Charter: Urkundenbuch der Voegte von Hunolstein, ed. Toepfer, 1866 (Google data) CLVIII.
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CLVIII. Weisthum über die Hechte des Erzbischofs von Trier, der Grafen von Salm
und der Vögte von Hunolstein in den Höfen zu Bernkastel, Drone, Winterich und Graach. 1315
Juli 3. Von goides geburt dusent druhondert vnd fonfftzehen iare des dritten dages in dem
Hauwemaende dut myn Herre bischoff Baldewin von Triere zu houff roiffen vnd vorkomen
vietdenhalffen hoiff, von Bernkastel, von Drone, von Win terich vnd von Graichei, vmbe sin
vnd des stifftes recht vnd der graifschafft von Salmen vnd der vaide von Honultsteyn. *)
Graach galt blos als halber Hof. 121 Da deilten sy yme von erste man vnd ban, welt, weig,
wasser und weide vnd velfse. Vortme deilten sy yme alle gebot hoe vnd dietf; vortme alle
gewalt. Vortme wo der bischof fert in herfart vmbe des stilftes not oder das stifft zu
besseren, da mag er nemen vihe ain yment vnrecht zu dun vnd ain die pluge zu entweten vff
sine gnade; er mag auch nemen wagen vnd pert ain yment vnrecht zu dun. Vortme kumpt der
bischoff zu Berncastel oder in die plege, bedarf er vehs, er mag is nemen ym lande, wo er
is find, vnd sal man is schetzen vnd beczalen. Vortme deilten sy yme zu richten von halse
vnd von hubde. 'l Item diss ist, abe ein mifsdedig mensch zu Bernkastel lege, so war man
gebieten sal, abe min her richten wolle. Item zum ersten so sal der amptman von Bernkastel
gebieden dem zender zu Müllenheim, der zender zu Müllenheim gebeut dem zender zu
Winterich. Item der zender zu Winterich gebeut dem zender zu Minhem. Item die zwen zender
zu Winterich vnd zu Minhem gebieten dem zender zu Emmel. Item die zwen itzgenannten zender
gebieten dem zender zu Monster. Item der von Emmel vnd Monster gebieten dem zender von
Peysport. Item der zender von Peysport ge beut dem zender zu Numagen. Item der zender zu
Bernkastel gebeut dem zender zu Graich. lem der zender zu Graich gebeut dem zender zu
Lonkanyp. Item der zender zu Lonkamp gebeut dem zender zu Droine. Item der zender zu
Broine gebeut dem zender zu Morschit. Item der zender zu Morschit gebeut dem zender zu
Licht. Item der bode zu Morschit sal geen zu Honultsteyn an den steyn vff dem graben vnd
sal drywerff rufen: mins herrn hogericht sal sin, аff man wolde richten von eime
mifsdedigen menschen. Item der zender zu Bernkastel sal auch gebieten dem zender zu Cuse,
der zender zu Cuse gebeut dem zender zu bessern, der zender zu bessern gebeut dem zender
zu Kesten, der zender zu Kesten gebeut dem zender zu Monzel, der zender zu Monzel ge beut
dem zender zu Osann. Alles mit der sonnen geboten. 2) d. d. Frankenvort IV Kal. Junii 1201
verleiht König Rudolf auf Ansuchen des Erzbischofs Boemund von Trier dem Ort Bernkastel
die Rechte einer Reichsstadt, ihm selbst aber die Gerichtsbarkeit daselbst: et ad hoc
damus archiepiscopo plenam et liberam potestatem per se vel per vicarium animadvertendi in
facinerosos et punire scelera, nec non justitias alias exercere, salva justitia et
jurisdictione in predicto oppido jure vel consuetudine competente. Mit dieser Clausel ist
offenbar das Vogtgericht gemeint. 16 122 Item das hoichgericht3 geet an zu Wedelrait
dyssyt, vnd geyt da forter zu Huntzerait, das man nennet an dem Heyster, vnd da forter zu
wageleyse, vnd da forter vff Yders Höge vnd forter über die Höge byfs an die hangende
byrck, vnd da forter byfs an die Lychter Eych, der man spricht die rode ryser byfs an
