Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. 6KKIX. Revers des Sundgauischen Haufens. , S. 221
6KKIX. Revers des Sundgauischen Haufens.
(7. Juni 1525.)
->^ch Heinrich Wetzel Oberster und der gmein Rat im Sundgow und obern Elsaß, bekennen: nachdem in diser Empörung durch unser lieb Herren die Eidgenossen zwischen unseren gnedigen Herren vom Regiment zu Ensisheim von wegen Ihr, auch der Prelaten und Rit terschaft tiser Land, auch von wegen nnserm gnedigen Herrn Bischof von Straßburg und Apt zu Murbach und Luders, und unser der ge meinen Husen ander Theils ein Anloß und Friden abgeredt, darin gemeldt, daß zu beyden Teilen deß Gleitzbrief solchen Friden und An- stand zu halten, hinder die Etat Basel gelegt soll werden. Solchem stat zu thun und nachzukommen, so globen und versprechen wir für uns unser Helser und alle die uns angehörig und sich zu uns verpflicht und dero wir dann ungefarlich mechtig find, in der besten Wiß, Form und Maß, söllichen Anstand und Friden nach Inhalt und vermüg der be- melten und der Stat Basel Seeret ingesigelt uns übergeben Abscheid bis zu und der gutlichen Unterhandlung zu Frid und Ruw stet und «st zu halten, zu grleben und nachzukomen, alles getreuwlich, erbar- lich und ungefarlich. Des zu Urkundt hab ich Heinrich Wetzet Ober ster mit sampt dem gantzen Rat der gemeinen Versammlung diesen
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Brief durch unser gemein Bettschaft bewert. Datum uff Mitwochen in der Psingstwochen An. 25.
CCCx. Freiburg an Wolf von Hirnheim.
(7. Juni 1525.)
Lieber Herr und Fründt. Eurer Schriben, des Datum wyset zu Tüwingen Dornstags vor Pfingsten in disem Iar, dann ihr dann eure Beschwerden anzeigt, auch pittlich angerufft, euch und euwern Sun nit zu verlassen, sonder zu verhelfftn, daß euch das euwer zu Ken tzingen und andern Orten pliben mög. Des Inhalt) wir dann vernommen. Berichten euch daruff als unserm Herrn und Mitburger. Nachdem und sich die Gepursami für uns und die Statt bis in die zwölf Tusend stark gelegert, haben wir us ehaften und nodtgezweng- ten Ursachen, auch zu Errettung und Beschirmung derer, so bv uns von der Ritterschaft, Prelaten und vom Adel, ouch unser aller selb Lib, Leben und Gielter, mit ihnen in ein Vertrag gon, und ihr Bru derschaft mit ettlichen Artikeln, wie ihr dann zu nachgehender Zit hö- ren werden, annemen müssen, doch uns in demselben Vertrag und Einigung unser Eid, so wir gegen K. M. und seiner Mj. Bruder Ertzhertzog Ferdinanden unser allergnedigist und gnedigist Herren ver Pflicht und dem hochlöblichen Hus von Oesterrich verbunden, desglichen daß wir bv allen unsern Fryheiten, Rechten und Oberkeiten wie bis- har bliben sollen, ouch daß wir wider das Huß Dsterrich noch deffel- bigen Verwandten nit ziehen noch in einichem Weg darwider thun, sonder wo ein frembd Volck in das Land käme, daß wir dann nach unserm höchsten Vermögen ein Landtfriden wollen helsen bestellen und machen, also alles, wie obstatt, in allweg vorus behalten haben. Nun über und wider solch Vereinigung, so wird uns doch von unsern nechsten Nachpurn solcher Vertrag nit gehalten, sonder farn sie in un ser Höltzer, vischen in den Waffern, so uns und den Bischern zugehö rig, und vermeinen, sie habentz Fug und Recht. Dem wir dann also müssen zusehen und dürffen uns dawider nit ergen noch erzeigen, als ob wir solchs tätlich oder frewentlich abwenden wolten, das wir dann Got bevolhen bis zu seiner Zit. Aber wie dem allem, so wol len wir fürderlich und on alles Verziehen den gemeinen Hauptleuten
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im Pryßgow, deßglichen denen von Kentzingen euwerthalb schriben und Erfarung haben, wie die Sachen allenthalb standen, und wie wir dann das finden, alsdann wollen wir dann daruff handlen und alles das thun, das sich den Ern und Notturft nach zu tbun gepürt und ihr befinden mögen, daß wir allen möglichen Miß für- und ankert haben. Mit Pitt und Beger, ob jemantz unser Myßgöner wären, das wir doch nit hoffen, die uns gegen dem Regiment und andern Per sonen andrer Gstalt verunglümpsen oder gethan hätten, daß ihr dann solch unser Handlung wie obstat denselbigen zum Besten anzei gen. Das wollen wir umb euch, wo wir können und mögen, frünt- lich verdienen. Datum uff Mittwoch nechst nach Pfingsten An. 25.
