Landeshoheit des Hauses Hohenlohe von deren Zeiten des sogenannten grossen Interregni, Nr. 49, S. 214
Landeshoheit des Hauses Hohenlohe von deren Zeiten des sogenannten grossen Interregni, Nr. 49, S. 214
XII.
«ri^ovve) Kock!« Oehringen. Der vornehmste Ort in dem Orgeu an dem Fluß Ohr gelegen/ welcher Ihn in 2. obwohl ungleiche Theile theilet. Das CKro- nicon Lottvicens« giebt von diesem Orgeu folgende kurze Nachricht paß. 72z. „ (Ztt»Asw. O^evv. ,,?zSu« Ducatus kranconis;, live Francis no.
„ v» sä kluvium Oram, Oaronam, vel Orn, qui insra Zinäringen prope Orq- „ berZ in OcKeram inrluit. Litum suit in noc ?aZo Kockiernum «ppiclum, 5eu „ minor vrb? Oermten in Comilstu ttokenloico: Kegio gutem vocatur Ori- „ Zovia; (das OrZe«') dru^ius ^nnsl. 8uev. p. II. Lib. VI. p. 19?. Coni'eKu- „ ralirer »utem Portio fuit pagi XocKenZov, er 5ub eoclem «omprekenlus. Welcher kurzen Beschreibung aus unseren alten Oocumenris noch weiter folgend« Orte können beygefuget werden, als: 8reinbacn, 0Ker.0rn,?Kaäe1bscK, oder Pfädelbach , Windischenbach, x<ic!,elbacn, Lelebacn. Vnrer-Orn, l^a^alr«. back, V^eltornbacK, LrledacK, OrenKurc, PKalbacK, LicKeKe 8cc.
. Ein alter Poet im gemeinschaftlichen Hohenlohischen Archiv machet von der anmuthigen und fruchtbaren Gegend um Oehrigen und dasigen Stifteine sehrarttge Beschreibung unter andern in folgenden Versen:
„ 8unt loca oulckr» nimis circumilu» rebus «pimi», „ In quibus iste Stttus Cleri line Kne beatu«, „ ^anlitat, ut vi5um circumterat in para^/lum, ^ „ ö!ec puret elle parum , quock in Korto cleliciarum
Ä Vivere pollir nomo iruituru« äuplici pomo.
^ I-Iic ^rbos, nerba, cesp« clat innoxi» verb«.
'1 ?ru«!ruL et ilores prazdent Luliiu er Oclore».
„ ttic S«cKus ar^ue dere», Kic slea, tellera ter». « „ ttic «r Apollo lonat , (Zallenu« aromals clonar.
„ ttic Deus atque Oea, tu pampbile cum LslatKea, „ I-Iic omnis munäus, nie «rbis in orbe rotunclus. „ (^uick reierarn plu»? pii» elt nic vita rutura, „ (jua äiscunt tales, bene vivere perpetuale».
Vor Erbauung des Oeyringer Stifts, i.e. ame 5eculum Xl, ist laut des Hohen- lohifchen (ÜKroniel XSanulcripri, und hiesigen dlecroloLli von diesem Ort eigent, lich nur die heut zu Tag sogenannte alte Stadt und in selbiger die Lccletta parro. cniana erbauet gewesen; Aldieweilen aber selbige wegen dessen niederiger Lage der Wassers - Gefahr alzusehr exponiret ist, wie dann insonderheit so. ^89. den ute« Julit diese alte Stadt, laut noch vorhandener gedruckten Beschreibung, durch ei, nen Wolckenbruch fast gänzlich ruiniret worden, so hat Frau Adelheid um dieser und anderer Ursachen willen, vielleicht auch wegen der angenehmeren Situation, nicht nur ihren treflichen Stift auf der anderen Seiten der Ohr erbauet, sonder« auch dadurch Gelegenheit gegeben, daß um selbigen herum eine neue Stadt aoge-
leget
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legtt worden/ welche bald in Aufnahm gekommen, und nicht nur von vielen ange« sehenen reichen bürgerlichen Familien, als da waren die Borberger, Eichhorn, He ber, Mettelbach, Sorg, Goggenschnabel, Rieman, Hugworner, :c. sondern auch von vielen aus dem Niedern Adel selbst, als denen Eisenhut, von Sickingcn, von Mäynberg, von Dalheim, von Beckingen, von Nevdeck, von der Thann, denen Leschen, von Heininberg, von Walpach, von Elbach, von Sindringen, von Morstein zc. deren Wappen zum Theil noch in der Stifts-Kirche zu ersehen,' bewohnet gewesen, immassen auch dieser Ort allezeit vor den Vornehmsten dieser löblichen Grafschaft gehalten, und bey allen Landee-Vercheilungen bis auf den heu tigen Tag in Gemeinschaft ausgesezet worden. So ist auch
rettancibus äÄis in ärckiv« NoKenloic«, aUeL«is im Diplomat. Be weis P Z2. Irem 4?. bis 54. Hieselbst lange Zeit eine gemeinschaftliche MünzstStt und Hof-Gericht gewesen, und haben die Unterthanen alle Zunft-Versammlungen alhier halten, auch Maaß, Ge wicht und Ellen nehmen müssen. ^0.135z. wurde Vieler Ort mit einer neuen an sehnlichen Stiftung begäbet, da nemlich Graf Crafft von Hohenlohe, nebst dessen Gemahlin Frau Anna, gebohrne Landgräfin von Leuchtender», in mehr ermelter alten Stadt, und zwar an dem Ort, wo vormals eine Juden-Synagog gestan den, einen Hospital, in welchem heutiges Tages noch ausser einem zeitigen Ho spital- Verwalter und 9. Ehehalten 40. Personen ihre gute Verpflegung finden, samt einer Caplaney fundiret, und mit ziemlichen Einkünften versehen; wie solches alles aus dem jn ärcnivo ttokeoloico in Orißinali vorhandenen Stiftungs-Brief mit mehrerem zu ersehen. Anderer milden Stiftungen, als des sogenannten ge meinen Almosens, Seelhauses und eines ausserhalb der Stadt angelegten beson dern Qeprosorii nicht zu gedencken.
