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Charter: Urkunden (1352-1789) 281
Signature: 281
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1514 November 7., Kallstadt
Markus Ziegler [Marcüs Ziegeller], Schultheiß zu Kallstadt, und die Gerichtsschöffen Valentin [Veltin] Rode, Henne Born [Bornhennn], Jakob Fißler [Jeckel Fisseler], Nikolaus [Clese] Moscheller, Valentin [Veltin] Mantel, Henne Münch [Monchhenn], Henne Kos[en] [Kosenhenn], Valentin [Veltin] Beltzel, Andreas Schneider [Endris Schnyder], Peter König [Kynnig], Nikolaus [Clese] Korner und der junge Henne Bechtolff [Bechtolffshenn] beurkunden, dass Lambrecht Tuchscherer [Lamprecht Duchscherer], Bürger zu Dürkheim, der Frühmesse [prymemessen] des Bartholomäus-Altars in der Pfarrkirche zu Dürkheim eine jährliche Gült von einem halben Gulden, fällig auf Martini, verkauft hat gegen Zahlung von 10 Rheinischen Gulden, die er von den Kirchengeschworenen zu Dürkheim erhalten hat. Als Sicherheit verpfändet er einen Wingert von anderthalb Morgen im Weilberg [am wylnberg], in Ungsteiner Gemarkung gelegen, der viereinhalb Pfennige Zins in das Schönauer Gut zu Kallstadt zu entrichten hat, nach oben begrenzt vom Präsenzgut des Domstifts Speyer, nach unten begrenzt vom Junker, der das Hubgut innehat [Hüpp Junckher[re]n zu vngsteyn]. Die Rückzahlung der Kaufsumme ist jährlich an Martini möglich. Siegler: Gericht Kallstadt  

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Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (www.zentralarchiv-speyer.de)

    Graphics: 
    x
    Abschrift||
    01 Jch, Marcüs Ziegeller, myns genedigsten[n] herren, des pfaltzgrauen[n], Schültheys zu kalstat, vnd||
    02 wyr, hie nachgeschrib[e]n, mit nam[m]en Veltin Rode, Bornhenn[n], Jeckel Fisseler, Clese Moscheller, Veltin Ma[n]tel,||
    03 Monchhenn, Kosenhen[n], Veltin Beltzel, Endris Schnyder, Peter Kynnig, Clese Korner[er] vnd der Junge Becht-||
    04 tolffshenn, Alle scheffen des gerichts da selbst, Erkennen vnd Thun kunt geyn Aller manglich mit dißem[m]||
    05 offenbrieffe, das vor vns angerichtt Jst kum[m]en Lamprecht Duchscherer von Dirckheym vnd Erkant, das||
    06 Er vor sich vnd alle sin erben Recht vnd Redlich vnd Jn Rechtskaüffs wyse verkaüfft hette, verkeuffteauch||
    07 Jn Crafftt dis brieffs Eyn halben guld[en] gelts Jerlicher gulten An Sant Bartholomeus Altar, die pryme-||
    08 meßs zu Dirckheym, vmb zehen gütter Rynscher gülden, der er von den kyrchengeschworn zu Dirckheym[m],||
    09 den pfleger[er]n des Jtzgena[n]t[en] altar[re]s, vor datum dis brieffs wol gewert vnd bezalt were. Sollich gült er oder[r]||
    10 sin erben eyns Jglichen Jars vff Sant Martins, des heyligen byschoffs, dag, Jm furwyntter geleg[en], gude*||
    11 vnd gebe eym Capplan vnd besitzer der vorg[en]ant[en] prymemessen bezaln vnd vßrecht[en] Sol vnd wyl; vnd||
    12 das eyn besitzer der vorg[en]ant[en] prymemessen[n] sollicher gülten Jerlich desto sicherer sye, So hat der vorgena[n]t||
    13 Lamprecht dar vor zu eym gemeyn vnuerscheyd[lichen] vnderpfande verleyt, verlegt auch Jn Crafft dis briffs||
    14 vor sich vnd alle syn erb[e]n dis nachgeschr[iben] syn güdt: Jtem Anderhalben morgen wingarts, geleg[en] Jn vng-||
    15 steyner gemarcken Am wylnberge, zinßt funfften halben pfen[n]ig Jn Schienauwer güt zü kalstat, gef[orcht] oben||
    16 naher walde zu die presentz des Thumstiffts zu Spier, nidd[en] zu den Hüpp Junckher[re]n zu vngsteyn; vnd**||
    17 hat dis vnderpfant vor mir, Marcüs, schült[heysen] vorgena[n]t, mit hant vnd mit halm vf gebb[e]n mit sollicher be-||
