Historische Beschreibung des Fürstenthums Coburg nebst Urkundenbuch, Nr. 20, S. 448
Historische Beschreibung des Fürstenthums Coburg nebst Urkundenbuch, Nr. 20, S. 448







Num. Xl.lV.
Kurfürst Friederichs und Johannes Bestätigung der Privileg
gien oer Sradt Rovach. i486.
VHon Gottes Gnaden Wir Friedrich des heil. Röml. Reichs Erzmarschalcf und Churlürst und Johannes Äebrüdere Herzogen zu Sachsen iandarafen Zn Thüringen und Marggrafen zn Meißen, bekennen öffentlich und an diesen Briefs für Uns und unser Erben, und thun kund allermänniglich, daß w,r den ehrsamen onicrn lieben getreuen Bürgermeistern Rüthen und ganzer 'Gemein der Stadt Roth«, als die nach Abgang des Hochgebohmen Fürsten und Herrn Lrusten weyl. Herzogs zu S. de» heil. Röml. Reich« Erzmarschl. «nd Clmrfürstens, tandqrafen in Thüringen und Margqrafen zu Meißen, unsere lieben Herrn und Vetters löbl. Gedachntis und als ihren^echten natür? Uchen Erbhcrrn !andes. Fürsten eine rechte Erbhuldigung gelobet und geschwo, ren. uf ihr demülhig Anrufen und Bethe, alle ihre ^ivilezig Handfesten und Verschrechungen ihren Vorfahren und ihne von den Hochgebohrnen Fürsten unfern lieben Vater und Vetter Eltern und Vorfahren löblicher Gedüchtniß «nd gegeben darinnen alle ibre Freyheit, Gerechtigkeit Lt-mits, Geseze, Grs wohnheit und Herkommen, die sie den denselbigen unfern Vorfahren am Für' stenlhum zu Thürmq?n gehabt, löblich gebraucht und hergebracht von unserer Fürstlichen Macht gnäoiqlich erneuet bestetigt und con lirmin haben. Erneuen bestätigen und contirlniien ihne die qnädiqlich in kraft dieses Briefs also, daß sie und ihre Nachkommen, die alles ihres Inhalts fort mehr gehalten zu wer, den, haben gemeßen und. gebrauchen sollen, als viel chne durch Recht, Billige
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seit und löblichen Herkommen gebühret, darbe» Wir sie als die unfern getreu« lich hanshabe,,, schützen und vercheidigen wollen, doch unser männiglichs Ge« rechkiakeit ohnverqreistich ohne Schaden und alles ohn Gefhürde. Urkund dies Briefs, daran m,r obgenanmer Herzog Friederich unser Jnnfieqel, des wie Herzog Johannes mit seiner Uebe hierzu gebrauchen, wißentlich haben zuthu» h?n>vn. Geben Coburg Dienstags Vigilia «mniuin Lsoölsrul» sm«? Oomi»! X^i^eliuio yuarchnAeuteliino «lIusAelilno Lexto.
Herzog Johannes Erneuerung vorstehender Privlle'
gien, 1519.
5^on Gottes Gnaden, Wir Johannes Hextzgg zu Sachsen, iandgraf in Thürinqen und Marglzraf zu Meißen; Nachdem uns unsere lieben ge, treuen der Roih;u Rochan haben fürbringen laßen, wie weyl.der Hochgebohrne Fürst Herr Wilhelm Herzog zu Saasen, tandgraf in Thüringen und Marqoras zu Meißen, Unser lieber Vetter seliger Gedächtniß Ihnen son« derliche Gnade und Bcfreyimg qethan und gegeben, nach laut seiner tieb Briefe darüber ausqangen mit untenhaniger Bilk, weil derselbe Brief Pergament aus Verjährung der Zeit etwas gebrechhaft worden, Ihnen den zu verneucn bestetigen und i^onlirmiren, welcher von Wort zu Worten wie nachfolget, laucek:
Wir Wilhelm von Gottes Gnaden zc. c«n5. die Urkunde 5nb.
Num"X1.lll.
