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Charter: Urkunden (1352-1789) 127
Signature: 127
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1617 April 23. [neuer Stil, alter Stil: April 13], Wachenheim
Andreas Keydel, Bürger zu Wachenheim, und seine Ehefrau Margaretha verkaufen dem Almosen zu Wachenheim eine Rente von 5 Gulden, jährlich zu zahlen an Palmarum oder acht Tage danach, für 100 Gulden zu je 26 Albus neuer Währung, die ihnen die Almosenpfleger Jacob Herttel und Hans Heimmel, beide Bürger zu Wachenheim, ausgezahlt haben. Als Sicherheit erlegen sie einen Wingert von etwa 9 Ar, gelegen im Speyerer Weg, nach Süden begrenzt von dem Gut des Hans Heimmel, nach Norden begrenzt von einem Schulacker, nach Südwesten begrenzt von dem Gut des Adreas Wolff, nach Nordosten begrenzt von dem Gut des Jacob Herttel; ein Grundstück von etwa 6 Ar, gelegen am Riedbrunnen, nach Süden begrenzt von dem Gut des Carl Keydel, nach Norden und nach Südwesten begrenzt von dem Gut der Witwe des Hans Schifferer, nach Nordosten begrenzt von einem Weg; ein Grundstück von etwa 9 Ar, gelegen im Tal, nach Süden begrenzt von einem Weg, nach Norden begrenzt von dem Gut des Hans Jörg Dremmel, nach Südwesten begrenzt von dem Gut des Matthias [Matheiß] Gleiß, nach Nordosten begrenzt von dem Gut des Hans Jörg Dremmel, zinspflichtig der Schule in Wachenheim. Die Rückzahlung der Kaufsumme ist ein Vierteljahr vor dem Zinstermin anzuzeigen. Siegler: Stadt Wachenheim  

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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

