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Charter: Der deutsche Bauernkrieg (Google data)  OI.XXXIII. Kundschaften bis zum 30. April 1525.
Signature:  OI.XXXIII. Kundschaften bis zum 30. April 1525.

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Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. OI.XXXIII. Kundschaften bis zum 30. April 1525. , S. 82
 

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Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. OI.XXXIII. Kundschaften bis zum 30. April 1525. , S. 82

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    OI.XXXIII. Kundschaften bis zum 30. April 1525.

    Er

    Dir Kundschafter sagt:

    ,r seye uf den Osterabendt (15. April) umb «er Uhren gegen Nacht gen Ulm in die Statt khomen, sei Ulm uf der andern Seit- ten an zweyen Orten belegert gewesen. Die in der Statt haben uf sieben Fendlin Knecht gebebt, doch nit wol besetzt. Aber am Oster- Montag (17. April) um die 11 Uhren zu Mittag seyen uf 300 Hacken- Schützen von der Kays. M. auch hinein gen Ulm khomen. Dann er Kundschaffter seye am selben Montag bis uf den Abend noch in der Statt pliben, er hab aber nicht gehört, daß Weiber oder Iungkfrawen die Schantzen machen müßen, wie man alhie davon sag, aber wahr seye, daß deren von Ulm Unterthanen solches thun müßen, und daß auch ettlich darüber erschossen worden seyen.

    Sie, die von Ulm, haben tapffer in die Feindt gschossen, den mehrertheil mit Ketteuen, und uamblich haben sie ein Stücks Büchsen uf dem Münster-Thurn gehebt, welchs man das Ursele nenne, mit welchem sie dem Feindt großen Schaden gethan.

    Aber sie, die von Ulm, seyen nicht us der Statt gefallen, wie man alhie davon sage. Es habe auch der Feindt kein Feur in die Statt geschossen, ,<ch sonst mit Schiessen sondern Schaden gethan, dann ihre Schütz seyen alle zu nider gangen.

    Am Oster-Montag uf den Abendt sey er (Kundschafter) von Ulm hinweg zogen, in ein Dorff sey des Baumgartner und ein Meil Wegs von Ulm, da er über Nacht verharret.

    Morgen am Zinstag Hab er vernomen, wie daß Hertzog Mo ritz mit dem gantzen Huffen ufgebrochen und gen Zwifalt ins Dorf und Closter, auch die umbligenden Dorffer gezogen, und uf den Abendt das Geschütz hernacher khomen sey. Da hab er sich daselbst hin zum Huffen verfügt, sich unter die Pauren gemischt und Denselben gleich umbs Vieh übel gehabt, damit man ihne dessen minder khante; er hab aber nit gehört noch gesehen, daß sie denen von Ulm ainige Dorff gebrandt, wie man alhie davon sag.

    Am Oster Mitwochen (19. April) seyen die Fürsten von Zwi falt und daselbst umb ufbrochen, uf Mengen zugezogen, alda und in den umbligenden Dörffern über Nacht gelegen. —

    Am Donnerstag (20. April) seyen sie nff Meßkirch, Pful

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    lendorff und Waldt khomen. Daselbst in Walbt hab ein Raysi- ger, der alda furirt seinem Natter, denn derselb alda Hab gesessen, uf sein Befragen, in Beisein sein Kundschaffter und Andern anzeigt: Namblich, die Fürsten haben uf fünffzig Vendlin Landsknecht, 1100 Pserdt und 1100Hackenschützen, und der Hertzog Moritz amOst«- montag mit 300 Pserden vom Huffen geritten seye, aber nit anzeigt wohin. Es hab auch derselb Raysiger gsagt, daß sie in dritthalben Monaten khein Bezalung gehept, sey aber uf das Gelt, sozuSchaff- husen lige, vertröst worden. Sie haben den Huffen in drei Theil getheilt; nemblich bey dem Oschatz seyen 300 Pserdt, zehen Vendlin Knecht und die 1100 Hackenschützen. So seyen die übrigen 10 Vend lin auch in einem sondern Huffen, deßgleichen die Raysigen auch besonders. Sie fiteren alle weiße Vendlin und in den Vendlin ein weißen Strich oder Stroß. Sie haben khein großes Gschütz, als Carthonen und dergleichen; dann er, Kundtschaffter, solches gshen, auch nit vil überigs, so darzu gehört. — Vermevnt, sie weren sonst len- ger vor Ulm verharret.

    An vorgemeldtem Donnerstag sey er, Kundschaffter, von ihnen gezogen heimwertz. Denselben Donnerstag sey der Huffen zu Stock ach und Ach über Nacht gelegen. Er hab aber nyrgend gesehen noch gehört, daß sie mit Brennen ainichen Schaden gethan, allein was sie von Vich und eßhaffter Speiß bekhomen, das nemen sie, aber be- zalen nichts. Underwegen sigen ihme vil Pfaffen bekhomen, huffen- weiß bey einander zogen, ainmal 20, das andermal 16 und dann 8, die all uf Überlingen zulauffen, und haben ihren ertlich Landsknecht- Kleider angehabt, ettlich das Har abgeschoren und die Platten ver- wachsen lassen. Und wie er gehört, seyen ihren uff 300 Pfaffen zu Überlingen, dann im gantzenLandt daselbst umb lauffen sie all gen Überlingen. Aber wie er glaublich hab gehört, sey Überlingen von dem einen Huffen belegert worden. Aber wo der Huff weiterhin wolle, hab er nit erfahren khönnen.

