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Charter: Urkunden (1352-1789) 102
Signature: 102
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1492 Mai 8., Wachenheim
Peter Menges und seine Ehefrau Käthe [Keth], Bürger zu Wachenheim, verkaufen der der St. Katharinenpfründe [Sant Katthrin] in der Pfarrkirche zu Wachenheim eine Rente von einem Gulden, jährlich zu zahlen am Martinstag, für 20 Rheinische [Rinscher] Gulden, die sie von Pfarrer und Kirchengeschworenen erhalten haben. Als Sicherheit erlegen sie drei Morgen Wingert und Ackerland, gelegen auf dem Jages [off dem Jages], stoßend auf das Gut von Junker Friedrich Krauch, oben begrenzt von dem Gut des Herrn Caspar [oben herzu HerCaspar]; einen Acker von einem halben Morgen, gelegen im Vogelgesang [Jm vogell gesange], auf der einen Seite begrenzt von dem Gut des Lenhart Zückswert, auf das Gut von Florus Prob stoßen; einen Acker von einem Morgen am Speyerer Weg bei dem Wegekreuz mit Bild [amspier weg by dem bild], begrenzt auf der einen Seite von dem Gut des Peter Koch, auf der anderen Seite von dem Gut des Deutschen Ordens [die dutschen hern]; einen Acker von anderthalb Morgen, gelegen auf dem Heidweg [off der mittellheyden], auf der einen Seite begrenzt von dem Gut des Peter Reyß, auf der anderen Seite von dem Gut des Florus Sprüß; einen Acker von zwei Morgen, gelegen am Osthof, auf der einen Seite begrenzt von dem Gut des Benediktinerinnenklosters Seebach [das sebacher gute], auf der anderen Seite von dem Gut der Witwe Gerung. Die Rückzahlung der Kaufsumme ist jeweils vierzehn Tage vor dem St. Georgstag [23. April] möglich. Siegler: Stadt Wachenheim  

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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

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    Abschrift||
    01 Jch, Peter Mengas, burger zu wachenheym, Vnd ich, Keth, sin eelich hußfrauwe, Erkennen vns offentlich Jn diesem brieffe vor vns vnd alle vnser erben Vnd thun kundt allen den, die yne vm[m]er an sehent lesen oder horen lesen, das||
    02 wir recht vnd redlich verkaufft vnd zu kauffe geben hant off eyn wiedderkaüffe vnd üerkeüffen yn crafft dißs brieffs Sant Katthrin pfrunde oder eym besytzer der pfrunden eyn Jerlich gult, Nemlich eyn gulden gelts vmb zwentzigk||
    03 gutter Rinscher gülden, der wir, eelud vorgnant, vor dato dißs brieffs von pferrer vnd kirchengesworn zü wachenheym wole gewert vnd bezalt sin Vnd die yn andern vnsern notz vnd andern vnsern schaden damit zuuerkomen gewant||
    04 haben. Den obgeschrieben gulden gelts geredden vnd versprechen wir, eelude vor gnant, vor vns vnd vnser erben der vor gnanten pfrunden, eym besitzer der pfrunden oder dem, der diesen brieffe Jnhat, alle Jare Jerlichs zu reichen vnd||
    05 zü geben Jn yren sichern gewalt Off Sant Martins, des heiligen bischoffs, tag angeuerde. Vnd das soll nit hyndern, verbietten, bekom[m]ern mit geriecht oder ane gericht, geistlichs oder weltlichs, Herren gewalt oder dheyne ander sach, wie die||
    06 yeman erdencken kundt oder mocht, ane alle geüerde. Vnd des zü merer sicherheit, So han wir, eelud vor gnant, vor vns vnd vnser erben der vorgnanten pfründen, eymbesitzer der pfründen oder Jnhelter dißs brieffs zü eym waren vnder-||
    07 pfande geleit vnd legen auch Jn vnd mit crafft dißs brieffs diese her nach geschrieben gutere: Mitnamen dry morgen wyngarts vnd ackers, gelegen off dem Jages, stoßt off Juncher Friederich Krauch Vnd oben herzu HerCaspar,||
    08 zynßt eyn malter korns; Jtem ander halben morgen ackers, gelegen Jm vogell gesange, geforcht off eyn syte Lenhart Zückswert vnd stoßt off Floren Prob, ist eygen; Jtem eyn morgen ackers amspier weg by dem bild, gefor-||
    09 cht off eyn syte Peter Koch vnd off die ander syte die dutschen hern, ist eygen; Vnd ligen solich ytzgemelten ecker zu mit vnderpfande vor zwey malter korn gelts; Jtem anderhalben morgen ackers, gelegen off der mittell-||
    10 heyden, geforcht off eyn syte Reyß Peter vnd off die ander syte Flore Sprüß, zinßt eyn schilling pfennyng; Jtem zwen morgen ackers, gelegen vnden an osthoffen, geforcht off eyn syte das sebacher gute vnd off die||
