useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Urkundenbuch der Voegte von Hunolstein, ed. Toepfer, 1866 (Google data)   CL.
Signature:  CL.

The transcription and metadata of this charter are scanned by a OCR tool and thus may have low quality.

Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
99999999
CL. Nicolaus Probst zu Pfalzel und Pfarrer zu Lockweiler vertauscht mit Bewil ligung Boemunds Vogt von Hunolstein Grundstücke der Kirche zu Lockweiler an Boemund Herrn von Dagstul. (1311 März 22.) 1312 März 6. Nos Nicolaus prepositus b. Marie Palaciolensis, pastor ecclesie de Lock- urilre. 1 Notum facimus vniuersis presentes litteras inspecturis, quod nos propter euidentem vtilitatem et commune commodum ecclesie nostre predicte de Lockwilre de consensu et voluntate spontanea nobilis viri domini Boemundi militis aduo- cati in Hunoltsteyn, patroni eiusdem ecclesie 2, permutationem siue cambium fecimus et per presentes recognoscimus nos fecisse cum nobili viro domino Boe- mundo milite domino de Dagstul de bonis nostris sitis in finagio ville de Lock wilre s ab ista parte ripe, que Lustra 4 dicitur, et vie, per quam itur ad villam de Wadreta b, spectantibus ad dotem ecclesie predicte, jus et dominium de dictis bonis in predictum dominum Boemundum et suos heredes transferentes, eadem tenenda, vtenda, fruenda et possidenda per se suosque heredes siue successores in futurum, nihil juris nobis et ecclesie nostre predicte in dictis bonis reservantes, duntaxat prato tamen vno exempto ac tertia parte decime predicte dotis, quod pratum situm est ex opposito vltimi fossati juxta Lustram predictam, que cedent et remanebunt ecclesie nostre predicte. In quorum bonorum permutationem siue cambium et recompensationem Nos pastor predictus recognoscimus nobis et eccle sie nostre predicte bona dicta MichelscheitR, sita in inferiori parte juxta viam, per quam itur de Lockwilre ad villam de Nuwilre ', que domina Irmengar- dis, relicta quondam domini Werneri militis aduocati in Hunoltsteyn 8 tene- bat et possidebat ab eodem quondam domino Wernero, esse tradita et assignata a domino Boemundo predicto tenenda, vtenda, fruenda et possidenda per nos nostrosque successores in futurum. Promittentes bona fide nos pastor predictus contra predictam permutationem siue cambium non venire per nos alium seu alios aliqua arte vel ingenio quoquomodo in futurum. Volumus enim et sponte etiam arbitramur sententiam excommunicationis in nos ab officiali curie treuerensis pro mulgan, si nos aut aliquem nomine nostro contra predictam permutationem siue cambium, quod absit, aliquid contingeret attemptare. Renunciantes quoad pre- missa omnibus exceptionibus et defensionibus, priuilegiis et statutis, per que contra premissa venire possemus per nos, alium seu alios aliqua arte vel ingenio quoquo modo in futurum. In quorum premissorum testimonium Nos Nicolaus pastor 15 114 ecclesie prediete sigilla officialis curie treuerensis nec non judieis curie venerabilis viri domini Roperti archidiaconi in ecclesia treuerensi vnacum sigillo nostro pre- sentibus rogauimus apponi, quod presentibus est appensum. Et nos officialis curie treuerensis sigillum eiusdem curie et nos judex curie predicti domini Roperti archidiaconi sigillum dicte curie ad preces dicti domini Nicolai pastoris vnacum sigillo suo presentibus recognoscimus apposuisse in testimonium premissorum. Da tum a. d. M.CCC. vndecimo, in crastino dominice Letare. Transsumpt vom 19. April 1550 im Pr. Arch. zu Coblenz. — l) Nicolaus von Hunol stein; vergl. Nro. CXXIX. — 2) Das Patronatsrecht und den Zehent zu Lock weiler trugen die Vögte von Hunolstein von den Raugrafen und später von den Grafen von Spanheim zu Lehen. — 3) Lockweiler an der Prims, Kreis Merzig; in der Nähe die Ruinen der Burgen Dagstul und Schwarzenberg. — 4) Die Löster fällt bei Dagstul in die Prims. — 5) Wadern. — 6) Wahrscheinlich Name einer Flur. — 7) Der Nohweiler Hof, ehemals hunolsteinische Besitzung. — 8) Vergl. Nro. CXLI. CLL Unter andern seltenen und kostbaren Stücken enthält das Provinzial-Archiv zu Coblenz einen prachtvollen Pergament-Codex, der, auf Befehl und unter Auf sicht des Erzbischofs Baldewin zusammengetragen, sämmtliche damals noch vor handenen Urkunden des Erzstifts Trier aufgenommen hat, soweit sie ein dauern des Interesse desselben berührten. Dieser Codex, gewöhnlich Balduinunr oder Balduineum genannt, ist durch seinen