Das berühmte aus 5. Classen bestehende Lateinische L^mnailum, m welchem die Jugend in allerhand Sprachen und guten Wissenschaften wohl unterwiesen wird, ist bald nach der Reformation alba angeleget worden.
viä omnino hiervon ein mehrers im Diplomatischen Beweis, ?.26s.le<z. Solches stunde anfänglich auf dem Marck, wo nun das Hochgrafltche Residenz- Schloß erbauet ist, und hatte 2«. 1570. den 24ten Junii die Ehre, Kayser X«sxj. mili2num II. nebst dessen Gemahlin Maria einer Tochter Käufers Csroli v. auf Dero Reise nach« Heilbronn, als Jhro Majestät Sich die Reichsstädte huldigen liefe, zu beherbergen, zu dessen Angeoencken der damahlige KeKor 5cn«l», Carl Christoph Beyer folgende Verse denen ttamus Lcnolatticis einverleibet hat:
ttzec 8cKo!a isla 8cnol« loriZe supereminet omn«, Kjaximilisni nospe, C«1ari, illz suir.
Uic fuir, n!c cuduil clivi quoque (^«szris ^)xor,
<^usrr-l äi«, 8ol cum renuisset br^ckia (.zncri, ^ k?u!ßebat lola conspiciends pol«. , /
Dum äecie« centum quinZenros l luper snnos Lr cleci« leplem plebs tu« , Anritte, lezit.
Qsrolus m puero« tum 5ceptra parerns geredzt, blm'u» pr«ceptor tunc erat ille LcKol«.
Ein mehrers von Oehrmgen siehe angemercket im Diplomatischen Beweis.
^ XII.
««/im L?o et /o/s /«i-e pro/?l»z«ltstl5 iere^vimu^.) Daß Bischoff
Gebhard nach der mit seinen bevoen Brüdern Graf Siegfried und Graf Eberhar den, getroffenen Landes-Vertheilung, aus denen weitlüufttgen und vielen seines Vatters, Graf Hermanns, , -
äe quibus viä. Diplomat. Beweis p. 29«. bis 294. das Orgeu,und in solchem den Haupt-Ort Oehringen nebst vielen andern in die sem ^undations-Brief benennten benachbarten Orten zu seinem Anrheil iure pro. vinquittüs «ve iänsuinis geerbet, hat seine Richtigkeit; Daß Er aber alhier ein gleiches von seiner Mutter, der Adelheid, welche doch laut nor, ix. aus einem ganz
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anderen hohen Hauß jenseits des Rheins im Lothringisch- und Elsaßischen entsproß sen gewesen, mithin ex «pire propinouir»«« in diese Erbschaft nicht hätte zugleich tinstehen können oder sollen, vorgiebet / das darf niemand befremden, indeme je dermann auch ohne mein Erinnern von selbsten stehet/ daß die Worte: /n-opi». suit«ti5, solchergestalt nur improprie von der Frau Adelheid / als hinterlassenen Wittwe zu verstehen, proprie aber von Bischoff Gebhard, ihrem Sohn; dahin gegen das darauffolgende Wort:/bere^tsvim«, von ihr ebensowohl, als von diesem verstanden, und daher gesaget werden kan, daß sie zugleich mit diesem in die Erbschaft der Stadt Oehringen und selbigen Distriets, weil Sie darauf be- wittumbt gewesen, nach Ihres Gemahls, Gras Hermanns Tod, eingetretre» seye, als auf welche Weise ehedessen von getroffener Erbeinigung viele ansehnliche Landschaften und Güter von der Grafschaft alieniret und denen Gräflichen Witt- wen zu ihrer freyeigenen Disposition überlassen worden, obgleich im übrigen die Stamms-Agnaten sich gemeiniglich die Wiederlosung vorbehalten haben; Und finden sich in ärcniv« noch mehrere Lxempla, daß die Wittwen solche Güter her nach zu Stiftungen angewendet, wovon wir unter andern ein ganz ähnliches Bev- spiel an Graf Craffts des lllten von Hohenlohe nachgelassener Wittwe, Frauen Anna, einer gebohrnen Landgräfin von Lcuchtenberg haben, als welche ebenfalls nicht nur auf die Stadt Oehringen nebst anderen Orten mehr bewittumbt gewesen,
viä. Bevlage Num. cxl^I. im Diplomat. Beweis, P.47L sondern auch auf solchem zum Wittum!) Ihr angewiesenen Hohenlohischen Landes- District hernach das Closter Golddach fundirt hat.
viä. erstbesagter Beweis p. 24z. ibique vulla ponriöcis ^rbsni. Von dem Landes-Antheil, welchen Bischoff Gebhards beyde Brüder, Graf Siegfried und Graf Eberhard ererbet haben, kan die folgende Nor» lllXXIX. ingleichem der Diplomatische Beweis 0. zzo.«zzz. nachgesehen werden.
Haus Hohenlohe, ed. Hanselmann, 1757 (Google data) 49, in: Monasterium.net, URL </mom/HausHohenlohe/27f7217e-2d27-4446-a16a-db200f7ef8fd/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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