    11 ander syte Geru[n]gs wytwe, zynsen eyn halb malter korns. Vnd sollent forter nitmee zynsen noch wyter verlacht oder verpfendt sin. Mit solichem vnderscheyde: weressach, das wir, eelud vorgnant, oder vnser erbe[n]||
    12 vnd nachkomen etlichs Jars sümig wurden Vnd den obgnanten gulden gelts nit rechten vnd geben Off Sant Martins tag, als vor geschrieben stet, das doch nit sin soll, welchs Jars des geschee, So haben wir, ob-||
    13 gnanten eelud, Peter vnd Keth, vns des ytzunt von stundan off dat[o] dißs brieffs vor vns vnd vnser erben von eygenem fryhen willen begeben vnd ybergeben, Also wanner affter Sant Martins tag kompt eyn besitzer||
    14 der obgnanten pfründen vnd fordert solichen gulden gelts an vnser eyns oder vns bede oder vnser erben vnd rechten wir solichen gulden gelts abermals nit uß, So sollent solich obgeschrieben vnder-||
    15 pfande am zweyten dag nach solicher erforderu[n]ge des besitzers der obgnanten pfründen gantz vnd gar ane widderredde vnser, vnser erben vnd mengclichs von vnsernt wegen verfallen vnd zü der obge-||
    16 schrieben pfrunden oder eym besitzer der pfrunden handen gefallen sin Glicherwise vnd yn aller der massen, als het er die mit geriecht vnd recht ußerclagt, erfolgt vnd erlangt, Vnd forter damit thun vnd||
    17 lassen als mit andern der pfrunden eygen gutere, die versetzen, verkeuffen, verpfenden oder verwenden nach synem gefallen ane Jnredde oder widdersprechen vnser erben vnd mengclichs. Dar Jn dan eyn iglicher||
    18 schultheis, der dan zu zyten ist, den besitzer der obgemelten pfrunden Jn den obgnanten vnderpfanden schuwern vnd schirmen* als Jn andern der pfrunden eygen gutere. Auch sollen wir, eelud vorgnant, oder||
    19 vnser erben die obgnanten vnderpfande Jn rechtem, redlichem buwe vnd dhungunge, yne dan zu gehort, halten vngeuerlich. Vnd wo des nit geschee, So sollen wir das bessern nach herkenttnuß des rats zü||
    20 wachenheym, so das von ym gefordert vnd gesonnen wirt. Vnd weressach, das mer zinse oder verlegunge off den vorgnanten vnderpfanden funden wurden dan vorgeschrieben stet, die sollen wir, eelud, oder||
    21 vnser erben yne ane yren schaden naher vnd abthun. Vnd herwidder sollen wir, eelude, oder vnser erben vns nit behelffen mit dheyne funden oder sachen, die eym besitzer der obgnanten pfrunden oder Jn-||
    22 helters dißs brieffs an diesem kauffe Jn eynichen weg geschaden vnd vns gefromen mocht, ußgescheiden alle geuerde vnd argelist. Auch ist beredt, welchs Jars Jch, Peter Mengas, vnd Keth, myn eelich||
    23 hußfrauwe, oder vnser erben vnd nachkomen komen vier zehen tage vor Sant Jorgen tag, des heiligen Rietters, Vnd bringen samenthafft zwentzig gulden, gut an golt, an montz vnd swere gnu[n]g an gewicht,||
    24 die dan zü zyten genge vnd geneme sin, vnd geben die den vorgnanten, pferrer vnd kirchengesworn, oder dem, der diesen brieff mit yrem guten wissen vnd willen Jn hat -doch also, das die vorgeschrieben Jer-||
    25 lich gult vorhien alle Jare geracht vnd bezalt vnd die vnderpfande icht off geholt sin-, So sollen sie die von vns ne[m]men vnd diesen brieff ane alle widderredde widdergeben, der alßdan crafftloß vnd dot sin||
    26 soll. Vnd des zu warem orkund vnd merer sicherheit, So han ich, Peter Mengas, mit sampt myner hußfrauwe[n] obgnant gebetten die Erbern vnd wisen burgermeister vnd Rat zu wachenheym flißiglich,||
    27 dassie die vor geschrieben vnderpfande vor sich nemen vnd erkennen, ob der obgeschrieben gulden gelts damit wole verlacht sy vnd ir Jngesiegell wollen hencken an diesen brieffe, vns eelud vnd vnser erbe[n]||
    28 zubesagen aller vorgeschrieben dinge. Des wir, die burgermei[n]ster vnd Rat ytz gnant, vns bekennen, das wir gewißt vnd erkant haben, das der obgemelt gulden gelts mit den vor geschrieben vnder-||
    29 pfanden** zü dieser zyt wole*** verlacht ist Vnd vnser Jngesiegell vmb flyßiger bet willen der obgemelten eelud haben thun hencken an diesen brieff, sie, ir erben vnd nachkomen zubesagen aller ob-||
    30 geschrieben ding. Der geben ist off dinstag nach des heiligen Crutz tag, als es funden warde, Jn dem Jare nach Cristi, vnsers lieben hern, geburt dusent vierhundert Nuntzig vnd zwey Jare.