Inhalt, welcher 1230 Diplome aus der frühesten Zeit bis 1353 umschliefst, sowie durch seine zierlichen, geschmack vollen Miniaturen und Arabesken schon an sich ein wahres Kleinod, gewinnt aber einen fast unschätzbaren Werth durch die ihm vorgebundenen 37 Perga mentblätter in Folio, auf deren Vorderseiten sich 73 zur Geschichte Baldewins und seines Bruders, des Kaisers Heinrich VIL, gehörige Bilder befinden, von denen eins eine ganze Seite einnimmt, die andern 72 je eine halbe Seite. Bei jedem Bilde ist eine kurze Angabe des dargestellten Gegenstandes, die im All gemeinen den Mittheilungen der gesta Trevirorum entspricht. — Auf der Rück seite der Blätter befinden sich die in Farben ausgeführten Wappen der adeligen Burgmänner auf den verschiedenen erzbischöflichen Schlössern. Gelehrte Zeitgenossen erzählen, dafs Erzbischof Baldewin diese Bilder ent werfen liefs, um damit die Wände seines Palastes in Trier zu schmücken und 115 dadurch seinem Bruder, sich selbst und den sie auf ihrem Zuge nach Italien treu begleitenden Fürsten und Edlen ein würdiges Denkmal zu setzen. Jene Wand gemälde sind entweder nie ausgeführt worden oder spurlos bald wieder verschwun den, und es ist daher ein Glück, dafs ihre Entwürfe uns gerettet worden sind. Ein besonderes Interesse bieten diese Bilder durch den Umstand, dafs die gröfsre Zahl der bei den wichtigern Vorfällen thätigen oder anwesenden Personen mit ihren Wappen bezeichnet sind, die sie auf Schild oder Fahne führen. Diese Wappen sind augenscheinlich mit Treue in Farben ausgeführt und bilden somit eine heraldische Fundgrube, wie sie für jene Zeit schwerlich noch anzutreffen sein möchte. Nicht minder grofses Interesse bieten die auf der Rückseite der Blätter befindlichen Wappenschilde, zumal da über jedem derselben der Name des Besitzers verzeichnet ist. Der Archivrath Beyer und der nun verstorbene Major von Mauntz haben in Friedemanns Zeitschrift für die Archive Deutschlands I, 275 auf diese Bilder aufmerksam gemacht und im Jahre 1847 die Herausgabe derselben begonnen. Leider ist ihr Unternehmen durch die Ungunst der Zeitverhältnisse ins Stocken gekommen. Für die Vögte von Hunolstein haben zwei von diesen Bildern, nemlich das 35й* und 39"% noch das spezielle Interesse, dafs sie die Betheiligung ihrer Ahnen am Römerzuge Heinrichs VII. constatiren. Auf beiden Bildern nemlich befindet sich ein Banner, welches zwei mit rothen Steinen besäete, wagrechte, rothe Balken in silbernem Felde führt. Ganz genau dasselbe Wappen und noch dazu mit der Ueberschrift: „adv. de Hunolstein" befindet sich auf der Rückseite vom ersten Blatte desselben Pergament - Codex. Diese heraldische Uebereinstimmung und Ueberschrift berechtigen um so mehr zur Annahme, dafs auf beiden Bildern das Banner der Vögte von Hunolstein dargestellt sein soll, da sowohl die Bilder, als die auf ihren Rückseiten befindlichen Wappen unter der Aufsicht des Erzbischofs Baldewin angefertigt wollen sind. Dafs ein Vogt von Hunolstein seinen Landes- und Lehensherrn, den Erz- bischof Baldewin, und dessen Bruder, den König Heinrich VH auf ihrem Zuge nach Italien begleitete, ist an sich nichts Unwahrscheinliches, gewinnt aber da durch noch gröfsere Wahrscheinlichkeit, dafs wenige Jahre vorher der Vogt Johann durch seine Vermählung mit Elisabeth von Blankenheim dem Hause Luxemburg verwandt worden war. Die Erhebung des Grafen Heinrich von Luxemburg auf den Kaiserthron war ein zu wichtiges und tiefeingreifendes Ereignifs, als dafs es nicht auch seine entferntesten Verwandten mit Hoffnungen aller Art erfüllt und 15* 116 zur thätigen Unterstützung seiner Unternehmungen bereitwillig gemacht hätte. Daher betheiligten sich auch wirklich, wie schon Barthold bemerkt, am Römer zuge Heinrichs VII. alle Verwandten des Luxemburgischen Hauses und unter diesen namentlich auch der Schwager des Vogtes Johann, Friedrich Herr von Blanken heim , dessen Banner gleichfalls auf verschiedenen Bildern des Balduineums er scheint , und den der König ausdrücklich als seinen Blutsfreund * bezeichnet. Dafs ferner das hunolsteinische Wappen auf diesen Bildern als Banner er scheint , welches Vorrecht nur dem höhern Adel gebührte, ist deshalb nicht auf fallend , weil durch die Erwerbung der Herrschaft Hunolstein der Vogt Nicolaus und seine Nachkommen zum Rang der Bannerherrn emporgestiegen waren. Daraus aber wird es auch klar, dafs nur diese mit dem Luxemburgischen Hause ver wandte