Wann wir aber solchen Brief an feiner Schrift und Jnnflegel wahrhaftig und rechtschaffen gefunden, auch betracht haben, was Nutz Unser Stadt Roch« aus Handhabung bequemlicher und nothdürfliger krivil^gie» enistehen möge, haben Wir von des Hochgebohrnen Fürsten Herrn Friederlch Herzog zu Sachßen des heil. Röml. Reichs Erznmrfchalck Churfursten und deßelbcn Reichs in den landen des Sächßl. Rechtens und am Ende in feiner lieb Vicsrisl gehörent, dieser Zeit Vicgrü, tandqrafen in Thüringen und Marg, graf zu Meißen, Unser« lieben Bruder» und Unsertwegen solch Privilegien und Freyheit verneuert, verneuen und bestätigen ihnen die hiermit wißemlich i« Kraft dieses Briefs der ferner in allen ihren Püncten (Aimluia und ärlicuin
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zu geniesen und zu gebrauchen wie Unsers Vetters Herzog Wilhelms gegebene Verschreibung inhält und diesen Brief einverleibet ist, von männiqlichen ung« hindert, ohne gefährde. Das zu Urkund haben Wir Unser J> nsirgel wißend« lich an diesen Brief Hüngen laßen. Geben zu Weimar am Montau nach den Sonntag lubilgte nach Christi unsers lieben Herrn Geburch FunszehM Hundert und in Neunzchenven Jahre.
Urkunde des Hauptmann von Wallenrods, wegen des ver-
i kauften St. Georgen Bergs, 15 4?.
^rck Matches von Wallenrod, derzeit Hauptman zu Coburg bekenn und thue Kund mit diesen ofencn Brief für mich und meine Erben gegen männiqlich, daß ich mit wohlbedachten Much guter zeitiger Vorbetracktung und Rath, auch sonderlich mit Vorwitzen und Bewilligung des Durckl. Hoch, gebohrnen Fürsten und Herrn, Herrn Johann Ernsten Herzog zu Sachßen tandgrafen in Thüringen und Margqrafei, zu Meißen, meines gnädigen Herrn um beßers meines und meiner Erben Nutzen und Frommens willen eines auf? richtigen redlichen unwtederrvfllchen steten und ewigen Kauf zu Rodach ver, kauft und zu kaufen gegeben habe, verkaufe und gebe zu kaufen hiermit in der aller besten Maas, Form und Gestallt wie das im Recht und nach dieses tcmdes Gewohnheit am aller aufrichtigsten und beständigsten g schehe» soll, kan «nd mag, den ersamen Bürgermeister Rath und ganzer Gemein« de zu Rothe für sich und alle ihre Nachkommen mein frey eigen Hauß und Euch der (Zeor^en Verg genannt, samt den bcy liegenden Hofe der Heynles genannt und die seyd und Baum Garten am Berg zu neckst bey Roth« qelcven, mit allen leinen Reckten und Gerechtigkeiten, Zu und Eingehörunaen nichts davon auegeschloßen es fey an Wegen, Stegen Stöcken, Rennen Wonnen, Wenden, Triffken, Gehülhen Gesträuppich, Püschen, Wiesen, Aeck-ru Rö>er», Ellert und Gewildern, auch allen und iezlichen ihre waren Freybeikcn R.ch, ten.Gewohnheiren, Herrlichkeit^, Gerichtbarkeiken,Jagden, iehenschaft..n Hand« lohnen Frohnen, Diensten, Zehenden, Zmßen, Nutzungen, Zu, und Em^rhö,
rungen
runge«, ober und unter der Erden, besucht und unbesucht, nicht« davon au«, geschloßen noch hindangesezt, wie daßclbige olles zwischen und gegen den Ans siößern unterschied!, verkrenzt und vermarckt auch zuvor vom Brobst der diS Ort« aufn Georg Berg Häußlich gewohnt, von wegen des ^lbbre und Oun» vent; Closters Ve85n>, daßelbige alles wie erzehlt, innen gehabt, besetzen und gebraucht gehabt, auch nachfolgend in vermöge sonderlichen ergangenen abgtt redet verwilligten Vertrage, Abschiede und eiges Machtspruchs Hochqedl. mei, nen gnädigen Herrn Herzog Johann iLrnsten zu Sachßen, und seiner Chur, fürstl. Gnaden Brüdern dem Durchlauchtigsten Hochgebohrnen Fürsten und Herren Herrn Johann Friedrich auch Herzogen und Chnrfürsten zu Sachs ßen und meinen gnadigsten