. Dort auch das Gut genannt Flecken, gibt jährlich auf Martini von einem Acker 2 Sommerhühner. Im Dorf Hausen (Hůsin) gibt Gůndelachin von einem Acker jährlich 6 Hühner auf Martini. Im Dorf Gainfurt (Geynfůrthte)1 fallen jährlich auf Martini von etlichen Gütern 16 Schillinge Heller und zwei Fastnachtshühner. In der Stadt Lohr fallen jährlich auf Martini von einer Wiese gelegen in dem Word 10 Schillinge Heller, diese Wiese besitzt der Fischer Emert (Emert piscator). Eine Wiese in der Gemarkung Rodenbach am Bächlein der Quelle des Lauterbrunnens (fontis dicti Lůdersprůnn), diese Wiese soll der Vikar frei besitzen. In der Gemarkung des Dorfes Partenstein eine Wiese dessen genannt Lůpers, gelegen in der Büchelbach, gibt jährlich auf Martini einen halben Simmer Öl. Außerdem deponiert der Aussteller bei Konrad von Wildenstein, Burgmann (castrensis) zu Lohr, in Anwesenheit des Pfarrers Burkhard von Esselbach und des Edelknechts Gottfried von Rodenbach, 40 ℔ Heller und 2 ℔ alte Heller zu treuen Händen. Dieses Geld soll angelegt und der Zins der Vikarie zur Verfügung gestellt werden. Der Aussteller verspricht die Rechtmäßigkeit all seiner Verfügungen, die Aschaffenburger Richter stimmen dem zu. Er bestimmt, dass von den Abgaben jährlich 10 Malter Roggen und ein Fuder Wein an die Vikarie gehen, der Überschuss aber ihm auf Lebenszeit verbleiben soll. Zur Bestätigung werden die Siegel der beiden Grafen und das des Pfarrers Johann mit seinem eigenen angehängt. Die Genannten stimmen der Stiftung zu und hängen ihre Siegel an, zusammen mit dem der Aschaffenburger Richter und dem des Ausstellers. Die Judices hängen ihr Siegel zur Bestätigung der Stiftung an. Datum anno domini millesimo trecentesimo quinquagesimo sexto, feria sexta post conversionem sancti Pauli apostoli.
Source Regest: Quellen und Erläuterungen zur Geschichte der Stadt Lohr am Main bis zum Jahr 1559, hg. v. d. Stadt Lohr a.Main, Lohr 2011
 

orig.
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SALI C 4

S 1 Judices, stark beschädigt; S 2, 3, 4 fehlen; S 5: Aussteller, stark beschädigt.
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    beiliegend : übersetzte Teilabschrift 16./17. Jh., mit falscher moderner Datierung
    Current repository
    SAL I C 5

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      teilweise Übersetzung: PfA Lohr, 01.1, Fasz. Ben. s. Leonardi, durch G. Höfling.

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        Editions
        • Höfling S. 52 (mit gelegentlichen Eindeutschungen, Lücken und Verlesungen).
        abstracts
        • Reg. Rieneck S. 244
        • Fath S. 203 Nr.  277.


        Notes
        1Wüstung in der Gemarkung Gambach. Vgl. Rödel, Dieter/Rückert, Peter: Die Wüstung Gainfurt und das Karlstadter Regelbuch: Siedlungs- und überlieferungsgeschichtliche Studien. In: Ettel, Peter/Friedrich, Reinhard/Schier, Wolfram (Hg.): Interdisziplinäre Beiträge zur Siedlungsarchäologie. Gedenkschrift für Walter Janssen. Rahden 2002, S. 289 – 297.
         
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