scherbach, vnd da forter byfs zu zweynbechen, vnd da forter hinder kaueley byfs an
Pysporter zentholtz, vnd da forter byfs an kramfserborn, vnd fort die bach abe byfs an
polenbachern wald, vnd da forter zwüschen den von platten vnd von Osann byfs an Pritzille,
vnd da forter als den wald naeinander vnd den in byfs vff Brunenberg, vnd da forter von
der bach byfs zu sent Paulus vnd da forter byfs zu Gosener walde zu, vnd da forter von
Cosener walde zagelsgraffen in byfs gen den hoeff zu sennte Martine, vnd da forter
zwüschen Welner Zenderyn byfs an die Zenderige von Wolff, vnd von der Zenderige von Wolff
byfs an die Windelstein vnd da herufs die Kuttenbach byfs an die bruck, da man vfsgeit zu
fronhoiffen vnd da forter als die halffebach vff traffener bach vnd beneben wereit
(wedelrait) vfs byfs an den graben.4 Vortme so hait ein bischoff vnd sine amptman als
durch dat jare von allen klagen ain dru vaitdynge ъ, dingent die vaide von eigen vnd von
irbe vnd von bludigen wonden vnd von waiffengeschrei, die nit gesünet entsint, vur yrme
dinge. Auch so hant die dru vaitdynge ire wissige naicht, die mogent sie dingen mit den
amptluden vnd mit den scheffen. Wo der scheffen einer stirbet, da mogent die andern
scheffen kiesen einen biederben man zu eyme scheffen, den setzet der vait vnd entpheit
sinen eit in eins bischoff s wegen; wan sy sint gesatzet so sint sy eins bischoffs vnd
eins greben vnd der vaide ir recht zu wisen. 3) Das Hochgericht, welches seine Malstätte
am Thurm zu Bernkastel hatte und des halb „Hochgericht Bernkastel" genannt wurde, war in
18 Bezirke oder Zenten eingetheilt. Die Vorsteher dieser Bezirke ( Zentgrafen, Zenter,
centenarii, später auch Schultheifsen) wurden vom Erzbischof als Zentherrn ernannt und
waren die Urtheilssprecher am Hochgericht. Den Vorsitz führte der erzbischöfliche Amtmann
im Namen seines Herrn unter Beisitz des Vogtes von Hunolstein; doch war des Letztern
Anwesenheit nicht absolut nothwendig. — 4) Eine genauere Gränzbeschrei- bung vom Jahr 1400
folgt später. — 5) Vogtgerichte. Advocatus ter in anno judicio praesidebit, quod dicitur
dink. Die Malstätten waren auf den sogenannten Ding höfen (curia oder curtis), zu denen
gewöhnlich mehrere naheliegende Ortschaften gehörten. Jeder Hof hatte 14 Schöffen, welche
die Urtheilssprecher am Vogt gericht waren und sich durch eigene Wahl ergänzten, während
dem Vogt die Bestätigung und Einsetzung in das Amt gehörte. 123 Vortme so ist ein bischoff
zu Berncastel bischoff vnd grebe, vnd schinet yme von beden vnd von schetzonge dat
haltfseheit, auch schinet yme von deme andern holffscheit bevor ufs an wyne vier amen, an
gelde vier pont vnd darna werdent yme zwo deile von der graiffschafft6 vnd dem vaide das
dritteil. Vortme so wann ein bischoff foire herfart vmb des stifftes noit oder das stilft
zu besseren, so mag er legen sine reider bynnenwendig dem vierdehalben hoffe vnd
bynnenwendig dem hoegericht, wo er wilt, ain vnrecht zu dun yment, des ensullent der grebe
noch die vaide nit dun, sy enfoiren dann in dinste oder riede des bischoffs. Vortme so
hait der bischoff winwaifs zu Berncastel, dat heisset bischdom, dat sal man lesen vor
allen den wingarten, die da ligent. wer da lese ain vrloff, fler mu.sste ifs besseren dem
bischoff alleine. den win von deme bischdom, den sal man dun in myns hern kelterhus von
Trier, dat kelterhus ist also fri, das wer da inne wonet, der engildt noch bede noch
schetzonge, noch ensal nymant den andern da inne bekommern noch fayn vur keine stücke.
