Charter: Tobias, Carl Anton: Regesten des Hauses Schoenburg, 1865 (Google data) 38
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1290: Die Gebrüder H. und F. de Scheenbergk, womit Hermann und Friedrich von
Schönburg zu verstehen sind, verkaufen einen Theil von Hillebrandisdorf (Hilbersdorf bei
Chemnitz) der Abtei zu Chemnitz. 1290 den 1. Mai verkauft Budivvogus dictus de Schenberg
sein Erbtheil in Leditz, zugleich mit dem Patronatrechte, dem Kloster Plassen. Leditz oder
Luditz gehörte zu den Schfinburgischen Besitzungen im Elbogener Kreise in Böhmen und ist
daher dieser Budiwogus, trotz der Schreibart Schenberg, sicher unserer Familie
einzureihen. Die Stadt Luditz besassen zu Anfang des 13. Juhrhunderts die Herren Luditz
von Bicsenburg. aus deren Geschlecht, das, wie wir bei den Jahren 1281 und 1282 kennen
lernten, mit dem unserigen verwandt war, Udiilricus das Dorf Ninitz testamentarisch
derselben Kircho in Plass (Plassen) verehrte. Später kam Luditz an die königliche Kammer
und ward vom König Johann an die Herren von Guttenstein, sowie an andere Herren verpfändet
(Balb. misc. lib. VIII.). Noch im J. 1375 gründete und stiftete Borso von Biesenburg. Herr
der Stadt Luditz, in der dasigen Pfarrkirche eine Messe. (Balb. misc. V, 1, 61). Bei den
bekannten verwandtschaftlichen Beziehungen der Ricsenburger zu den Schönburgern ist eine
Vererbung eines Theiles von Luditz sehr nahe liegend. Kicgger Archiv II. 667. Schaller
Böhmen II. 133 ff. 1290 den 1. Sept. verkauft Fridericus de Seoncburc im Einverstandniss
mit seinen Söhnen Hermann, Friedrich, Dietrich und Friedrich dem Propste der Stiftskirche
zu Meissen, Bernhard von Camenz. für das Kloster Marienstern mehrere Besitzungen, worüber
in Glauchau 1290 die Egidii eine Urkunde gegeben wird. Diese ungemein wichtige Urkunde
verdient wegen der darin enthaltenen verwandtschaft lichen und der Besitzverhältnisse in
der Oberlausitz, eine ganz besondere Aufmerksamkeit. Vor allen Dingen ist wegen des
Ausstellungsortes kein Zweifel^ dass hier nur von Schönburgern die Rede sein kann, wie
denn auch die Namen der Söhne Friedrichs uns schon 1288 bekannt wurden. Käufer für das
Kloster Marienstern ist Bernhard von Camenz, Propst der Domkirche zu Meissen, welchen
Friedrich seinen Blutsverwandten, consanguineum, nennt. Aus den Reg. 1218 und 1285 ist uns
bereits jene Familie in ihren Beziehungen zu der von Schönburg angegeben worden. Aus
dieser Urkunde wird uns nun weiter klar, dass Heinrich von Colditz (s. Reg. 1286)
sororius, Schwestermann genannt wird und dessen Bruder Withego, Bischof von Meissen, nennt
weiter im Jahre 1319 Bernhards Bruder, Withego von Camenz, seinen Onkel. Im Jahre 1264 war
durch die Brüder Withego, Bernhard und Bernhard von Camenz das Kloster Marienstern
gegründet worden. Von ihnen wurde Withego in der Folge Bischof von Meissen und der jüngere
Bruder Bernhard Propst und endlich sein Nachfolger. Dieser Bernhard ist der urkundlich
oben genannte. Er war es, der sich besonders für den Bau des Klosters interessirte, in
welchem seine Schwestern Amabilia und Agnes die ersten Aebtissiuneu waren. Er selbst hatte
dem Kloster alle seine. Güter «remen eine im Verhältniss unbedeutende Nutzniessung
abgetreten. Urk. abgedr. im cod. dipl. Lus. sup. cd. 2. t. l. p. 131 und t 2. p. 18. Ucber
Marienst«rn u. s. w. s. Carpzov Ehrent. I. 38, 315. II, 329. Hoffmann sor. I, 23, 275.
Oberlaus. К. Gall. 56, 210, 411, 443, N. Laus. Mag. 35, S. 436. Dobner monum. V, 77.
Kneschke Adelslex. II. 200 (sehr dürftig und theilweise unrichtig). Grosser Laus. Merkw.
II, 12. III, 32. And. Angelus anual, march. Brandenb. II. 107. Budäus in Drcsdn. Gel. Anz.
1760 S. 769. Cod. dipl. Lus. sup. I, 87 und II, 7. 27 Die dem Kloster jetzt durch
Friedrich von Schönbure cedirten Besitzungen, die sicher nur durch mütterliche Erbschaft
erlangt waren, bestanden in der Hälfte der Dörfer Crostwitz, Schaz- titz, Radlwicz,
Conewicz, Chocin, Duringenhausen, d. h. Crostwitz, Tschaschwitz, Ralbitz, Cunne- witz,
Cottyne oder Kotten, Düringshausen; denn die andere Hälfte dieser Besitzungen war bei
Stiftung des Klosters im J. 1264 bereits demselben durch die Begründer übergeben worden.
