Charter: Illuminierte Urkunden 1244-10-05_Wien
Signature: 1244-10-05_Wien
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1244-10-05, Segesd
Bela IV., Source Regest:
Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS), Projekt IllUrk-Ö (2023/24)
Bearbeitungsstand: HOCH
Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS), Projekt IllUrk-Ö (2023/24)
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHStA), Private Sammlung
Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHStA), Private Sammlung
Material: Pergament
- Materielle Beschreibung:
Fünf Zeilen hohe, grossteils in den Schriftspiegel eingerückte tintenfarbige Initiale B(ela) zu Beginn. In den beiden Bögen einfache Linienteilung, im Schaft ornamentale Aussparungen.
Im Binnenfeld eine aus dem kreuzschraffierten Grund ausgesparte in lappige Halbpalmetten auslaufende Ranke. Besatz mit Fleuronnée-artigen Motiven und Elementen, die an Halbpalmettenranken erinnern. - Stil und Einordnung:
Das Motivrepertoire, das Elemente der romanischen Halbpalmettenranke in das Medium des Fleuronnée übernimmt, ist zeittypisch. Parallele Tendenzen sind ab den 1210er jahren sowohl bei Papsturkunden (Honorius III.) und bei französischen (Privat-)Urkunden zu beobachten. In den 1220er-Jahren springt Kaiser Friedrich II. auf diesen Zug auf. Mit Papst Gregor IX. scheint sich so etwas wie ein Wettlauf bei der Verwendung von immer aufwendiger werdendem Fleuronnée zu entwickeln.
Dass die Urkunden Belas IV. diesem Trend folgen, ist wenig überraschend, erste Stücke stammen jedoch erst aus den 1240er Jahren (Ein unter 1225 eingereihtes Photo zeigt eine 1247 datierte Urkunde: DF 288955). Das Motivrepertoire der hier vorliegenden Urkunde ist für die 1240er Jahre ziemlich konservativ, die romanischen Vorlagen schlagen viel stärker durch als bei dem Palmettenfleuronnée anderer Aussteller. Vergleichbar konservative Stiltendenzen gibt es freilich auch in der Kanzlei Gregors IX. (z. B. 1235 August 27).
Sehr ähnliche, wohl von demselben Zeichner stammende Urkunden haben sich in Budapest im Ungarischen Nationalarchiv erhalten (1244 Februar 10: DL 99842, 1244 Dezember 15: DF 274493 [Photo], 1245 [ohne weitere Angaben]: DL 297, 1245 April 11: DL 50019, 1245 April 20: DL 283, sowie 1245 Juni 12: DL 29658), bei der zuletzt genannten erfasst der Dekor auch die Schrift der ersten Zeile. Als Parallelen sind der kreuzschraffierte Grund, die ausgesparte Ranke und die Palmetten, die den Zwickel zwischen den beiden Bögen dekorieren zu nennen. Bei den beiden erstgenannten Urkunden stimmt auch die Schaftgestaltung weitgehend überein. Nicht so ähnlich aber vielleicht auch von derselben Hand ist ein besonders aufwendiges Stück von 1242 November 16, von dem sich ebenfalls ein Photo in Budapest findet (DF 255405), eine formal ähnlich gestaltetes Urkunde von 1243 Jänner 29 wird unter DL 58005 verwahrt und stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Zeicher der Urkunde in Wien (ebenso 1244 April 21: DF 251976). Deutlich modernere Züge zeigt eine nahezu gleichzeitige Urkunde von 1244 Oktober 12: DL 271). Dieser moderndere Stil tritt auch in einer Urkunde von 1251 April 21 auf (dort weitere Informationen). - Martin Roland
Bibliography:
- Ivan Kukuljević Sakcinski, Regesta documentorum regni Croatiae, Dalmatiae et Slavoniae, saeeuli XIII, Zabreb 1896, S. 139f. (lateinischer Text)
- Éva B. Halász, Ferenc Piti, Az Erdődy család bécsi levéltárának középkori oklevélregesztái 1001–1387, Budapest, Szeged 2019, S. 25f. (Nr. 11) (ungarische Übersetzung)
- HHStA, Archivinformationssystem: https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3436785 (zu 1244 Oktober 3)
Original dating clause: Datum apud Segust anno ab incornatione Domini M° CC° quadagesimo quarto tertio Non. Octobris regnum autem nostri anno nono.
Places
- Segesd
- Ungarn
- Type: Region
Persons
- Bela IV., König von Ungarn
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N2: Initials
- N2: Penwork(Fleuronnée)
Illuminierte Urkunden 1244-10-05_Wien, in: Monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1244-10-03_Wien/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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