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Charter: Illuminierte Urkunden 1300_Halberstadt
Signature: 1300_Halberstadt
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1300 circa, (Halberstadt)
Halberstädter Ablasstafel:
Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe haben dieser Kirche sieben Jahre und 45 Tage Ablass und [den Erlass] zehn vierzigtägiger Busszeiten verliehen. Darüber hinaus gewährte der Herr Papst Nikolaus IV. ein Jahr und vierzig Tage, der Herr Papst Innozenz IV. [Innocenz IV:] vierzig Tage. Dieser Ablass besteht an allen Festtagen der heiligen Maria und am Tag der (Kirch-)Weihe und während ihrer Oktaven. Die Gesamtheit des Ablasses: Es sind acht Jahre und 85 Tage und zehn vierzigtägige Busszeiten.
Christine Magin
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Halberstadt, Domschatz, Inv.-Nr.32.

Material: Messingtafel
Dimensions: ca. 40 (height) cm

    Graphics: 
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    • Stil und Einordnung: 
      Im Domschatz von Halberstadt hat sich eine ursprünglich aus der dortigen Liebfrauenkirche stammende Messingtafel erhalten, auf der Ablässe aufgezählt werden, die damals an der Kirche zu gewinnen waren, und deren Summe taxativ angegeben ist.
    • Dieses ablassspezifische „Werbemittel“ war spätestens 1737 aussen an, später in der Kirche zu sehen. Als optisches Signakel zeigt die Platte eine thronende Madonna mit Kind, deren Stil zu jener Datierung passt, die sich aus dem Zeitansatz der angeführten Indulgenzen ergibt (nach 1290).
    • Die Darstellung referiert auf die sogenannte „Halberstädter Sitzmadonna“, in der die verehrten Marienreliquien verschlossen gewesen sein dürften. Das Bildwerk selbst wurde möglicherweise in einem noch heute erhaltenen Schrein verwahrt, siehe Fuhrmann, Inschriften, Kat.-Nr. 21.
    • Knapp vor bzw. um 1300 gab es also bereits die zukunftsweisende Idee, einen auf die Ablässe bezogenen Text mit einem entsprechenden Bild – hier mit dem des in dieser Kirche verehrten Kultbilds – zu kombinieren.
    • Der Schritt zum illuminierten Ablassbrief war also gleichsam vorgezeichnet, der dann – bezeichnenderweise zunächst in einer Einzelindulgenz – 1315 Mai 23 in Lüttich/Liège – bzw. 1323 Mai 11 in Form eines Sammelablasses an der Kurie nachweisbar ist.
    • Andreas Zajic, Martin Roland
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    CARDINALES • ARCHIEPISCOPI • ET • EP( ISCOP)I • CONTVLERV(N)T / ISTI • ECCL(ESI)E • VII • ANNOS • ET • XLV • DIES • INDVLGENC/IE • ET • X • KARRENAS • INSVP(ER) • D(OMI)N(V)S • NICOLAVS • PAPA • / IIII • DEDIT • ANNVM • ET • XL • DIES • D(OMI)N(V)S • INNOCEN/CIVS • PAPA • IIII • XL • DIES • HEC • INDVLGENCIA • D/VRAT • IN OMNIBVS • FESTIVITATIBVS • SANCTE • M/ARIE • ET • IN DIE • DEDICACIONIS • ET • PER OCTA/VAS • EARVM • SVMMA • INDVLGENCIE • SVNT • / VIII • ANNI • ET • LXXXV • DIES • ET • X • KARRENE • ||
    (Hans Fuhrmann)
    Bibliography

    Comment

    Die hier in die Datenbank aufgenommene Tafel ist natürlich keine Urkunde, sondern ein Summarium, das vor Ort zu erwerbende Ablässe aufzählt. Warum das Stück hier (als Grenzüberschreitung) doch Aufnahme findet, wird im kunsthistorischen Kommentar begründet.
    Warum das Stück hier (als Grenzüberschreitung) doch Aufnahme findet, wird im kunsthistorischen Kommentar begründet.
    Die Tafel addiert die einzelnen Ablässe, die der Kirche von Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen verliehen worden seien, sowie je einen Ablass von Papst Innocenz IV. (1243–1254; 40 Tage) und Papst Nikolaus IV. (1288–1292; ein Jahr und 40 Tage) zu insgesamt acht Jahren, 85 Tagen und zehn Karenen und irrt damit um zehn Tage gegenüber der korrekt zu bildenden Summe.
    Das Datum des zweiten päpstlichen Ablasses, 1290 Juli 1, stellt zugleich den Terminus post quem für die Anfertigung der Tafel dar.
    Martin Roland, Andreas Zajic
    Places
    • (Halberstadt)
      • Type: Ausstellungsort
    • Deutschland
      • Type: Region
    • HRR
      • Type: Region
     
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