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Charter: Urkunden (1352-1789) 120
Signature: 120
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1614 November 21. [neuer Stil; alter Stil: November 11], Wachenheim
Hans Eberhardt, Bürger zu Wachenheim, und seine Ehefrau Anna verkaufen dem Almosen zu Wachenheim eine Rente von 2 ½ Gulden, jährlich zu zahlen am Martinstag oder bis zu acht Tage danach, für 50 Gulden zu je 26 Albus neuer Währung, die ihnen die Almosenpfleger Hans Hückel und Lorentz Stahel, beide Bürger zu Wachenheim, ausgezahlt haben. Als Sicherheit erlegen sie einen halben Morgen Wingert, gelegen im Heidweg [Jm Heydt-Weg], nach Süden grenzend an das Gut von Junker Johann Konrad von Wonsheim, nach Norden begrenzt von dem bereits erwähnten Heidweg, nach Südwesten begrenzt vom Gut des Nikolaus [Niclauß] Ditz, nach Nordosten begrenzt vom Gut der Schuldner selbst. Die Rückzahlung der Kaufsumme ist ein Vierteljahr vor dem Zinstermin anzuzeigen. Siegler: Stadt Wachenheim  

orig.ano
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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

    Graphics: 
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    [pagina 1]||
    01 JCH, Hansz Eberhardt, Bürger zu wachenheim,||
    02 vnndt Anna, mein eheliche Haußfr[aw], Bekennen hiemit dießem||
    03 Brief ofendtlich für vnß vnndt vnßere erben, Daß vf vnß[er]||
    04 beschehenes vleißiges piten in vnßern anligenden nöthen vnß die||
    05 Ersammen Hanß Hückhel vnndt Lorentz Stahl, beede Bürger||
    06 Vnndt verordtnete Allmußen pfleger zu ermeltem Wachenheim, auß[er]||
    07 Dem Allmußen Vorgestreckt vnndt geliehen haben Fünffzig||
    08 gülden, Jeden zu 26 alb[us] Neuwer Wehrung gerechnet, so||
    09 Wir also par empfangen Vnndt in vnßern nutzen Verwenth,||
    10 sie, Allmußenpflegere, Deßwegen hiemit quitirende. Ge-||
    11 reden Vnndt versprechen demnach hieruf für vnß Vnndt||
    12 Vnßere erben Bei vnßern Wahren worten, treüwen Vnndt||
    13 glauben, obgemelte Fünfzig gülden Hauptgeldt, solang||
    14 Wir, Schuldtleüth, die in handen haben vnndt nutzen Werden,||
    15 Jehrlichen vnndt eines ieden Jahrß besonder vf Martinj||
    16 oder Achttag darnach vngefehrlichen mit dritthalben gülden||
    17 obgemelter Wehrung zuuerzinßen Vnndt besagten Allmußen||
    18 P[fl]egern* oder deren nachkommen ohne allen costen Vnndt schad[en]||
    19 Zureichen Vnndt zuliefern. Vnndt Verfelt der erste zinß vf Martinj,||
    20 Wan man zelt Eintaußendt Sechßhundert Vnndt Fünfzehen.||
    21 Damit aber sie, Allmußenpfleger, oder ihre nachkommen ange-||
    22 regten Capitalß vnnd daruon fallender Jehrlicher Pention||
    23 desto beßer versichert seyen, So haben wir, Schuldtleüth, ihnen||
    24 Zu einem rechten Wahren Vnderpfandt eingesetzt Vnndt v[er]schrieben||
    25 Vnßer eigenthümblich Ein halben morgen weingert Jm Heydt-||
    26 Weg, oben nacher Landt Junckher Johann Conradt von Wonßheim,||
    27 Vnden nacher Landt gemelter Heydtweg, oben nacher Waldt Niclauß||
    28 Ditz, Vnden nacher Rheyn endtlehnere selbsten. Jst eigen. Welches||
    ||
    [pagina 2]||
    29 Vnderpfandt sonsten nit Weiter versetzt oder Verpfendt, solle auch||
    30 Vor ablößung hauptgelts weiter nit Versetzt oder Verpfendt||
    31 Werden. Deßwegen Wir, Schuldtnere, mit handtreüw an Eydeß-||
    32 statt angelobt vnndt versprochen Dergestalt Vnndt also: da vber||
    33 Kurtz oder langezeit Wir, Schuldtnere, oder Vnßere erben||
    34 an reichung der Jehrlichen Gülten, auch ablößung Hauptgelts,||
    35 Welches ie eintheil dem andern ein vierthel Jahr vor der Gült-||
    36 Zeit vf zukünden hat, seümig sein solten - Daß doch Verhofendt-||
    37 lich nit beschehen soll - Alß dan haben Vielgedachte All-||
    38 mußen pfleger oder ihre nachkommen Vnnd rechtmeßige inhaber||
    39 Dießes briefs gut fug vnndt macht, sich an obuerschriebnem Vnder-||
    40 pfandt zuerhohlen, Damit ihres gefallens Zuschalten Vnndt Zu-||
    41 Walten alß mit andern deß Allmußens eignen oder erlangten||
    42 gütern ohne Jntrag vnßer, Vnßerer erben oder meniglichs||
    43 Von vnßert wegen, Getreüwlich vnndt ohne geuehrte.||
    44 Obbeschriebenes alles noch desto mehr Vnndt vester zubecreftigen,||
    45 so geben wir, ehe- Vnnd schuldt[leü]th*, dieße Bekandtnuß vber vnß,||
    46 Welche vmb vnßrer vleißigen pit willen die Ehrnuesten, vor-||
    47 sichtigen, Ersammen Vnndt weißen herrn, Schultheiß, Bürgermeist[er]||
    48 Vnndt Rath, mit der Statt Wachenheim Jnsigel - doch ihnen,||
    49 ihren nachkommen Vnndt Secret in andere weg ohne schaden -||
    50 besigelt haben. So geschehen vf Martinj Anno [et cetera]||
    51 Eintaußendt Sechßhundert Vnndt** Vierzeh[en].
    Source Fulltext: Gudrun Räch, Wachenheim, Doris und Dieter Pucher Wachenheim, Dr. Paul Richter, Friedelsheim, ehrenamtliche Tätigkeit Geprüft, überarbeitet und kommentiert von Andreas Kuhn M.A., Neustadt/Weinstraße