    SonntagMisericordiaDomim (30. April). Der Kundschafter sagt: Er sei nechst verschinen Mitwoch Nachts (26. April) gen Htil ge nberg zum Hauffen khomen, hab gsehen, daß sie übel da gehaust mit Verwüsten, doch nichts verprennt. Am Donnerstag seven sie zum Heilgenberg ufbrochen, uf Weingarten zogen, die Reysigen ins Lloster und das Fußvolckh in ein Dorss darbev sich gelegert. Der Abt

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    sey aber in die Meinaw emrunnen und wie er gehört, so hab er sich mit dem Huffen vertragen. Der Huffen sei 10 Vendlin Reutter 40 Vendlin Knecht, haben 8 Stuck großer Büchsen, an jedem 8 Roß ziehen, und sonst 18 Stück Veldgschütz. Dann ers gezelt, wie sie vor Weingarten über die Pruckh gezogen, sie haben aber nit vil übrigs Krut und Lot.

    Der Huff sey uff Unterhandlung der alten Ort, von Ueber- lingen widerumb hindersich gezogen, und wie er gehört, so haben die von Überlingen 14,000 Gulden geben müssen. Donnerstag (27. April) sei er von dem Husen gescheiden und so stracks uff Ulm zogen.

    Am Überziehen seien ihm 20 Wagen bekomen, die alle geplün dert und gebeuttet Bettwat füeren uff Schaffhußen zu, daselbst zu verkausen und dargegen Wein zu laden.

    Er hab nit gesehen noch gehört, daß sie etwas gebrennt dann zwen Höf bei Sipplingen.

    In Salmenschweiler haben sie drei ihrer Knechten an einen Baum gehenkt, und ein Meßgewandt zu ihnen, uß Ursach, es haben dieselben drei, nachdem der Abt sich mit dem Huffen vertragen, aller erst in die Kirch gebrochen und plündern wollen.

    Dir ander Khundschastcr sagt.'

    er seie verschinen Zvnstag (25. April) mit ettlichen Puren ins Lager zu Stockach khomen, hab er gsehen und gehört, daß sie 80 Pserd und 50 Hackenschützen uff den Waldt geschickt, der Straß uff Straß burg zu, zu erkhunden, wo sie am besten hinab khomen möchten. Also in einer Stunde ungeverlich sei eine Post khomen, sich mit dem Huffen zu wenden und im dritten Meyen zu Augspurg zu sein; da sei ein Tag angesagt, und wie er glaubhaft gehört, sollen da ett- lich Churfürsten, Fürsten und Stett zusammenkomen, da seien sie gleich ufbrochen, uf Rauenspurg, Weingarten, Schussenriedt zo gen, und am Donnerstag sei er Khundtschafter von ihnen komen.

    Montag vor Marren Tag (24. April).

    Veltin Rich sagt, er sei im Algeu zu Immenstatt ge wesen, und als er jetzt verschinen Donnerstag zu Nacht gen Über lingen komen, und morgen Freitag gen Sipplingen, sei er un ter den Huffen komen, hab er gesehen, daß sie daselb Dorff, deß- gleichen Sernetingen, und noch ein Dorff, wiß nit wie es heiße,

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    lige by aim Schloß am Tee herab, geplündert und was sie von Vich, Bett, Pfannen und dergleichen fundeu, weggefürt. Bei Zell sei ein Hof, gehört gen Überlingen, heiß Dolstetten, haben ettlich vom Huffen des Puren Husfrau daselbs geschlagen, und einer under densel ben da verharret; sei der Pur komen, ein Büchß erwischt, denselben übers Roß abgeschossen, dannach ufgsessen, gen Zell geritten, gleich haben die Andern den Hof anzündet und verbrennt. Sonst hab er nit gsehen, daß sie brennen. Er hab gehört, sie seien uff 18,000 z« Roß und Fuß.

    Sambstag sei er zu Schaffhußen gsein, hab er vom Wirt gehört, daß sie mit 400 Pserden, welche er auch gsehen hab, und wol gerüst seien, das Gelt so vier Tonnen Golds sein soll, geholet haben, sie aber nit in Statt komen, haben nit hinein lassen.

    Der Vorzug sei Sambstag (22. April) zu Engen und Lütt- fardingen über Nacht gewesen und hab gehört, daß sie hinocht in Hufingen sein sollen.

    Er hab auch gehört, sie wollen durchs Kintzinger Thal.

    6^XXXIV Ritter Christoph Fuchs an die Re gierung im Ober-Elsaß.

    (18. April 1525.)

    «i/^ich zwyselt nit, Ihr seid zu guter Maß etlicher glücklicher nüwer Zitung zum Theil bericht, und namlich wie das bündisch Heer und Herr Ierg Druchseßals obrister Houptmann, am Zunstag vorm Mittwoch vor dem Palmtag (4. April) ein Hufen zwischen Ulm und Liphaim in die Flucht geschlagen, und ihr in die drvtusend er- legt und in der Tonawe ertrengt, by eintusend gefangen, die Redlen- führer, Houptlüt und Net, auch ettlich Pfaffen aus ihnen mit dem Schwert richten lassen, die Statt Liphaim und Güntzpurg erobert und ihr Plunder dem Fußvolk ergeben, der umb zwey und drisig tu- send Gulden von ihnen erlöst. Als aber die Bezalung solicher Summa nit vorhanden ist, ein Unwill unter den Knechten worden, die haben wollen bezalt sin, oder das Geschütz wollen nemen und darmit zu den Purn wollen ziehen. Soliche mutwillige Handlung und Theding hat by vier Tagen gewert und zuletzt dahin komen, daß die Stende des Punds umb die zwy und drysig tusend Gulden den Knechten zu betzalen

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