Herrn erblich zugesprochen worden, und von Ih rer Chur, und Fürstlichen Gnaden Befehl würcklich durch derselben verordne, ten Pefehlhaber zu Coburg eingewiesen worden ist, ich seind der Zeit auch al« so innen gehabt beseßen genoßen und gebraucht habe, und kömmt solches alles zu werthen Kauf um und für Vier Tausend Gulden, an guter genehmer Münz tandeswrhrung zu Francken, je acht Pfund Zwölf Pfennig für einen Gulden zu Zehlett, die mir gedl. Burgermeister und Rath zu Rötha als Käu« fere JnnhaltS der gewilligten versiegelten Abrede, der wie uns zu beiden TheK llen selbst mit einander mit guten Wißen und Willen vereiniget und bewilliget haben uf nemliche Zeit Und Frist darinnen bestimmt, zubezahlen, mit einer son derlichen Schuld.Verschreibungsslsie mit gnädigen Vorwitzen und Bewilligung hochgedachts meiner gnädigen Herren unter ihrer Stadt Jnnsiegel angericht und mir gegen Uebergebung dieses Kaufbriefs zu Hand gestellet, der daraus heldet, wie diefer Briefversichert und vergewißert haben. Gerede und verspre, che darauf i,n Krafft dies Brief« für mich und meine Erben Key meinen wer? then wahren Worten, Trauen und Glauben den gemelden Bürgermeister Rath und ganzen Gemeinde als Käufer? bestimmten Hof und Guth Georgen Berg mir allen seinen Zu- und Eingehörungen, wie oben unterschiedlich erkläret und gemeldet worden ist, für freye lauter Eigen und Zehend freye und dermaßen wie es ein Brobst von wegen des ClcsterS Vellrs bevor allerwegen innen ge? habt hat, vhn einige tehens Empfahung oder Entrichtung einiges Handlohns «der tehenwahrs zu gewähren, wie denn solches und'dergleichen freyhe eige, ner Gütler Kaufs Recht im iande zu Fracken Silk Gewohnheit und Recht ist, anders wo unverkauft unverpfändet und ohnversezt, und ob der bestimmte Hof und Tuch Georgrnberq mit seiner Zu und Eingehörung gar oder zum Theil in Zeit rechter Wehrschaffr mit Recht angesprochen würde, sie dcßelbi>,en in Gemein und sonderheit zu verantworten, zu vertreten spruchlos ausrecht und
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ledig zu machen, an allen Enden und Gerichten da man Recht von mir und meinen Erben nehmen und geben will, alles ohn ihr der gemeltcn Käufer oder ihrer Nachkommen und gemeiner Stadt Rötha Kosten und Schaden, ohn Eefehrve; Setze darauf die gemelten Bürgermeister Räch und ganze Gemeinde zu Roch« als Käufere für sich und ihre Erben und Nachkommen odberüris verkauften Hof und Guthö Georgen Berg mit allen feinen Nutzungen Zinßcn, Zehenden und Gerechtigkeiten Zu, und Eingehörungen wie rben erkläret und angezeigt hiermit in still, heblich nüzlich geruhige Gewalde und G'wehr, dasel- bige alles hinfürder inne» zu haben, zu nutzen, zu genießen, zu befezcn, zu ent setzen, und als ander ihr eigen Sradt Guth zu gebrauchen, ohn Verhinderung mein meiner Erben und männiglichs von und unsertwegen, wann ich für wich und alle meine Erben mich aller Recht und Gerechtigkeit die ich daran gehabt, gänzlich mit guten Willen begeben, und verziehen habe, enfcre und verzeih« mich der alfo hiermit gegenwartiglich, in Kraffr dies Briefs, gcrede und ver spreche für mich und alle meine Erben und Erbnehmen bey obberürter Ver, pflichtung nimermehr kein Anspruch noch Forderung in gemein oder insonder heit daran zu haben, zu gewinnen noch fürzuwenden in keinerley Weqs, sage auch, daß Jnnhabere der Weinberge, Garten, Ecker, Wiesen und Gründe in der Refier des vermarckien Guchs Georgcnbera. gelegen und begriffen, in, gemeine und jezlichen besonder ihr Eyd und Pflichte, damit sie tchens halben bisher verwand gewest