    Graphics: 
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    [pagina 1]||
    01 Jch, Andreasz Keydel, Bürger alhie Zu wachenheim,||
    02 Vnndt Margretha, mein eheliche haußfrauw, Bekennen hiemit dießem||
    03 brief ofendtlich für Vnnß Vnndt Vnnßer Erben, Daß Vf Vnnßer beschehenes||
    04 Vleißiges Pitten Jn Vnnßern Anliegendten nöthen Vnnß Die Ersammen||
    05 Jacob Herttel Vnndt Hannß Heimmel, Auch beede Bürger Vnnd Ver-||
    06 ordnete Allmussen Pfleger zu ermeltem Wachenheimb, Außer||
    07 Dem Allmußen Vorgestreckht Vnndt geliehen haben Ein hundert||
    08 gülden, Jden zu 26 alb[us] Neüerwehrung gerechnet, so wür, schulth-||
    09 leüth, Von ihnen, Allmußen Pflegern, also par empfangen Vnndt in||
    10 Vnßern nutzen Verwendt Vnndt Angelegt. Gereden Vnndt Ver-||
    11 sprechen Demnach hieruf für Vnß Vnndt Vnßere Erben bej Vnß[er]n||
    12 Wahren Worten, Treüen Vnndt glauben, obgemelte hundert gülden||
    13 hauptgeldt, So lang Wir, Schuldtleüth, die Jn handen haben Vnndt||
    14 nutzenwerden, Jehrlich Vnndt eines Jeden Jahrs besonder Vf Palmarum||
    15 oder Achtag darnach ohngefehrlichen mit Fünff gülden obgemelter||
    16 Wehrung zuuer zinßen Vnndt besagten Allmußen Pfleger oder deren||
    17 nachk[o]mmen* ohne allen Costen Vnndt Schaden zu reichen Vnndt zulieffern;||
    18 Vn[ndt ver]felt* der erste zinß Vf Palmarum, Wan man Zalt||
    19 Einta[u]ßendt* Sechßhundert Vnndt Achtzehen. Damit aber Sie,||
    20 Allmußen Pfleger, Vnndt ihre nachkommen, Auch rechtmeßige Jnhaber||
    21 dißes briefs angeregten Capitalß Vnndt daruon fallendter Jehrlicher||
    22 Pention desto beßer Versichert seyen, So haben wir, Schuldtleüth, Jhnen||
    23 zu rechten, Wahren Vnderpfendern eingesetzt Vnndt Verschrieben Vnßer||
    24 eigenthümblich Anderthalb Virtel Weingert Jm Speyrer Weg,||
    25 oben nacher Landt Hannß Heimmel, Vnden nacher Landt ein Schulackher,||
    26 oben nach[er] Waldt Andreaß Wolff, Vnden nacher Rhein Jacob||
    27 Herttel; ist eigen. Jtem ein Virtel Jhm Riedtborn, oben nacher||
    28 Landt Carle Keydel, Vnd[en] nacher Landt Vnndt oben nacher Waldt||
    29 Hanß Schifferers witib, Vnden nacher Rhein ein Weg; zinst 9 alb[us].||
    ||
    [pagina 2]||
    30 Jtem Anderthalb Virtel Jm dahl, oben nacher Landt ein weg, Vnden||
    31 Hannß Jörg Dremmel, oben nacher waldt Matheiß Gleiß, Vnden||
    32 nacher Rhein Hannß Jörg Dremmel; zinst ein batzen in die||
    33 Schul alhie. Welche Vnderpfender nit weiter Versetzt oder Verpfendt,||
    34 Sollen auch Vor ablößung Hauptgelts Weiter nit Versetzt oder Ver-||
    35 pfendt werden. Deßwegen Wir, Schuldtnere, mit handttreüw an||
    36 Eydeßstatt angelobt Vnndt Versprochen Dergestalt Vnndt Allso: da||
    37 Vber Kurtz oder Lange zeit wir, Schuldnere, oder Vnßere erben||
    38 an reichung der Jehrlichen gültten auch ablößung deß hauptgelts, Welches||
    39 Je eintheil dem Andern ein Virtel Jahr Vor der Gültzeit Vfzu-||
    40 khünden hat, seümig sein solten - Daß doch Vorhofendtlich nit||
    41 beschehen soll -, Alß dan haben Vielgedachte Allmußen Pflegere,||
    42 ihre nachkommen oder rechtmeßige Jnhaber dieß briefs gut fug Vnndt||
    43 macht, sich an obuerschribenen Vnder Pfanden zuerholen, damit ihres||
    44 gefallens Zu Schalten Vnndt zu walten Alß mit andern ihren eignen||
    45 oder erlangten Güttern Ohne Jntrag Vnnßer, Vnnßerer erben||
    46 oder meniglichs Von Vnßert w[e]gen*, Getreülich Vnndt ohne geuehrte.||
    47 Obbeschribens alles noch dest[o mehr]* Vnndt Vester zubecrefftigen, So||
    48 geben Wir, ehe- Vnndt Schult[hl]eüth*, diße bekantnuß Vber Vnnß,||
    49 Welche Vmb Vnßrer Vleißigen Pittwillen Die Ehrnuesten, Fürsichtigen,||
    50 Ersammen Vnndt weißen herrn, Schultheiß, Bürgermeister Vnndt||
    51 Rhat der Statt wachenheimb, endts dato Vor Cräfftig erkant||
    52 Vnndt dießen Schuldtbrief mit Gemeiner Statt Jnsigel - doch||
    53 ihnen, ihren nachkommen Vnndt besagter Statt Jn andere Weeg||
    54 ohne Schaden - besigelt haben. So geschehen Vff Palmarum,||
    55 nach der geburth Christj zahlt Eintaussendt Sechßhundert Vnndt||
    56 Siebenzehen Jahr**.
    Source Fulltext: Berthold Schnabel, Deidesheim, Rita Lützenkirchen, Friedelsheim, ehrenamtliche Tätigkeit Geprüft, überarbeitet und kommentiert von Andreas Kuhn M.A., Neustadt/Weinstraße


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Textverlust durch Einriss im Original, sinngemäß ergänzt ** Folgt Schlusszeichen Anmerkungen zur Topographie "Jm Speyrer Weg" (Z. 24) = Speyrer Weg im Südwesten von Wachenheim "Jhm Riedtborn" (Z. 27) = Riedbrunnen, südwestlich von Wachenheim "Jm dahl" (Z. 30) = Tal, im Nordwesten von Wachenheim Bemerkungen zu Begriffen "hundert gülden… mit Fünff gülden… zuuer zinßen" (Z. 12 u. Z. 15f.) = üblicher Zinssatz von 5 % "Anderthalb Virtel" (Z. 24) = 9 Ar "oben nacher Landt" (Z. 25) = nach Süden "Vnden nacher Landt" (Z. 25) = nach Norden "Schulackher" (Z. 25) = vom jeweiligen Lehrer genutzte Ackerfläche, der Nießbrauch daran ist Teil des Lehrergehalts "oben nach[er] Waldt" (Z. 26) = nach Südwesten "Vnden nacher Rhein" (Z. 26) = nach Nordosten "ein Virtel" (Z. 27) = 6 Ar "ein batzen" (Z. 32) = etwa 1,5 Albus "mit handttreüw an Eydeßstatt" (Z. 35f.) = eidesstattliche Bekräftigung durch Reichen der Hand
    Places
    • Wachenheim
       
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