Vortme so sint alle besseronge zu Berncastel, die herdinget werdent, myns herrn von Triere
bit off den seisten pennyngk, der ist des vaides, ain yn den vaitdingen, da ist dat
vierteil des vaides. auch mag ein scholtes1 eines bischoffs die besseronge setzen als der
scheffen deilet, aber na sinen gnaden. Vortme so hait ein bischoff an der meygebeden
viertzig schillingk, die sint verlenet romer. Vortme so hait er dat dritteil des
korntzehendes dat gildet ein malder oder zwei oder dru. Vortme so hait er zu vait Euen
fonff malder oder VI. Vortme so hait er an der vasnacht beden sehs vnd zwentzig
schillinge. Auch hait er ein pont pennynge, die gildet im der vait ist, vnd horet zu der
schulterien. Vortme so hait er aichten zu gontzerod, wann sie gewonnen werdent, so wird
yme sehs oder VII malder korns vnd euen. Vortme so hait myn Herre zu Graiche von beden,
von schetzongen vnd von besserongen dat halffscheit, auch hait er bischdom, dar na dat win
wesset, vnd mag da machen einen zentener, wo er wilt in dem dorffe vnd einen buddel machen
von eyme mitteln manne. ') Die Grafenrechtc hatte Erzbischof Heinrich vom Grafen von Salm
gekauft; vergl. Nro. LXX. 16* 124 Vortme so stent da hobsted gebuwet vnd vngebuwet, so wer
da off stürbe, der gibt das beste heubt von syme vihe. Vortme so hait myn herr zu Cusa dat
halffscheit von beden, von schetzonge vnd von besseronge. Auch mag er machen einen
zentener wo er da wilt vnd einen buddel von eyme mittein manne, vnd hait winwaifs dar na
dat win wesset vnd hait da ein fry kelterhufs, wer da Inne wanet, der ist fry von allem
dinste, vnd da Inne buwet man mynes herrn winwais. Auch hait er eine ame vnd zwen eymer
winwaifs zu Cusa. Vortme hait er zwo deile des korntzihends, des kauft er ein deil widder
vincklin vnd gildent die zwo deilen XiШ oder XVI malder halff korn und halff euen. Auch
galt er ein dritteil des- wintzihendes widder vincklin, der ist auch sin, vnd ist die
kirchgabe des bischoffs wand der bischoff Baldewin galt die vorgen. zihenden. Vortme so
hait myn herre ein dorff heisset Thanerfs 7, dat ist sine frikamer vnd also fri, wurde ein
dieff da begriffen mit morde oder mit düberien, dat mag myns herrn amptman richten an den'
nesten baum er da findt. auch hait er da ein fry kelterhufs vnd winwaisse, dar na dat der
win west. Dat dorff ist also fri, mochte i/s der vadien enbperren, so engulde ifs dem vade
keine bede, wann ifs der vadien nu nit entzerren enmag, des wird dem va~d~è dat halfscheit
von der beden,. des halfscheitz mussent die vade warten andersyt Eymerbach vnd endürven
nit komen in dat dorff. Vortme so hait er ein dorff heisset Loencamp vnd eyns heisset
Commen. da hait myn herre dat halfscheit von beden, von schetzongen vnd von besse- rongen.