hunolsteinische Linie auf beiden Bildern gemeint sein kann, keineswegs aber die Linie auf Neumagen oder die auf Züsch. Dazu kommt, dafs von allen drei Limen nur allein die auf Hunolstein Güter von den Grafen von Luxemburg zu Lehen trug (vergl. Nro. XLII) und deshalb dem König noch besonders zur Heeresfolge verpflichtet war. Wirklich beweisen auch die vorhandenen Urkunden, dafs während des Römerzuges (September 1310 bis 1313) die Glieder der andern beiden Linien ihre Heimath nicht verlassen haben, dagegen seit Beginn des Zuges von der Linie auf Hunolstein Nicolaus I. und sein ältester Sohn Nicolaus II. nicht mehr in den Urkunden genannt werden, und der jüngere Sohn Johann erst wieder zu Ende des Sommers 1312 in der Heimath erscheint. Da es jedoch wahrschein lich ist, dafs Nicolaus I. wegen seines hohen Alters den beschwerlichen Kriegszug nicht mitgemacht hat, sondern vor demselben gestorben ist, so müssen es seine beiden Söhne Nicolaus II. und Johann gewesen sein, welche sich daran betheiligten. Jener scheint sein Grab in Italien gefunden zu haben, dieser aber im Sommer 1312 nach Hunolstein zurückgekehrt zu sein, wie auch sein Schwager Friedrich von Blankenheim im November desselben Jahres seinen kaiserlichen Verwandten verliefs. - Was die beiden Bilder betrifft, so befindet sich das erste auf der untern Hälfte des 17Ι Blattes in dem oben erwähnten Balduineum und hat die Unter- *) Vergl. Dönniges: Acta Henri« VII. Imperatoris. II, 221. — Als er im November 1312 mit dem Grafen von Flandern die Heimreise antrat, beurlaubte sie der Kaiser mit dem Vorwurf: „Der sei nicht sein rechtschaffener Blutsfreund, der ihn in Mitte seiner Feinde, im offenen Kriege und so schwerer Gefahr verlasse." Vergl. Iter ital. bei Muratori coll. 925. Baluz coll. 1221. Barthold: Romcrzug Kaiser Hein richs von Lützelburg II, 305. 117 schrift: „Rex uenit per Ponteuenre portpysan." — Bekanntlich schiffte sich der König Heinrich VII. am 16. Februar 1312 mit seinem Heere zu Genua auf 30 Galeeren ein, welche ihn nach Pisa bringen sollten. Ein heftiger Sturm hielt jedoch die Flotte 18 Tage in Porto Venere auf, so dafs sie erst am 6. März zu Pisa anlangte. An diese Seefahrt soll das Bild erinnern, indem es zwei Fahr zeuge darstellt, die angefüllt sind mit den dichtgedrängten Mannen, über welchen mehrere Banner erscheinen. Im ersten Schiff steht der König und neben ihm sein Bruder der Erzbischof Baldewin. Von den Bannern ist das vorderste das des Marschalls Heinrich von Flandern, dann kommt das des Königs, daneben das trierische und darnach die von Hammerstein, Bayern. Hunolstein, Savoyen und Katzenellenbogen. Das zweite Bild befindet sich auf der untern Hälfte des 19= Blattes und hat die Unterschrift: „Transit Pontimole sed a turri Tripizon sagittantur multi." — Der König war am 23. April 1312 mit seinem Heere von Pisa aufgebrochen und ohne Hindernifs bis in die Nähe von Rom gekommen. Hier überzeugte er sich, dafs nur Waffengewalt ihm den Einzug in die Stadt bahnen könne. Er liefs daher sein Heer in Schlachtordnung auf Ponte Molle (Pons Milvius oder Molvius) losrücken. Die Brücke war im Besitz der befreundeten Colonna; aber jenseits hatte der Prinz Johann von Achaia, Bruder des Königs von Sicilien, einen ge waltigen Thurm, Tripizon genannt, mit Schleuderern und Bogenschützen besetzt; wer über die Brücke zog war ihren Geschossen ausgesetzt. Dennoch erzwang sich der König den Uebergang, wobei viele der Seinen verwundet oder getödtet wurden. Hierauf erfolgte am 7. Mai der Einzug in Rom. — Diesen Uebergang über die Brücke und diesen Kampf am Thurm Tripizon stellt das Bild dar. Von den Bannern, welche auf demselben erscheinen, ist das vorderste Trier, dann kommen Hunolstein, Geroltzeck (?), Hohenzollern und Span heim - Starkenburg. Von den Schilden ist wieder voran Trier, dann Isenburg, Fleckenstein, Hohen lohe und Hohenzollern. Die übrigen Schilde sind Italiener. — Das Bild ist an mehrern Stellen stark abgewetzt, namentlich an einem Theil der Unterschrift und am hunolsteinischen Banner; doch ist letztres noch ganz deutlich zu erkennen.
Source Regest: Urkundenbuch für die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein Band I., Nr. CL. , S. 130
 
x
 
x
There are no annotations available for this image!
The annotation you selected is not linked to a markup element!
Related to:
Content:
Additional Description:
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.