    Source Fulltext: Andreas Kuhn, M. A., Neustadt/Weinstraße Patenschaft: Albert Schattner, Wachenheim


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Sinngemäß zu ergänzen: "soll" ** Korrigiert aus: "pfangen" *** Feder ausgerutscht beim Augenhäkchen des "e" Topographische Angaben "off dem Jages" (Z. 7) = Jages, unmittelbar östlich des Stadtkerns von Wachenheim, heute überbaut "Jm vogell gesange" (Z. 8) = zu einem "Vogelgesang" als Wachenheimer Flurnamen liegen bislang keine Vergleichsdaten vor "amspier weg" (Z. 8) = Speyrer Weg, im Südosten von Wachenheim "off der mittellheyden" (Z. 9f.) = Heidweg, im Südosten von Wachenheim "an osthoffen" (Z. 10) = Osthof, nordöstlich von Wachenheim "das sebacher gute" (Z. 10) = Gut des Benediktinerinnenklosters Seebach, nordöstlich von Wachenheim Anmerkungen zu Sprache und Schrift "Keth" (Z. 1) = Käthe "Sant Katthrin pfrunde" (Z. 2) = Katharinenaltarpfründe in der Pfarrkirche zu Wachenheim "zuuerkomen" (Z. 3) = zuvorzukommen "bekom[m]mern" (Z. 5) = [bekümmern] in seinem Rechte stören, beeinträchtigen "dheyne ander sach" (Z. 5; vgl. Z. 21) = irgendeine andere Sache "by dem bild" (Z. 8) = am Bildstock oder Standbild (Wegekreuz?) "die dutschen hern" (Z. 9) = Deutschherren, Deutscher Orden "ligen solich ytzgemelten ecker zu mit vnderpfande vor zwey malter korn gelts" (Z. 9) = die Äcker dienen bereits als Unterpfand für einen Zins von 2 Maltern Korngeld (Zins in Getreide oder in einer entsprechenden Menge an Geld) "eyn schilling pfennyng" (Z. 10) = 12 Pfennige "verlacht oder verpfendt" (Z. 11) = versetzt oder verpfändet "Mit solichem vnderscheyde" (Z. 11) = mit folgender Bedingung "(uß)rechten" (Z. 12 und 14) = ausrichten, bezahlen "wanner affter" (Z. 13) = wenn nach "erfolgt" (Z. 16) = auf dem Rechtswege erworben "forter" (Z. 16) = ferner, weiter "mengclichs" (Z. 17) = aller "schuwern vnd schirmen" (Z. 18) = schützen und schirmen "buwe vnd dhungunge" (Z. 19) = Bau [Bestellung des Feldes] und Düngung "yne dan zu gehort" (Z. 19) = wie ihnen auch zusteht "nach herkenttnuß" (Z. 19) = nach dem Schiedsspruch "verlegunge" (Z. 20) = (Pfand-)Belastungen "naher vnd abthun" (Z. 21) = ersetzen und bezahlen "herwidder sollen wir…vns nit behelffen mit dheyne funden [erg.: sachen]" (Z. 21) = dagegen sollen wir nicht gerichtlich klagen unter irgendwelchen Vorwänden "die vnderpfande icht off geholt sin" (Z. 25) = die Unterpfänder nicht eingezogen worden sind "crafftloß vnd dot" (Z. 25) = rechtlich unwirksam und nichtig "wole verlacht" (Z. 27) = ausreichend durch Pfänder gesichert "zubesagen" (Z. 28) = uns darauf zu verpflichten "gewißt vnd erkant" (Z. 28) = zu Recht erkannt [das Recht gewiesen] haben Die Schrift ist gekennzeichnet vom Nebeneinander alter und neuer Elemente, die in zahlreichen Zwischenformen auftreten. Das "b" begegnet ebenso in einer kantigen, schleifenlosen, stummelschäftigen