vsser dem halfscheit sint verlenet von der beden vier malder Her Hugo von dem Steyne, die
andern sint eins scholtissen. heischet myn' herre auch schetzonge oder wagen oder pert,
davon enwirt dem scholtifs nit. Vortme hait myn herr ein dorff heisset Heintzerot. da hait
myn herr dat halfscheit von der beden, dat wird eyme scholtifs zu der schulterien. Vortme
hait myn herr zu Huxlar, zu Morscheit vnd zu Wolffesberg VI malder rocken vnd zwo malder
euen und sehs pont pennynge zu vasnacht vnd sieben pont zu sent paulins misse, vnd ein
Swin von ziehen schülingen. vnd difs gerichte von sinen luden ist myns Herrn alleyn. Difs
ist das recht myns herrn von Trier in dem hoffe von Drone.8 Von erste en mag er setzen
einen zentener, einen buddel vnd einen furster. den zentener mag er machen wo er wylt,
oben in dem lande oder nyden in dem 7) Auf-Erz bei Graach. — 8) Bischofsthron; vergl. Nro.
LXXIV. 125 lande den allerrichesten man; den furster und den buddel von eyme mitteln
manne. Vnd mag den furster setzen ein jare oben in dem lande vnd zwo jare nyeden in deme
lande. der furster gildt von syme ampt XVIII schillinge pen- nynge. so er sitzet oben in
dem lande, so wirt den vaigden dri schillinge der pennynge; so er sitzet nyeden in deme
lande, so wird deme greben vnd den vaigden nuyn Schillinge. Der furster sal los vnd qwyt
sin aller bandage vnd alles dienstes. Vortme wan der furster oder myns herrn knecht hudent
die welde so gildet iclicher man, der da sitzet zuschent deme heister" vnd Wailholzer 10
stege vnd fert mit eyme wagen einen pennyng, der da fert mit einer karren einen hellinck,
vnd wer noch karre noch wagen enforet, der gildet auch einen hellinck my me herrn von
Triere, sonder die scheffen vnd amptlude. In die welde ensal nyment /aren wand die gemeyne
lude myns herrn von Triere vnd des greben vnd der vaigde. Vortme ist der Yder11 vnd dat
dar zu horet des bischoffs alleine, vnd wann da inne wesset ecker, so mogent alle die da
sint gemeyne lude vnd wonent in deme vierdenhalffen hoffe ire swin dar in senden vnd
nyment anders. Ist ifs folle ecker gewaissen so gildet das swin zwene pennynge vnd die sue
einen pen nyng. Ist ifs aber wenig eckers, so gildet iclichs dat halfscheit. dat ist myns
herrn von Triere alleine. Vortme so ligent vur deme Yder kortzebusche 12, die sint des
bischoffs, dar uff so mag ein yclich gemeyn man gan roden vmb dat sieuente deil, das da
wesset, dat ist myns herrn von Triere. auch gildet ycliche hauwe oder hype, dfc da rodet,
deme zentener von Drone einen pennynck, vnd mag der bischoff mit deme Yder schaffen allen
sinen willen. Vortme so hait myn herre zu Drone eine wiese, die da heisset der bruele, der
ist sin fry eigen, vnd hait auch in dem lande fünff aichten, die sint sin 9) Halster Höhe
am Idarwald zwischen Hinzerath und Hochscheid. — *0) Walholz, jetzt einzeln stehende
Kirche im Thale zwischen Hunolstein und Weiperath. Im Juli 1228 bestimmte das Domkapitel
zu Trier das Einkommen des Pfarrers zu Lcytf (Licht), nachdem die Pfarrei daselbst und zu
Walholz, quae est pertinens ad ecclesiam de Leytf, seinem refectorio überwiesen worden
war, in der Weise, dafs von dem Zehnten der Pfarrei der Priester, welcher Leytf versieht
25 Malter halb Korn und halb Haber erhält, und ebensoviel der Priester, welcher Walholz
versieht. Der Kleinzehent dagegen gehört ganz dem Priester von Leytf, welcher dafür die
Reparaturen an den Pfarrgebäuden bestreiten mufs. (Pr. Arch. zu Cob- lenz.) — **) Vogt des
Idarwaldes war der Graf von Spanheim; vergl. Beyer II, 409. — *2) Lohhecken, Niederwald.
