Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 675, S. 567
Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 675, S. 567
Acta Imperii Selecta - Urkunden Deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen, Nr. 675, S. 567
Wir Ludowich von gots' gnaden Romischer kunig zu allen zyteu merer des richs. Erkennen uns offenlich mit disem brief allen den, die ine sehen oder hören lesen, daz zu uns komen ist der ersame unser und des richs lieber getruwer Petermann zum hingen, und hat uns anbraicht, wie sine .voreitern von unsern vorfaren am rieh, Römischen keysern und konigen seligen loblicher gedächtniss, gefryet sin, als er uns dan desshalbe etliche orkunde angezegt, wie wol dieselben, als er bericht hait, durch merklichen schaden ime zugestanden etwas verletziget und schadhaiftig worden sin, darum er uns demuthiglichen angerufen und gepaithen hait, ihme wiederum zu siner voreltorn frihet zu würdigen und zu setzen, und von nuwem gnediglichen zu geben. Want wir aber als Römischer kunig ein Ursprung alles adels syn und den an togeliehe lude pillieli legen sollen, darumb so han wir angesehen des egenanten Petermanns zum Iimgen redligkeit, bidderwekeit und Vernunft und och betracht, dass er und sin voreitern ire wappen und klenod gebrucht han und von alters her frier und erbarer geschlecht gewesen und zu redlichen sachen wol tugelichen ist, han ime daran diesse besundere gnade und friheit getan und gegeben, tun und geben ime
488 LUDWIG IV. 1318 FEB. 9.
die von Romischer kuniglicher machtvollkomenheit rechter wissen in kraft diesses briefs, daz er und sin eliche lybeserben und ire nachkomen von demselbigen stamm zu ewigen ziten furbaiss mere ir wapen, wie sie daz vor alter gefurt und herpracht hau, füren, auch wapensgenoss sin geheissen und an allen enden blieben und darfur gehalten werden sollen, und auch alle ehre, Würdigkeit, recht, friheit, adel, gewonheit und gnade han sollen und mögen mit recht zu besitzen, urtheil zu sprechen, amptguther und lehen zu han und zu halten, darzu schicklich und tüglich sin, wie andere rechtgeporne wapensgenosse und ritter- messige hoiflude und dienstlude in dem heiligen Romischen riche von recht und gewonheit han, in und uswendig gerichts sich der fri gebruchen sol und möge vor sich, syne erben und nachkomen desselbigen stams an allen Steden von menniglichen ungehindert. Und ge- piethen darume allen und ieglichen churfursten, fürsten, geistlichen und weltlichen, auch graifen, frien, herrn, rittern und knechten, Stetten, dorfern und sonst allermenniglichen ernstlichen und vesticlichen mit diesem brief, daz sie den'vorgenannten Petermann zum Iungen, syne erben und nachkomen syns stams an solchen unsern gnaden und iren frei- heiten nit hindern noch irren sollen, sondern sie des getruwelichen gemessen, besitzen und gebruchen laissen, als lieb ine si unser und des richs swere Ungnade zu vermeyden, und bi verliessung zwentzig pund lodiges goldes, so dick das noit beschicht, die ein iglicher der da wider tut, verfallen syn solle, halb in unser und des richs Cammer und halb dem egenanten Peterman zum Iungen, synen erben und nachkomen unabloslich zu bezalen. Und darwieder sol niemand kein friheit, wie die were zu staiden komen in keine wyse. Mit orkund dieses briefs, versiegelt mit unsser kuniglichen mayestat ingesigeln.
Geben zu Tryent, an dem donnerstag vor sant Valentinstag, da man zalte von Christi gepurt druzehenhundert iare, darnach in dem achtzehenden iare, und im vierten iare unssers riches.
Aus abschr. Ficharas. — Keg. Lud. s. 419. — Zu Trient konnte Ludwig nur 1327 am 9. feb. geurkundet haben; ein versehen in der datirung wird durch das übereinstimmen der iahreszahlen ausgeschlossen. Ist die Urkunde inhaltlich iedenfalls unecht, so dürfte danach auch keine echte vor läge anzunehmen sein.
Urkunden Deutscher Könige und Kaiser, ed. Böhmer, 1870 (Google data) 675, in: Monasterium.net, URL </mom/DeuKoenigeKaiser/9d35570f-27a4-4484-b437-5d8d37045819/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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