• Materielle Beschreibung: 
  Erste Zeile in Zierschrift (Papstnamen mit frühen Lombarden-Formen, der Hauptteil in Elongata). Die I(n perpetuam)-Lombarde mit Palmettenfleuronnée.
  Die Initiale G(regorius) stark vergrössert und in Lombardenform mit kopfstempelförmigen Aussparungen. Im Binnenfeld stark floral wirkendes Fleuronnée, teilweise mit schraffiertem Grund. Fortsätze und besatzartige Motive.
• Feierliches Privileg mit Rota und Benevalete als graphische Zeichen und den in drei Spalten angeordneten Zeugenunterschriften der Kardinäle (Bischöfe, Priester, Diakone), jeweils mit den persönlichen Signa.
• Stil und Einordnung: 
  Das Fleuronnée ist wenig vom Zeitgeist beeinflusst, der in den Jahrzehnten um 1250 stark in Richtung Stilisierung tendiert und florale Ausgangsformen zu gleichformigen Basiselementen reduziert, die für gewöhnlich aus Knospen bezeichnet werden. Der hier tätige Florator vertritt ein wesentlich „floraleres“ Konzept.
• Den Zeichner der Urkunde für Engelberg kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in einer weiteren Urkunde – erneut ein feierliches Privileg – wiedererkennen, dass am 1235 August 27 in Perugia von Papst Gregor IX. für das Zisterzienserinnenkloster Porta Celi in Tischnovitz / Tišnov in Mähren ausgestellt wurde (für weitere Angaben siehe dort).
• Martin Roland

• Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden (LBA), Zugangsnummer 11902, Neg.-Nr. F1305: http://lba.hist.uni-marburg.de/lba-cgi/kleioc/0010KlLBA/exec/showrecord/zugangsnummer/%2211902%22
• UB Zürich 2, S. 4 (Nr. 502): https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00073418/image_12. (Volltitel auf Zotero)
• Largiader, Nr. 270.

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