Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. «^XI. Laufenburg an Freiburg. , S. 119
«^XI. Laufenburg an Freiburg.
(3. Mai 1525.)
^wer Schriben von wegen der dryßig Knecht uff Sampstag nechst verschinen vergangen zu uns kumen, mit sampt Peter üwerm Botten, der den Knechten uf dieH,ind zu Bezaluug geben hat, wie dann das- selbig Geld dem Hauptmann überaiitwint und die unecht der vierzehn Tagen betzalt und die alten zwen und zwanzig Knecht ihrs verdien- ten Soldes ouch betzahlt, die etwas Beschwerlichkeit davon empfangen, in Ansehung, das man ihnen uf die Hand ouch nit hat viertzehn Tag Bezahlung zugeschickt, wie ihnen zugesagt ist, dann sie das Geld den Wirten schuldig gewesen und sie daruo müssen betzaleu und keiner mit eim Schillung oder zween vorgestanden. Daran sie Unwillen empfangen. Nun ist wahr, die zwen und zwantzig Knecht habent sich bishar by uns erbarlich uud trüwlich und wol gehalten und da keiner keinen Burger nie erzürnt, und allweg das so ihnen besolben, gutwillig erstattet; deßhalben so ist Herr Ulrichs und un>er nachpurlich und frünt- lich Beger, Ihr wellend vermögen, darob und daran sein, daß den 22 Knechten ihr Besoldung uf die Hand ouch zugeschickt werd, dann sie warlich arm sind. Wo das aber nit beschehen würd, stund wol daruff, daß der Merteil unterston würde, ein andern Herrn zu su chen, das uns ganz ungelegen sein würd der schweren Leuffen nach wie ihr das mer haben und tragen. Mit unterdienstlicher Pitt, ihr wellend Herr Ulrichen und uns zu gut den 22 Knechten solich Besol- digung uff die Hand der viertzehn Tagen ouch zuschicken, darmit die Deutscher Bauernkrieg 1525. II. . 6
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Knecht dester williger bliben, deßhalb wir trostlicher schalten und wal- ten mögen als biderb Litt. Das wellen wir in allweg gegen Euch ungespart Libs und Guts nachpurlich und früntlich verdienen, und thund uns hiemit Euch beselhen. Datum den 3. Tag May An. 25. Burgermeister und Rat zu Lausenberg.
66X11. Wolf von Hirnheim an Freiburg.
(4, Vlai 1525.)
»^hr habt on Zweisel wissen, wie übel es leider in unserm Land stat; deßhalb ich mich Ernhalb zu den Meinen, also Kentzingen und den Dörffenn laut ihrs Begerns nit kann oder weiß zu tuen. Son der ich muß umb meins Herrn und von Eren wegen sie und alles das verlassen, das ich liebs uff Erden hab. Demnach so Pitt und rief ich euch an, als euer Mitpurger, der ouch allzeit sein Leib, Er und Gut zu euch sezen will, in der größten Not: .ihr wült in meim Abesein mit denen von Kenzingeu und den Dörflern, die all an Zwei- sel gern erlich und wol handelten, was sie verstienden; demnach so weit mit ihnen handlen, daß sie wellen bedencken, was Mitleiden und Crpermbd ich mit ihnen in vergangen Handlungen gehabt und was Treu, Er und Guts ich von ihr aller wegen gehandelt hab, und daß ich sie ntt verlassen will, dieweil ich leb mit allen Treuen. Daß sie tun wellen wie ich tun muß, daß ich umb meins Herrn und von Eren willen sterben und verderben will, daß mich kein ander Mutwillen darzu dringt; und sie daran weisen anders nit zu tun, dann wie ihr tun werden, damit auch meine Verwandten, Hab und Armut bei ihnen versichert und by Er inhaben werden, wie ich euer ersam Weisheit' hievor in meim Abesein das Best zu thun och geschriben hab. Des will ich mich also meim Vertrauen nach eutlich und unabgeschlagen bei euch versehen, und darzu umb euer ersame Weisheit früntlich und willig verdienen. Uff dato dis Briefs ist Herr Ierg Druchseß mit seim Haussen Kriegsvolk umb Tübingen ankomen. Hoff zu Gott, ihr werdet bald neue Mär hören. Gott der Allmechtig verleihe uns Gnad, Glück und Sieg uff unser Seitz. Datum Tunstag nach des heilgen Kreuztag Au. 25.
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tNXII». Ausgabe sür den Zusatz in Billingen.
(5. Vlai 1525.)
^i/(in Herren die Psenningpfleger haben Hansen Burcken demHopt- mann geben uff Frvtag nach (^ruoiz Inventiouiu zwey hundert und sechtzehen Guldin.
Mer geben dem Hoptmann zweyhundert und zwantzig Guldin.
Dararl haben die von Frpburg geben achtzig Guldin, das übrig namlich drvhundert fünfzig sechs Guldin füllen sie noch minen Herren ainem ersamen Raul der Statt Villingen wiederumb betzaleu.
t^XIN Freiburg an die Hauptleute und Ge meinden der drei Herrschaften Sausenburg, Rot tet» und Badenweiler.
(6. Ma! 1525.)
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nser früntlich willig Dienst zuvor, ersamen, wysen, besondern lieben Fründt und Nachpurn. Als der durchleuchtig hochgeboren Fürst und Herr Herr Ernst Markgraf zu Baden und Hochperg :e. uff gestern zu uns allhie gen Frvburg ankomen, in Mainung, wie wir versten, fürter zu Euch zu ritten, sind wir bericht, wie sich ettwas Mißver stand zwischen sein F. G. und euch halten soll. So wir dann je und je gehört, daß sich die löblichen Fürsten, die Margrasen zu Ba den, mit ihren Unterthanen und die Unterthanen mit ihnen gnedigklich und unterthänigklich gehalten, uns auch allweg nachpurlich und wol- gemeint haben, deßhalb uns solicher Mißverstand, wo da etwas sein solt, gantz trüwlichen und nachpurlich leid wer, und je willig und be- reit sind, wo wir können und mögen Frid und Einigkeit, so Gott selbs bevolhen und geben hat, zu machen, in Betrachtung, was Elentz, Iam» mers und Verderbens jetzt und künstigklich sunst uß solchen Hendeln erwachsen mag: bitten deßwegen umb aller Lieb des Fridens und der Gerechtigkeit willen, ihr wolt uns in solchen Sachen gietlich han deln und suchen lassen. Habt ihr dann Beschwerung und Irrung gegen gemeldten euwern Herrn und Lantzfürsten, so wollen wir die,
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dermaßen helffen bereden und mäßigen, daß ihr sehen und spüren müßt, daß wir allen Vlvß fürkern wollen, die Sachen bizulegen. Be denkt euwern fromen Fürsten und euch selbs, auch daß gegen Gott und der Welt gar glückselig und löblich ist, daß ein jeder bv seinem fromen Wib und Kindern in Ruwen bliben mög, und nit ouch sterb« lichen und verderblichen Schaden liden müß, und gebt uns hierüber by disem Botten trüwlich und früntlich Antwurt. Das wollen wir zu aller Zlt nachpurlich verdienen. Datum mit II uff Sambstag nach Inventionis Crueis An. 25.
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