    18 reddung: wer es, das er oder sin erb[e]n vm[m]er etlichs Jars sümig wor[r]d[en] vnd die gült in obgeschr[iben] maßen[n]||
    19 nit vßrecht[en] vnd bezelten, So sol vnd mage Ein Capplan vnd besitzer der vorgenant[en] prym messen, der dan**||
    20 zu eyner Jglichen zyt Jst, dis obgeschriben vnderpfant sam[m]athafftig vfholen Nach Recht vnd gewonheyt||
    21 des gerichts zu Kalstat; vnd Als dan sol er dis*** vnderpfant Jar vnd dag Jn güdem, gewonlichem buwe||
    22 halten; kum[m]et dan der vorgenant Lamprecht oder sin erb[e]n Jn Jar vnd dag vnd bringent das heuptgelt vnd||
    23 kosten vnd schad[en], der dar vf ist gang[en], mit der vßstend[en] gülten[n], So sol man sie widder zu Jrm gude lassen[n]||
    24 kum[m]en. Der[r] vorgenant Lamprecht hat aüch sin Trüwe gebb[e]n Jn eins recht[en] eydts statt, das dis obgeschr[iben] vnder[r]-||
    25 pfant nit me zinßte, aüch vor hyn mit keyner gülten belad[en] oder beschwer[re]t were, dan da vorhernant ist; wer||
    26 Es aber, das es me zinßte oder wyther beschwer[re]t were, Solt vns, obgeschr[iben] schultheys vnd scheffen[n]keynen[n]||
    27 vngelimpffe, Aüch eym besitzer der vorgenant[en] prym messen keynen schaden bringen[n], Sunder der obgena[n]t||
    28 Lamprecht oder sin erb[e]n solten das naher thün, ane der vorgenant[en] prym messen schaden[n]. Der vorgenant||
    29 Lamprecht versprach aüch bj den selben sinen Trüwen vor sich vnd alle syn erb[e]n, dis obgeschr[iben] vnderpfant||
    30 Jn güdem gewonlichem buwe zu halt[en], das eyn Capplan[n] vnd besitzer der vorgenant[en] prym messen sollicher[r]||
    31 gülten Jerlichen desto sicherer vnd gewisser moge syn. Es hant aüch die kyrchengeschworn, die pfleger vnd der[r]||
    32 Capplan[n], besitzer des vordeckgenant[en] altars vnd prymmessen[n], vor sich vnd alle Jre nachkum[m]en dem obge[n]-||
    33 nanten Lamprecht Duchscherern sollich früntschafft vnd genade gethan: wellichs Jars er oder sin erb[e]n kum[m]ent||
    34 vor Sant Georgen, des heyligen Ritters vnd mertellers, dag vnd Bringent zehen gütter Rynscher gulden, als||
    35 sie hie lands genge vnd gebe sint, vnd begerent domit die obgeschr[iben] gült widder abe zu keuffen, So sollent||
    36 vnd wollent sie oder Jre nachkum[m]en die von dem vorgenant[en] Lamprecht[en] oder sinen erb[e]n nem[m]en, Jm oder[r]||
    37 sinen erben den widderkaüffe gunnen vnddan dißenbrieffe Crafftloyß widder gebben, syn vnderpfantleddig||
    38 zelen, vnd sol dan fortter die gult abe syn, Es were, das dis vorgena[n]t vnderpfant vßstender gult halp vor-||
    39 hyn vf geholt were oder Jnclagen lege, wann also solt der wydderkaüffe keynen vorganck hann[n], die vßs-||
    40 stende gült vnd kosten vnd schaden, der dar vf were gangen, weren dan vorhyn vßgeracht vnd bezalt; alle||
    41 vorgeschr[iben] dinge vnd Jglichs besonder versprach der vorgena[n]t Lamprecht vor sich vnd alle sin erb[e]n stede vnnd||
    42 feste zu halten, dar widder nit zu thün Jn keynerley wyse, die Jemant erdencken mocht, one alle geüerde;||
    43 vnd wyr, obgenant[en] scheffen, Erkennen Jm Rechten[n], das die vorgena[n]t gült heüptgelt mit dem obgeschr[ibenn]||
    44 vnderpfande wole verleytist. Des zü warem vrkunde han wyr, Schultheys vnd scheffen obgenant, vnser||
    45 eygen gerichts Jngesiegell von bette weg[en] des vorgenant[en] Lamprechts vnd[en] an dießen brieffe thun hencken[n],||
    46 alles vnd Jglichs, wie obstet, damit zübesagen; der gebben Jst vf dinstag nach aller heyligen dag anno [quinto decimo] c[entesim]o [quarto decim]o.
