Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. tNI.XXXX,X. Gregoriuö Müller, oberster Haupt mann, an die Stadt Freiburg. , S. 207
tNI.XXXX,X. Gregoriuö Müller, oberster Haupt mann, an die Stadt Freiburg.
(3. Juni 1525.)
G
Zünftig lieb Herren und Freundt. Uff den jüngsten unsern Abscheid bin ich sambt Lienharten Fuchsen dem alten Burgermeister von Newen- burg, und zweyen von der Landschaft, heruff gen Basel geritten. Und mit den Herren daselbs und uff ihr gut Beduncken mit den Gesand ten der Oertter in der Eydtgnoßschaft, als Zürich, Bern, Solotorn und Schaffhusen gehandelt. Darunder mit minem dorechten Verstandt, samb denen so by mir sein, groß Müh und Arbeit gehebt. Und nach langem die Sach dahin bracht, daß die Gesandten bestimpter Eydt- gnoßschaft sambt denen von Basel den angesetzten Tag, als freundlich Tägdingsleut zu Offenburg suchen. Sie wellen auch uff dem Ryn hinab bit z gen Straßburg faren, alsdann mit denselbigen erschinen. Mit vil guttem und trostlichem Erbietten. Diewil ich aber nit weiß, ob min gnädiger Herr Marggraff uff unsern Abschaidt die Gütlicheit ohn sein Gemahel und siner Kyndten Gegenwürtligkeit woll annemen, und ob der Tag zu Fürgang komen wolle oder nit; damit dann die Herren von der Eydtgnoßschaft über ihr sründttich Handlung und Er bieten vergebenlich nit bemüet, umbgefürt und zu Costen gebracht werden: so ist mein freundlich Bitt, ihr wöllt mir sollichs by ylender ernstlicher Post Tags und Nacht zuschriben und darin dehein Ver zug machen, und den Potten den negsten uff Newenburg zuritten lassen. Da oder aber hie zu Basel wird er mich finden. So will ich sollichs den Herren von der Eydtgnoßschaft anzeigen, damit sie sich haben zu richten. Ich hoff zu Got, sie werden in der Sach der maßen Fleiß bruchen, daß die obgestellt zu guter Ruw und Frie-
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den, sover es die Puren liden mögen, kommen werde. Es ist mein gut Veduncken, der Zug für Villingen würde abgestellt. Und dieses denen uff dem Waldt verkündt, daß sie ihr Botschaft auch uff de« Tag hätten, damit wir zufallen Teilen in der Handlung begriffen wurden. Ich bitt, ihr wöllen ouch mit den Husen sovil euch müg- lich darob sein, daß sie nit uffrürig oder unsridlich sigen, und die so uff den Tag gen Offenburg müßen, verordnen, benselbigen Gewalt geben, die uffrichten laßen, damit wir Inhalt des Abscheids gefaßt erschinen mögen. Diewil sie dann in minem Abwesen dehein Schri- ber, noch ander die sie sollichs berichten bv ihnen haben, so wöllen ihr das Pest thun, daß wir dester eh zu Friden komen möchten. Wir wären wol des Willens, uns eigner Person zu euch zu verfügen, so sein wir aber noch endtlich nit abgesertigt von denen von Basel, die sich insonderheit vil guts vernemen lassen. Wo man die Gültigkeit der Pillicheit nach nit annemen wird und die Pursame nachmolen uff- rürig sein wolten, besorg ich, wie mir gut Fründt in Basel in ge heim anzeigt haben, die es wol wissen, daß die Eydtgnoßen die Sach dermaßen an die Hand nemen werden, daß sein die uff dem Land nit gelachen wurden. Denn sie sagen, des Schimpfs sig genug. Darumb thun ihr allenthalben das Pest, daß mit Fried und Vernunft, und nit durch die Schryer mit dem Schwert gehandelt werde. Das will ich zu aller Zeit in Unterthänigkeit verdienen, und zu Frieden fleißen, und was mir hiezwischen begegnet, euch nit verhalten. Geben zn Basel in großer II uff Sambstag den heiligen Psingstabend Anno 25 in der zehenden Stund vor Mittag.
Gregorius Müller, oberster Houptmann.
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