666X1. Bürgermeister und Rat zu Freiburg an
die Mitrathssreunde, Meister Ulrich Wirtner und
Wilhelm Bogt.
(8. Juni 1525.)
U
nser frünllich Dinst zuvor, lieben Fründt. Wissen, daß wir von denen vom Waldt, deßglichen von ettlichen Houptleuten des Bryßgo- wischen Huffen jetzt zum offtermal angesucht umb mehr Hilff. Die- wil und wir aber ettlich Büchsen, Knecht und Roß mit der Zugehördt by ihnen haben, so vermeinten wir, sie söllten daran benügig sein, das will nun nit sein. Nun wisset ihr, daß wir im Vertrag vorbe halten, das Hus Österrich, deßglichen den Margrasen nit zu überzie- hen; wo aber ein frembd Volck in das Land keme, daß wir dann söllen und wollen zu einem Landfriden verhelsen, das wir dann erbit tig. Darumb so ist unser Beger, ihr wollt mit den gemeinen Hopt- leuten handlen, um ein Lutters zu machen, wie wir uns hierinnen halten sollen; dann ihr mögt wol bedencken, daß es uns unmöglich, auch nit vermöchten, daß wir den uff dem Waldt, deßglichen den her- niden zuziehen und helsen retten sollten; vermeinen auch daß jetzt wither Hilff zu schicken nit nottürfftig. Wo aber ihr befunden, daß es sein müßt, und wider unser Vorbehalt nit wer, uns dasselbig zu berichten. So wöllen wir daran sein, daß ihrem Begern unserm Ver- mügen nach erstattet werd. Für das ander so vermeinen wir, wie
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daß unter den Huffen das Geschrei solle komen sin, daß wir Knecht annemen, die wider die Gepursam oder gen hochperg schicken wellen. Da solt ihr uns gegen den Houptleuten und Räten entschuldigen und verantworten, daß sollichs nit war sig, und wer das vorgeben hab, der spar dieWarheit daran. Als ihr dann zu thun wol wissend, und was euch begegnet, land uns wissen, und thund das best, wir wellentz früntlich verdienen. Datum in II umb neun Ubrn Vormittag, uff Dornstag nach Pfingsten An. 25.
666Xll. Brief bei einem Bauern gefunden.
(8. Juni l525.) .
Unfern früntlichen Grus zuvor. Ihr wissend, wie wir mit wenig Geld ußzogen sind. Darumb so gedenkt, daß ihr euren Knechten Eim in Andern ein Gulden schickent, damit sie by dem Huffen mügen bliben. Und so ihr das nit thon wölt, so gedenkt, daß ihr eure Knecht uf Samstag ablösend, und welcher ein Söldner hat, der schick ihm sin Sold für sich selb. Datum am Dornstag nach Psingsttag An. 25.
Hoptlüt und Rät:e. Den ersamen Stoffel Schnidermaver in Espach und uf Sant Peters Berg und Iaeob Eckmann in Finsterwald.
6tNXlI>. Aus Kirchhofen an die Stadt Freiburg.
(9. Juni l525.)
Unsern früntlichen Grus zuvor. Ersamen, fürsichtigen, wvsen Her ren und günstigen lieben Brüder. Den Brief, so mir euwer Wiß- heit zugeschickt hat, hab ich verlesen und vlentz dem Vogt Drier und Gericht angezeigt. Ursach daß ich uff dis Zit nit mer Hoptmann bin. Nun haben wir, Vogt Drier und Gericht uns beraten und in Rat funden, daß wir nit Macht haben, Iemantz mzesetzen nach Inhalt des Artikels Briefs, bsunder was vor dem gantzen brvßgowischen Huffen und unsern Obersten nachgelassen wird. Und ist unser Meynung und
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Rat Ü. W. möge unsern Obersten, so ylentz ihr wellen, zuschriben, und was wir in Bevelhe von denselbigen befunden, dem wellen wir gantz gutwillig on allen Verzug nachkommen. Das soll U. W. zu uns gentzlich versehen. Datum den nünten Tag Iunv An. 25.
Cunrat Schmit Alterhoptmann, Vogt Drier und Ge richt im Kilspel zu Kilchoffen.
Der deutsche Bauernkrieg (Google data) 6KKIX. Revers des Sundgauischen Haufens. , in: Monasterium.net, URL </mom/DeutscheBauernkrieg/5efe8c9a-6d4e-4e5c-80ed-eae64581785e/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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