    Source Fulltext: Dr. Bernfried von Löbbecke, Bad Dürkheim; Dr. Hans-Helmut Görtz, Freinsheim, ehrenamtliche Tätigkeit. Geprüft, überarbeitet und kommentiert Andreas Kuhn, M. A., Neustadt/Weinstraße


    LanguageDeutsch

    Notes
    Textkritische Anmerkungen * Folgt Zeilenfüller ** Folgt Worttrennungszeichen *** Korrigiert aus "die" Anmerkungen zu Namen und Begriffen "Veltin" (Z. 2): Valentin "Bornhenn[n]" (Z. 2): Henne Born "Jeckel" (Z. 2): Jakob "Clese" (Z. 2): Nikolaus "Monchhenn" (Z. 3): Henne Münch "Kosenhenn" (Z. 3): Henne Kos[en] "Endris" (Z. 3): Andreas "Bechtolffshenn" (Z. 3/4): Henne Bechtolff "prymemeßs" (Z. 7f.): Frühmesse zur Prim (6 Uhr morgens) "funfften halben" (Z. 15): fünfthalb = 4 ½ (vier ganze Teile und ein fünftes, halbes Teil) "Schienauwer güt" (Z. 15) : Klostergut der (Heidelberg-)Schönauer Zisterzienser "Hüpp Junckher[re]n zu vngsteyn" (Z. 16): Junker, der das Hubgut innehat; das Ungsteiner "hubig Gut" (Hubgut, Hubhof) befand sich 1590 im Besitz des Junkers Hund von Saulheim (Ernst Merk: Geschichte des Weindorfes Ungstein und des ehemaligen Grafschaftssitzes Pfeffingen. Ungstein 1928, Bibliothek des Zentralarchivs der Ev. Kirche der Pfalz, K 9118). "vßgeracht" (Z. 40): "ausgerichtet" = bezahlt, entrichtet Bemerkungen zu Sprache und Schrift Wechsel von /ü/ zu /i/: "Dirckheym" (Z. 5), "dirckheym" (Z. 8). Wechsel von /o/ zu /u/: "nachkum[m]en" (Z. 36) (< mhd. "nâchkomen"). Dehnungszeichen "y" (= /i/): "Crafftloyß" (Z. 37) (< mhd. "kraftlôs"), "verleyt" (Z. 44) (< mhd. "verlegt"). Aufhellung von /ou/ zu /oi/: "heuptgelt" (Z. 22), "heüptgelt" (Z. 43) (< mhd. "houptgëlt"). Abdunklung von mhd. /ü/ zu /u/: "furwyntter" (Z. 10) (< mhd. "vürwinter"), "funfften halben" (Z. 15) (< mhd. "vünfte-halpen"). Abdunklung von /i/ zu /e/: "nedd[en]" (Z. 16) (< mhd. "niden"). Monophthongierung von /uo/ zu /u/ oder /ü/: "gude" (Z. 10) (< mhd. "guote"), "güdt" (Z. 14) und "güt" (Z. 15) (< mhd. "guot"), "Thumstiffts" (Z. 16) (< mhd. "tuomstiftes"). Graphematisierung von /ü:/ (mhd. "iu") zu "ü": "Trüwe" (Z. 24) ( <mhd. "triuwe"), "früntschafft" (Z. 33) (< mhd. "vriuntschaft"). Vokalkürzung: Vgl. "vff" (Z. 10) (< mhd. ûf). Apokope des unbetonten /e/ der Endsilbe: "eym" (Z. 11 und 13) (< mhd. "eime"). Lenisierung von /t/ zu /d/ ("Duchscherer", Z. 5; "dag" und "gude", Z. 10), von /p/ zu /b/ (""funfften halben", Z. 15 [< mhd. "vünfte-halpen"]). Konsonantenhäufung: "Ziegeller", "genedigsten[n]" und "pfaltzgrauen[n]" (Z. 1), "nam[m]en" (Z. 2), "dißem[m] (Z. 4), "offenbrieffe" (Z. 5), "verkaüfft" (Z. 6) u.