126 fry eigen, wer yd da vff verbreche oder verwerte, der muíste ifs bessern dem bischoff
alleine, abe er begriffen oder gefangen da vff wurde. Vortme sal myn herre han einen
hoffeman, der die wiese hude, friede vnd wesser, der hoffman sal zu Drone sitzen fry vnd
los von allen bantagen aller herrn. Vortme wan myns herrn amptman wilt den bruele dun
megen, so sal myns herrn buddel gan von deme heister bit an den stech zu Wailholtze durch
icliche dorffe vnd sal rueffen: koment alle die scheffen vnd alle die megder, die da
wonent, zu myns herrn bruele zu megen, wer nit dar en qweme der muíste ifs besseren. Auch
wanne dat sy dar koment, so sal myns herrn amptman dun aneslan in dem bruele alle die
megder, vnd wanne dat sie anegeslant, so mogent myns herrn scheffen ufs kiesen aichtzehen
die besten megder vnd sollen die andern heim gan. Auch sullent by den megderen, die da
belybent, viertzehen scheffen belyben vnd sullent vmme gan den bruele vnd besin, dat er
wol ge- meget werde. Vortme sal myn herr der bischof ein malter korns dar schaffen, der
hoffman der sal ifs foren in wirdes muele zu Morbach, da sal man das korn maelen ane
malter, vnd sal der hoffman dat mel fören gene Drone, da lyt ein garten, wer den garten
hait, der sal usser deme mele bachen XXXII broede, die da heissent menten 13, vnd sullent
die scheffen dat broit besehen, abe ifs wol gebachen sy; were ifs nit wol gebachen, so
mufste der becker ifs wandelen, want er den garten hait davon. Vortme sal man den XVIDI
megderen geben XVin broit, vnd yclichen einen kese. auch sal myn herre den megderen geben
seifs seister wins, ye drin megderen einen seister. man sal auch hoillen die kese zu
Gudendale, zu Moersbach vnd zu Heintzeraid von ye dem huse einen keäf. Vortme sal der
hoffeman geben den scheffen einen hamel bit der koemeln (mit der kondelen), vnd erwifs mit
speck vnd eyn eymer wins; vnd der amptman sal yne geben von den XIV brodern, die da
beliuent, broides genug, vnd auch den boden, die hudent dat hauwe, brodes genug; wat dan
da belibt, dat ifs eins zenteners. der hoffeman sal auch geben den scheffen seifs pennynge
wert wyfs- brodes zu abend vnd kese vnd knobeloch. Vortme sullent tzeden dat hauwe die von
Drone. Auch sal der buddel ge- bieden allen den, die da wanent von dem heistere bit an den
steche zu Wail holtze, dat sie komen dat hauwe zu hauffene, ane die scheffen vnd amptlude
vnd die da wanent vff der bartenhuben vnd obenwendig des weges zu Heintzeraid *3) Moytales
panes, quales triginta umis fiunt de maldro dominicali; vergl. Beyer II, 460. 127 vnd die
kese geben. Vortme wanne dat hauwe ist zu hauff gedan, so sullen die von dem walde ils
foren zu drone in den sall, abe er da steit, wilt man dat hauwe vorbas foren, so sullent
die von der moseln ifs foiren. Vortme so ist yclich man von den gemeynen luden zu dem
walde schuldig myns herrn aichten zu erren ane die scheffen vnd die amptlude, vnd sal man
