«I.xxxV»lb. Der Schultheiß zu Marien an die Versammlung der Elsaßischen Bauerschaft.

(2l. April 1525.)

Aminen ftüntlichen Gruß und alles Guts bevor. Lieben Brüder. EuerSchriben ban ich verstanden und minen Mitbürgern fürgehalten. So sint sie allesamt mit einhelliger Stimm eins worden, mit Euch Lieb und Leid zu liden und gut Sorg dahejm zu haben. Und so haben wir uff hüt ein Vereinung getan, wann ein Gloke angot, so sollen alle Moken angon von allen Nachperen, und im Kronthal zu- sammen kommen; und was Euch beißt, lands uns wissen, das wöllen wir wenden nach unserm Vermögen, deßglichen auch gegen uns als gute Brüder.

Des Leutpriesters halben laß ich Euch wissen, daß wir denselben Wein uns selber behalten wöllen und den trinken, in unser Nolturft bruchen, und sin schon'dabv uff dise Stunde. Also thunt auch die von Wangen und die von Kirchheim; was der Münch und Pfaffen ist, das trinkent sie auch. Und ist unser früntlich Bitt an Euch, ihr wöllent Euch nit lassen das Helmlin durch das Maul streichen. Und halten an einander als fromme Brüder. Damit seydt Gott befolhen, lieben Brüder. Der Friede sei mit Euch allen. Geben zu Marie uff Fritag nach dem ONertag. Anno 25.

Eure guten Fründen von Marle und willigen Brüder. Caspar Wolff, Schultheiß zu Marle.

An den fürsichtigen erfamen Hauptmann Azimus Gerber, jetzt zu Alttor ff und andern guten Brüder.