Charter: Urkunden (1352-1789) 006
Signature: 006
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1753 April 16., Dürkheim
Kollektenpatent: Friedrich Magnus, Graf zu Leiningen und Dagsburg, Herr zu Appermont, erteilt der reformierten Gemeinde zu Dürkheim, der am 24. November und am 24. Dezember 1725 ein Privileg zur freien Religionsausübung ausgestellt worden ist und die auf 100 Familien angewachsen ist und sich mit ordentlichen Seelsorgern und Schuldienern versehen hat, zur Bestreitung der Kosten des Neubaues einer Pfarrwohnung ein Kollektenpatent für ihren Pfarrer Johannes Kalbfuß. Siegler: Friedrich Magnus Graf zu Leiningen Current repository:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)
1 Wir Friederich Magnus Graff zu Leiningen und Daxburg, Herr zu Aspremont etc., fügen hiermit Männiglichen||
2 zu wißen: Nachdeme bey Unß die hießige Reformirte Gemeinde unterthänigst zu Vernehmen||
3 gegeben, waßmaßen in Kraft des Ihnen unterm 24.t[en] Novembr[is]: und 24.t[en] Decembr[is] 1725 cum annexis||
4 privilegiis gnädigst ertheilten publiquen Relegions-Exercitii, nicht allein die Anzahl ihrer hießigen Glaubens-||
5 genoßen seither, biß auf hundert Theils vermischt- meistens Puren Familien angewachsen seye,||
6 sondern auch Sie eine geraumliche Kirche zwar erbauet, und sich mit ordentlichen Seelsorger[n] und||
7 Schuldienern Versehen hatte, zu Bestreitung solcher Kosten aber nahmhafte Schuld-posten Contrahiren||
8 müßen, über deme Sie aus mangel darzu Vorräthigen Miethhaußes eine Pfarr-wohnung zu erbauen,||
9 sich dermahlen nothgetrungen sehe, und würcklich begriffen were, und da Sie solche Kosten nebst Pfarr-||
10 und Schulbesoldung mit eigenen Mitteln zu bestreiten nicht vermogten, Sie dahero, um das soweit ge-||
11 diehene gute Werck nicht rückgängig werden zu laßen, die liebesgaben außwärtiger Glaubens-||
12 genoßen und Christlicher Gemüther zur Hülffe zu erbitten, sich gemüßiget fände, zu Erhaltung dießes||
13 Zwecks aber eines offen- und beglaubten Collecten-patents benöthiget seye, mit hin Unß umb deßen||
14 ertheilung unterthänigst gebetten hat; und Wir dann der Supplicirenden Gemeinde, als unßeren||
15 getreuen Bürgern und unterthanen dießfals gn[ä]d[i]gst zu Deferiren umb da weniger Anstand nehmen können||
16 als Wir wünschen und gerne sehen, dass solch zu Gottes Ehre und Verherrlichung seines Nahmens ge-||
17 reichende Werck zu seiner Vollkommenheit gereichen mögte; Alß haben Wir dererselben zu dießem||
18 Ende dermahlen außgehenden ordentlichen Seel Sorgern Ihren Pfarrer Johannes Kalbfuß nicht allein mit||
19 gegenwärtigem offenen Collecten-patent zu deßen völligen legitimation versehen und begleiten, sondern||
20 auch der gemeinde nothdürfftiges Anliegen zu mitttheilung mildester Liebesgaben (die Gott mit||
21 reichem Seegen belohnen wird) hirmit bestens recommendiren wollen. Zu Uhrkund unserer||
22 unterschrift und angehengtem Gräfflichen Signet. So geben in unßerer Residentz- Statt||
23 Dürckheim an der Haard den 16.t[en] aprilis 1753||
24 Friederich Magnus Graff||
25 zu Leiningen||
Anmerkung: Diphthongierung unklar, Groß- und Kleinschreibung nicht in jedem Falle eindeutig
2 zu wißen: Nachdeme bey Unß die hießige Reformirte Gemeinde unterthänigst zu Vernehmen||
3 gegeben, waßmaßen in Kraft des Ihnen unterm 24.t[en] Novembr[is]: und 24.t[en] Decembr[is] 1725 cum annexis||
4 privilegiis gnädigst ertheilten publiquen Relegions-Exercitii, nicht allein die Anzahl ihrer hießigen Glaubens-||
5 genoßen seither, biß auf hundert Theils vermischt- meistens Puren Familien angewachsen seye,||
6 sondern auch Sie eine geraumliche Kirche zwar erbauet, und sich mit ordentlichen Seelsorger[n] und||
7 Schuldienern Versehen hatte, zu Bestreitung solcher Kosten aber nahmhafte Schuld-posten Contrahiren||
8 müßen, über deme Sie aus mangel darzu Vorräthigen Miethhaußes eine Pfarr-wohnung zu erbauen,||
9 sich dermahlen nothgetrungen sehe, und würcklich begriffen were, und da Sie solche Kosten nebst Pfarr-||
10 und Schulbesoldung mit eigenen Mitteln zu bestreiten nicht vermogten, Sie dahero, um das soweit ge-||
11 diehene gute Werck nicht rückgängig werden zu laßen, die liebesgaben außwärtiger Glaubens-||
12 genoßen und Christlicher Gemüther zur Hülffe zu erbitten, sich gemüßiget fände, zu Erhaltung dießes||
13 Zwecks aber eines offen- und beglaubten Collecten-patents benöthiget seye, mit hin Unß umb deßen||
14 ertheilung unterthänigst gebetten hat; und Wir dann der Supplicirenden Gemeinde, als unßeren||
15 getreuen Bürgern und unterthanen dießfals gn[ä]d[i]gst zu Deferiren umb da weniger Anstand nehmen können||
16 als Wir wünschen und gerne sehen, dass solch zu Gottes Ehre und Verherrlichung seines Nahmens ge-||
17 reichende Werck zu seiner Vollkommenheit gereichen mögte; Alß haben Wir dererselben zu dießem||
18 Ende dermahlen außgehenden ordentlichen Seel Sorgern Ihren Pfarrer Johannes Kalbfuß nicht allein mit||
19 gegenwärtigem offenen Collecten-patent zu deßen völligen legitimation versehen und begleiten, sondern||
20 auch der gemeinde nothdürfftiges Anliegen zu mitttheilung mildester Liebesgaben (die Gott mit||
21 reichem Seegen belohnen wird) hirmit bestens recommendiren wollen. Zu Uhrkund unserer||
22 unterschrift und angehengtem Gräfflichen Signet. So geben in unßerer Residentz- Statt||
23 Dürckheim an der Haard den 16.t[en] aprilis 1753||
24 Friederich Magnus Graff||
25 zu Leiningen||
Anmerkung: Diphthongierung unklar, Groß- und Kleinschreibung nicht in jedem Falle eindeutig
Source Fulltext: Dr. Bernfried von Löbbecke, Dürkheim, ehrenamtliche Tätigkeit, geprüft im Zentralarchiv.
Facsimile:
- Microfilm LASP
Language:
Places
- Dürkheim
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