Die Urk. von 1264 im cod. dipl. Lus. sup. I, 87 und II, 7 mit Beyer, Altzelle S. 552 u.
553. verglichen, zeigt eine Abweichung iu den Namen der Besitzungen, indem l. �?. I, 87
Ciostitz, l. �?. II, 7 dngegen Kunewitz genannt wird, so doss demnach, wenn wir letzterer,
nach dem Originale in Marienster n genommenen, Abschrift folgen: Crostitz media villa
fehlte. Ucbcr die Besitzungen des Klosters s. Carpzov Ehrent. S. 337 und Oberl. K. Gall.
S. 447, sowie S. 332, 337. 338. Unsere Urkunde in Verbindung mit der von 1234 erörtert
genau Schiffuer im N. Laus. Mag. 30, 287. Crostwitz ist noch heute eine katholische
Pfarre, in welche Tschuschwitz cingepfarrt ist. Kalbitz Avar früher ein Filial von Crost
witz und bildet erst seit 1754 eine eigene Parochie. zu welcher auch Cuunewitz gehört.
Ferner erhält das Kloster die Hälfte der Stadt Bernhardsdorf (Bernstadt) mit dem Patro-
natrechte und dem ganzen Dorfe Bernhardsdorf (Altbernsderf bei Bernstadt), sowie einen
Wald bei Ditterichsbach (Dittersbach) für zusammen 1300 Mark. In der Nähe davon heisst
jener Wald noch jetzt der kleine Nonnenwald. Von Altbernsdorf wissen wir, dass es 1234
Zdizlaus von Schöuburg besass und folgern, dass nur durch die Verwandtschaft mit der
Familie von Camenz diese genannten Hälften in Schönburgischen Besitz gelangten. , Nach
Vermuthungen sollen die hier ansässig gewesenen Familien, unter welche auch die von
Biberstein zu rechnen sind, ein Schloss auf dem Hutberge bei Schönau bewohnt haben. Oberl.
K. Gall. S. 122, 209, 424. Die Vermuthung. dass in der Lausitz der Stammsitz der Familie
von Seliönburg zu suchen sei, haben wir oben bereits, S. 6, angedeutet. Durch den Tod des
Sifridus, des Sohnes Günthers von Cygilheim waren Friedrich von Schönburg die Dörfer
Zhulisdorph und Zalow anheim gefallen, welche er jetzt ebenfalls für 120 Mark verkaufte.
Diese beiden Orte, jetzt Solschwitz und Saalau genannt, wurden nebst den eben ange führten
Kotten und Düringshauseu bei der unglücklichen Theilung Sachsens 1815 zu Prcusscn
geschlagen. Zur Schönburgischen Geschichte steht Ziegelheim noch heute in Beziehung, indem
ein gleichnamiger Ort, der jedenfalls der Familie Namen und Ursprung verdankt, seit den
ältesten Zeiten eine Sehönburgische Besitzung ist. Das Dorf Ziegelheim, nördlich von
Glauchau gelegen, hatte bis um die Mitte des 14. Jahrhunderts eigene Herren, auf welche
die Familie Schönburg folgte. Nur ein Mal gehörte es kurze Zeit unterpfändlich der Familie
Kolowrat. Von dem Adcls- geschlccht von Ziegelheim sind uns verschiedene Ahnen urkundlich
bekannt z. B. Conrad 1269 tbei Liebe S. 22), Günther, Heinrich 1203—1301, der in
Flemmingen bei Altenburg und Hermann, der in Pordiz bei Altenburg Güter besass, Johannes,
rector capellae hospit. extra muros oppidi Zwickaviensis, Nicolaus, Propst des Klosters
Stochau 1416, Caspar auf Bischofsheim, Lehnsmann des Borso von Camenz, besass 1423 die
Ohbm bei Brunaw, Caspar und Dietrich 1437, Balthasar ist Kanunermeister am Hofe des
Markgrafen von Meissen und wahrscheinlich dessen Sohn, 1456, Gespiele der Kurprinzen Ernst
und Albert von Sachsen, Caspar erhielt 1543 vom Kurfürst Moritz das Gut Oberau bei Meissen
und starb 1550. Barbara von Z. und Tieffenfurth ist Frau der Herrschaft Seidenberg,
Gemahlin Christians von Nostitz und starb 1662. 1544 soll Kaiser Karl dem kaiserliehen
Rath Christoph von Carlowitz auf Bothenhaus in Böhmen das Wappen der aus gestorbenen und
verwandten Familie von Ziegelheim, mit dem Familienwappen von Carlowitz, unter dem
Wahlspruch: Virtuti nulla invia est via, bewilligt haben u. s. w. Der Ausfertigung der
Urkunde auf dem Schlosse,zu Glauchau, wo demnach Friedrich von Schönburg residirte,
wohnten verschiedene Zeugen bei: Unarcus de Waldenburc von der Nachbarbesitzung
Waldenburg, Henricus de Coldicz, sororius noster, dessen Gattin Amabilia (s. Keg. 1286)
folglieh Friedrichs von Schönburg Schwester war, Johannes de Senftenberc (nach Cod. dipl.