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Fehlstelle in Vorlage, sinngemäß ergänzt ** Abundanter Schaft Anmerkungen zur Topographie "Jm Heydt-Weg" (Z. 25f.) = Heidweg, im Südosten von Wachenheim "Junckher Johann Conradt von Wonßheim" (Z. 26) = Wonsheim, Verbandsgemeinde Wöllstein, Rheinhessen, Landkreis Alzey-Worms; das Geschlecht der Herren von Wonsheim ist seit dem Spätmittelalter belegt Anmerkungen zu Begriffen "Fünfzig gülden… mit dritthalben gülden… zuuerzinßen" (Z. 13 u. 16f.) = üblicher Zinssatz von 5 % (Kapital: 1300 Albus, Zins: 2,5 fl. = 65 Albus) "Ein halben morgen" (Z. 25) = etwa 12 Ar "oben nacher Landt" (Z. 26) = nach Süden "Vnden nacher Landt" (Z. 27) = nach Norden "oben nacher Waldt" (Z. 27) = nach Südwesten "Vnden nacher Rheyn" (Z. 28) = nach Nordosten "mit handtreüw an Eydeßstatt" (Z. 31f.) = eidesstattliche Bekräftigung durch Reichen der Hand "Bekandtnuß" (Z.45) = urkundliches Versprechen "Secret" (Z. 49) = kleineres Siegel für einfache Geschäftsurkunden
    Places
    • Wachenheim
       
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