yn des nachtes vor gebyden mit deme buddel, der sal gan durch die dorff ruyf- fende:
koment ir morne zu myns herrn aichten von Trieren. vnd sullent die scheft'en die aichten
vmbe gan vnd syhen, abe sy wol gearen werden. Vortme sal myn herre von Triere sinen samen
dar scharten vnd sullen die lude segen vnd egen. Auch sullent die gemeyne lude von dem
lande dat korn snyden vnd off binden, steit ein sall zu Drone, so sullen sy ifs dar in
foiren; wilt man ifs aber anders war foren, so mag man gebyden zu Moselen vnd zu walde,
dat sy ifs foren. Auch so hait myn herre strude vnd wesen, die sint sin alle vue, wat dar
vff wesset oder schinet, dat ist mym herrn alleyne. Die wesen sal myn herre dun megen mit
sinen pennyngen vnd sullent die vs dem walde die wesen tzeden vnd dat hauwe zu hauff dun
vnd die von der moseln vnd von dem walde foren dat hauwe. Vortme schinet eyme bisehoffe VI
pont pennynge von dem zentener von Drone, die waren verlernet Heim Beumont von
Honultstein. Vortme so hait myn Herre der bischoff zwei deil des zihends, die gildent zwei
hondert malder me oder mynder korns vnd euen, darna korn vnd euen wesset. Vortme ist ein
Bischoff schuldig die kirche zu Drone zu decken, want er patrone da ist vnd die kirche mag
gebin. Vortme so wirt cyirie bischoffe von der beden nyden in dem lande fonffte- halbe
vntze kleines seiges halff korn vnd haltt' euen, die yme nit zemale enworden bit dat man
geloiste dat lehen dat Jimffrauwe lylie von Esche hatte, vnd sal ein grebe vnd ein vait
vor legen in demselben lande nüne vntze desselben seiges. Vortme so leget man in dem
oberlandt fonffthalbe vntze korns vnd euen, die leget myn herr von Triere von des greben
wegen, wan er da grebe ist, vnd hen' Beumont der Vait. 14 Da schinet dem bischoff zwentzig
mahler kleines *4) Noch bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts bezogen die Vögte von
Hunolstein aus der Bete zu Bischofsthron jährlich 7 Malter 4 Fafs Korn, 4 Malter 5 Fais
Haber und 4 Malter 4 Fafs Vogthaber. 128 seiges, die antwort yme ein aichtervait. Auch
schynet yme desselben korns vnd selben seiges fünft0 vnd viertzig malder, des geit abe ein
dritteil, des da geldent fonff Menschen. Auch geit abe ein lehen, dat heisset Herr fulkers
lehen, dat trifft vier malder oder fünff. Vortme so hait myn herre ein recht, dat heisset
wachtkorne, dat gildet IX malter oder ziehen. Vortme hait er ein recht, dat heisset
marschalkes euen, dat gildet zwei malter oder drü. Vortme hait er von dem bruele echt
lüder hauwes cleyner fuder. Vortme so wird yme X fuder hauwes cleyn von den wesen, die
heissent strude, dat ist bost hauwe. Vortme so hait er eine Aichte, wanne dat er sie dut
wynnen, so git man den luden den samen vnd brodes genug, were dat anders yment wynne die
aichte, der gebe die siebende garbe. Vortme schynet yme oder syme amptmanne XX schillinge
vnd XX hüner von dem deinen zinden. Vortme so sint in dem hoffe zu Drone vier fryhoffe.