Lus. 11 p. 19) oder Teustenberc (nach 1. �?. I p. 233), wofür Schiffner (N. Laus. Mag. 30,
288) jedenfalls richtig Gerstenberg gelesen wissen will, ein Name, der in Verbindung mit
einem andern Zeugen von Mackowe, Mcckau, öfter noch auftritt. Die Familie von Gerstenberg
hatte den iileichnainisen, bei Altenbure еек-еепеп Ort als Stammsitz innc und auch in
Cosma 1227, in Lossen (Lozne) und Drehna (Drenowe) bei Altenburg Güter. Es war ein
burggräflich Alten- burgisches Adelsgesohlccht, das in Altenhurgischen Urkunden oft
vorkommt und bis ins 18. Jahr hundert hinein blühte, da es 1710 mit Heinrich Wilhelm von
Gerstenberg erlosch. Vielleicht waren sie Sehönburgische Lehnsleute und Burgmänner (s.
Kneschke Adelslex. III, 498, die Mitth. der Osterl. Ges., die Altenb. K. Gall, und Liebe
Nachlese u. s. w.) Sifridus de Maekowe et Helfericus frater ejusdem, sowie Albertus de
Mekaw, 1297, gehörten einer Familie an, die ihren Sitz im Dorfe Grossmecka bei Altenburg
hatte und ebenfalls oft als Schönburgische Vasallen, wie die vorgenannten von Gerstenberg,
in Schönburgischen Urkunden angetroffen werden (s. Altenb. K. Gall. S. 147 und К. Gall. X,
79). Aus späterer Zeit kennen wir Conrad, Albrecht und Gotfriet 1306, Rudolph 1324—43,
Nickel 1342, Henselin Rittcr und Helford 1354, die Brüder 4 _ 28 Conrad, Albert und
Helferich 1357, Lipmann 1360, Helferich verkauft l366 das Vorwerk zur Bahne" bei
Altenburg, Albrecht 1405, Rudolph, Hauptmann in Glauchau, stiftet 1440 das Hospital zu
Lichtenstein, Titze und Albrecht 1443. Ein Zweig der Familie besass das Lindenvorwerk bei
Kohren, 1400, und Gnandstein, z. B. Helferich 1451, der Kunz von Kaufuugen unterstützte,
als dieser von Kohren aus den Prinzenraub einleitete. Nach dem traurigen Ausgange
flüchtete Meckau; auf Bitten jedoch des Kursächsischen Rathes Hildebrand von Einsiedel,
der Meckau's Schwiegersohn war, zog der Kurfürst von Sachsen die Meckau'schen Schlösser
nicht ein, sondera belehnte den jungen Meckau, unter der Bedingung, dass, wenn er ohne
Leibeserben sterben würde, sein Schwager, Hildebrand von Einsiedel, die Schlüsser erhalten
solle, was auch geschah. Melchior von Meckau erscheint 1474—1482 als Dompropst zu Meissen
und dessen Eltern: Melchior und Clara geb. von Honsperg-Schwcta, sowie der Bruder Caspar,
kaiserlicher geheimer Rath; Albrecht ist 1522 Propst und 1528 Domherr in Altenburg. Die
Familie soll mit Dietrich im Jahre 1538 ausgestorben sein und nur eine Nebenlinie durch
Melchior in Oesterreich fortbe stehen. Als Schönburgische Vasallen erscheinen Glieder
dieser Familie in der Umgebung ihrer Lehensherren als Burgmänner auf dem Schlosse
Glauchau, 1379 und 1388, die Zinsen in Auer bach bei Zwickau besitzen und als
ursprüngliche Herren von Thurm bei Glauchau z. B. Rudolph 1411 und Heinrich, nach dessen
letzteren Tode, 1463 oder 1489 dieses Gut an die von Weissen bach kam, von denen es seit
1816 die von Kotzau als Schönburgisches Lehen inne haben. Ein anderer Zeuge in unserer
Urkunde Conradus de Orla wurde schon 12t31 und 1288 genannt und erscheint noch 1305 und
1306 als Burgmann zu Crimitschau, dasselbe gilt vou Henrieus de Tribenshagin, der 1269,
1283 und 1297 noch vorkommt und sich von Trebishain, G.A. Borna, schrieb. Source Regest:
Regesten des Hauses Schönburg vom urkundlichen Auftreten desselben bis zum Jahre 1326, Nr. 38, S. 38
Regesten des Hauses Schönburg vom urkundlichen Auftreten desselben bis zum Jahre 1326, Nr. 38, S. 38
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Regesten des Hauses Schönburg vom urkundlichen Auftreten desselben bis zum Jahre 1326, Nr. 38, S. 38
Regesten des Hauses Schönburg vom urkundlichen Auftreten desselben bis zum Jahre 1326, Nr. 38, S. 38



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