Gestalt (vgl. "brieffs", Z. 3; "bezalt", Z. 3) wie gerundet mit peitschenartig überhängendem Anschwung in den Schaft (vgl. "brieffe", Z. 1; "erben", Z. 1), der sich endlich zur Schlinge schließen kann (vgl. "brieffs", Z. 2; "besitzer", Z. 16). Beim "d" trifft man auf die antiquierte Unzialform mit eckigem, auf die Fußspitze gestelltem Bogen und einem linksschrägen, stumpfen, teilweise stummeligen Schaft (vgl. "das", Z. 1; "den", Z. 12; "das", Z. 12). Konservativ ist auch die 8- oder auch s-artige Gestalt, bei der Schlinge und Bogen gerundet und etwa gleich groß sind (vgl. "gülden", Z. 3; "die", Z. 27). Modernere Züge trägt die kursive d-Variante mit offenem oder gerne auch geschlossenem Spitzbogen und kleinerer Schaftschlinge, von der aus sie zum Nachbarn ligiert (vgl. "vnd" sowie "den", Z. 1), die gelegentlich schon die Endform des "deutschen" d erreicht (vgl. "gulden", Z. 2; "Vnd", Z. 9). Das "e" degeneriert teilweise zu einem liegenden Sichelschaft mit gekratztem Augenhäkchen, das mitunter ganz fehlt (vgl. "dheyne", zwei Mal auf Z. 21). Als sehr vielgestaltig erweist sich auch das "h". Es zeigt sich komplett schleifenlos mit Peitschenschaftkopf und sensenartigem Bogenausläufer (vgl. "hant", Z. 2; "herwidder", Z. 21), teilweise mit gotisierender Schaftbrechung (vgl. "horen", Z. 1; "heiligen", Z. 5), sodann mit Oberschlinge und konvexem oder -meistens- konkavem Bogen (vgl. "Jch", Z. 1; "recht", Z. 2), schließlich mit Doppelschlinge, jedoch noch ohne "deutsche" Schaftstreckung (vgl. "geriecht", Z. 5; "geracht", Z. 25). Das ältere Brezel-s (vgl. "vns", Z. 1; "ackers", Z. 8) geht bereits gelegentlich in Richtung des "deutschen" Schluss-s (vgl. "Martins", Z. 12; "schultheis", Z. 18). Beim "ß" steht der Kopfbogen des Lang-s bereits in Ligatur mit dem des Lang-z, so dass auch "ß" zu transkribieren ist (vgl. "hußfrauwe", Z. 1; "gewißt", Z. 28). Nur vor "t" begegnet auch eine seltene Variante mit kursiver Unterschlinge (vgl. "stoßt", Z. 7f.; "zynßt", Z. 8). "u" ist im Arkadenstil gebaut. Da ein diakritisches Zeichen (Doppelpunkt) öfters fehlt, besteht Verwechslungsgefahr mit "n" (vgl. "burger", Z. 1; "pfründen", Z. 15). "v" und "w" variieren ihre zwei- bzw. dreischäftige Grundform mit zum Schlussbogen geschlossenen Endschaft (vgl. "vnser", Z. 1; "wir", Z. 2) durch verschiedene Anschwünge, die bald hoch (vgl. "vnser", Z. 15; "wyter", Z. 11), bald tief ausfallen (vgl. "vnd", Z. 9; "wegen", Z. 15). Der Übergang von der Minuskel zur Maiuskel ist, zumal bei "d", "h" und "v" fließend, so dass bis zu fünf verschiedene Schriftgrade begegnen. Infolge der graphematischen Armut unserer Normschrift, die nur zwei Fälle kennt, wird als Maiuskel ausschließlich die Endstufe der Hervorhebung eines Buchstabens transkribiert. Vgl. "doch" (Z. 24), "der" (Z. 3), "Den" (Z. 4).
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