Der steit einer zu Happerait, zwen zu Wengerait vnd einer zu Honthem. Die lude die da
wanent vff den houen, die sint schuldig zu komen in den hoff zu Drone vor myns herrn
amptman, vnd da zu antworten von allen dingen an von deme irbe, dat zu den hoffen gehoret,
da sy vff sitzent; die besseronge vnd die bussen, die sy da schul- • dig werden, die
dragen sy mit yn heym, an von freuel vnd von stride vnd von uberbraicht, wo sy dat
verbrechen, abe man sy hielde oder vinghe oder begriff, dat mufsten sy besseren. Dit ist
dat recht des greben von Salmen vnd der vaide von Honultstein. Von erste sullen die
gemeyne lude von deme walde foren yn win zu herbst eine fart entuschent Emmel vnd Graich,
vnd nit furter wand gene Honultstein. Die lude so sy mit den wagenen vff dat velt
koment15, so mogent der grebe vnd die vaide die wagen deilen, vnd nympt der grebe die zwo
deilen, vnd die vaide den dritteil von diesen bandagen; vnd zu allen den, die herna
geschrieben steent, so endunt die amptlude vnd die scheffen nit, want sy mussen gan zu
dinckelichen tagen vnd wisent den herren ir recht. *5) Der Ort, wo die Wagen sich
versammelten, war beim Dorfe Hag, an der alten Römerstrafse, und der Weg, den sie nach der
Mosel fuhren, heifst noch heute die Weinstrafse. 129 Vortme hant sie zu wynachten eine
holtzfart, die heisset die widdelleige w, an den gemeynen luden. da deilent sie die wagen
als vorgeschrieben steit. Vortme so sint die gemeynen lude ane amptlude vnd scheffen dem
grebe vnd den vaiden schuldig drü bandage mit yren plugen als sie farent, der dun sie
einen zu der euen, einen zu der brachde vnd einen zu eren vmb dat korn. Die pluge deilent
sie als sie die wagen deilent, vnd sint sie den luden schuldig broit zu gebin zu diesen
bandagen vnd zu allen bandagen. Vortme so sint schuldig die gemeynen lude von yclichem
huse einen boden die euen zu snyden vnd einen boden dat korn zu my den. Die boden deilent
sie als sie deilent die wagen vnd die pluge. Vortme so sint die gemeynen lude ane amptlude
vnd scheffen schuldig dem grebe vnd den vaiden einen maitdag, den sullen die meder von dem
lande dun zu yrem hauwe. vnd den luden sal man geben broit zu allen bandagen. Vortme so
sall ye dat hus der gemeynen lude ane amptlude vnd ane scheffen dem grebe vnd den vaiden
ligen einen boden yr hauwe zu hauff zu dun in yren wesen. Denselben sullen sie gebin zu
essen vnd mogen die deilen als die wagen vnd die pluge. Vortme so sint die gemeynen lude
ane amptlude vnd ane scheffen schuldig dem grebe vnd den vaiden einen bandag zu dun yr
hauwe inne zu Jaren. vnd deilent sie die wagen als vorgeschrieben steit. Vortme so mogent
sie pert hoillen an den gemeynen luden, yr broit, fleisch vnd fische vfs zu furen, vnd
sullent die pert nemen mit der sonnen vnd mit der sonnen desselben tages wiedergeben dem,
des sy sint, in syn huse. Vortme so mag der grebe setzen einen aichtervait vnder den
gemeynen luden, die da sitzent tuschent dem heister vnd dem stege zu Wailholtz ein jare
oben in deme lande vnd ein jar nyden in deme lande. Der aichtervait sal dem greben vnd den
vaiden alle yrs rechten warten vnd ensullen sie von den ge meynen luden yne keinen amptman
me setzen noch yne keinen boden me senden, noch zu penden, noch zu nemen, wand sie sullen
dem aichtervaide enbieden, der sal den buddel zu yme nemen, der ist der herrn gemeyner
bode vnd amptman. Alte Copien im Pr. Arch. zu Coblenz und im fiirstl. Wittgcnst. Arch. zu
Berle burg; vergl. den verstümmelten Abdruck in Grimm: Weisthümer II, 353 — 357. *6) Pro
lignario isto addueet quilibet mansus carradas duodeeim; que ligna vulgariter appellantur
Kunigcsholtz sive Wideglage. Honth. H. Tr. II, 663. — 17 130 Source Regest:
Urkundenbuch für die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein Band I., Nr. CLVIII. , S. 141
Urkundenbuch für die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein Band I., Nr. CLVIII. , S. 141
x
Urkundenbuch der Voegte von Hunolstein, ed. Toepfer, 1866 (Google data) CLVIII. , in: Monasterium.net, URL </mom/HausHunolstein/608d4ca7-a67d-48f8-bde6-55cf43643175/charter>, accessed at 2024-12-28+01:00
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