ö. Am Wortanfang hat das "a" stets eine mehr oder weniger stark anschwellende Form, die bei besonders deutlicher Vergrößerung als Majuskel gemeint ist: Vgl. "Alle" und "aller" (Z. 4), "angerichtt" (Z. 5), "An" und "altar" (Z. 7), "auch" (Z. 13), "Anderhalben" (Z. 14), "Am" (Z. 15), "aüch" (Z. 25), "Aüch" (Z. 27), "ane" (Z. 28) u.ö. Das "c" sieht dem "t" zum Verwechseln ähnlich. Generell neigt das "t" aber dazu, ins Oberband hineinzustreben, während das "c" eher im Mittelband verharrt. Vgl. "Rechtskaüffs" (Z. 6), "vßrecht[en]" (Z. 11). Das "e" hat einen Rundschaft, dessen untere Hälfte energisch vorwärtsdrängt und dabei horizontal abgeplattet bis sichelartig gekrümmt ausgeprägt ist. Das Auge des "e" verkümmert zu einem Punkt (vgl. "herren", Z. 1), der sich vom Schaft ablösen kann (vgl. "hie", Z. 2) oder gänzlich fehlt (vgl. "genedigsten[n]", Z. 1). Im letzteren Falle ist das "e" vom "i" schwer zu unterscheiden: Dem "i" fehlt der ausgeprägte Vorwärtsdrang der unteren Hälfte des e-Schafts, sein Schaft steht auf der Zeile statt auf ihr zu "liegen", zudem ist "i" in aller Regel am i-Punkt zu identifizieren. Unterlanges /i/: "bj" (Z. 29). Über dem "u" im Wortinnern können zwei Striche oder Punkte den Umlaut /ü/ bezeichnen. Vgl. "Marcüs" (Z. 1), "Rechtskaüffs" (Z. 6) u.a.m. Dieselben Zeichen kennzeichnen mitunter aber auch ein /u/: "aüch" (Z. 24f., Z. 29 und 31), "Aüch" (Z. 27); "heüptgelt" (Z. 43); "geüerde" (Z. 42). Daneben begegnet der u-Bogen. Vgl. "Junge" (Z. 3), "gulten" (Z. 7), "furwyntter" (Z. 10), "datum" (Z. 9) u.ö. Teilweise ist nicht eindeutig zwischen "ü" oder "u" mit u-Bogen zu unterscheiden, da die Striche in flüchtigem Duktus in einen Haken mit verschiedenen Zwischenstufen übergehen. Vgl. "zu" (Z. 1), "Thun" und "kunt" (Z. 4), "Duchscherer" (Z. 5) u.ö. In letzterem Fall wird zurückhaltend, also mit einfachem "u" transkribiert. Zusammenschreibung tritt verschiedentlich auf, selbst bei mehrsilbigen Worten. Vgl. "offenbrieffe" und "angerichtt" (Z. 5), "verkeuffteauch" (Z. 6), "scheffen[n]keynen[n]" (Z. 26), "vordeckgenant[en]" (Z. 32), "dießenbrieffe" und "vnderpfantleddig" (Z. 37), "verleytist" (Z. 44).
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