seyn, ledig und los, und weise sie damit mit alle» ih, ren Wintzen iehenfchaffc-n, Haudlehnen und andern Gerechtigkeiten, wie ich die begangen habe hergebracht, genoß?» und gebraucht an die gemelren Käufer,' ihre E^ben und Nachkommen, ihnen von neuen Pflicht zu lhun, und nu allen Gerechtigkeiten wie ob stehet, gerulichen gewartig zu seyn, in allermaßen wie sie mir bis anhero pftichtig und schuldig gewest seyn, ohn Gefährde und gerede hierauf für mich, alle meine Erben und Erbnehmcn bey gutem Trauen und Glauben, Kiefen Kauf in allen feinen Puncten Stücken (,'laululn und Articuln stet und vest, unverbrüchlich und unwiderruflich zu halten, und dar- wider kcinerley Aufzugs oder Befehl, die den gedl. Käufern cder ihrm Nach kommen zu Schaden, oder mir oder meinen Erbcn zu Vorthcii gereichen und kommen möchten, im Rechten, noch außerhalb Rechtens gar uicht zu gebrau chen, noch in keinerley Weife wie zu erdcrckcn scvn wachte jen and das von unsertwegen zu thun zugestattcn, auch schicken noch schaffen gerh n werde, treulich und an alles Gefehrde. Das alles zu werthcr waren Urkun5 Hobe ich obbenannter Matches von Wallenrod? Hauptmann mein eiqen ongebchren Jnnsigel wißcndlich an diesen Brief gehangen, und beyneben mich mit eigner
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Hand unterschrieben, geschehen und gegeben z„ Coburgs an Mitwochen nach den heil. Pfingsttag und Christi unsere lieben Herren Geburch Funfzehm Hundert und im Zrvey und vierzigsten Jahren.
(1.5.)
Matth« von Wallenrod.
Aon Gottes Gnaden Wir Johann Ernst Herzog zu Sachsen, tandgraf in Thüringen und Marggraf zu Meißen :c. zc. thun kund und bekennen für uns und unsere Erben gegen männiglich. Nachdem unser Hauptmann zu Coburg Rath und lieber getreuer Matches von Wallenrod? uns angezeigt und vermeldet Hat, wie er um seines und seiner Erben besonder« Nutz willen, den Hof Georgen: Berg genannt bey unser Stadt Roth« gelegen mit aller seiner Zw und Eingehörung immasen derselbige etwa zu den Closter Veßra behörig gewesen und Er von unfern freundlich lieben Herrn Bruder und Uns vor unser beyder erblichen Sonderung au« Gnaden erblich bekommen gehabt, Unfern lieben getreuen dem Rath und Gemeiner Stadt Zlocha verkaust hat, JnnhaltS einer sonderlichen aufgerichteten Kaufs « Verschreibung, die er Uns zu verlesen fürgetragen, welche am ^st« haltet ä«. Ooiuini 1542 Mitwochs nach dem heiligen Pfingst Tag. mit unterhäniger Bitte, daß wir solchen Kauf gnädiglich zulaßen, und darein als landesfürst bewilligen wollen. Als haben Wir darauf berürten Kauf und bestimmten Hofe Georgenberg den beiden Ver« kaufer und Käufer zu besonder« Gnaden zu gelaßen, laßen auch demselbigen zu, und willigen darein hiermit gegenmärtiglich in Kraft dieses Briefs uud wollen für Uns und Unfere Gliben, daß derselbe bey feinen Kräften bleiben und gehalten werden soll. Wie solch« der berürle Unser« Hauptmanns über« gebcne Kauf Brief unter andern in sich jhält und mitbringt ohne Gefährde. Zu Urkund mit Unfern hier angehängten Jnnsiegel wißemlich besiegelt und ge schehen auf Unfern Schloß Coburg Freytags nach LIilsKetKen und Christi un« fers lieben Herrn Geburth Tausend Fünf Hundert rmd in Fwey und Vier« ZigsttN Jahr.
Johann Ernst m. Iii 5lllM.
(Q8.)
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Gruner, Johann Gerhard: Urkunden Fürstenthum Coburg, 1783 (Google data) 20, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/FuerstenthumCoburg/2f8ff4eb-8b4c-4e63-8233-bc8e55ef496b/charter>, accessed 2025-04-09+02:00
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