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Charter: Illuminierte Urkunden 1332-08-25_Dortmund
Signature: 1332-08-25_Dortmund
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1332-08-25, Nürnberg
Kaiser Ludwig bestätigt den Bürgern der Stadt Dortmund alle von seinen Vorgängern verliehenen Rechte und gewährt ihnen weitere Vergünstigungen.
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
 

Original
Current repository
DortmundStadtarchiv (ehem.: Münster, Staatsarchiv) (Kriegsverlust [1945])

1801 war die anhangende Goldbulle noch vorhanden (Fensdorff, S. 195).



    Graphics: 
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    • Materielle Beschreibung: 
      Der Kaiser thront im als architektonisch erweiterter Thronsessel gestalteten Schaft der Initiale, vor ihm kniend zwei Vertreter der Stadt Dortmund, die durch Schriftbänder individualisiert werden: Her(mann) Clipping und Ber(tram) Suderman. Clipping beugt sich proskynetisch zu Ludwigs Schuhen.
    • An einigen Stellen wuchern kleine Blätter aus der initiale.
    • Monogramm.
    • Stil und Einordnung: 
      Die Individualisierung der beiden Vertreter der Stadt Dortmund überrascht. Deren Namen sind nicht nur auf der Initiale zu sehen, sondern sie wurden auch auf der innern Seite der Plika notiert: „procuratores: Hermannus Knippinc civis; Bertramus Suderman cIericus civitatis" (Wrede, S. 117). Demgegenüber ist die Stadt Dortmund optisch nicht kenntlich gemacht.
    • Die Urkunde stellt das früheste Beispiel (von vier bekannten) figürlich historisierten Initialen Leonhards von München dar. Die weiteren sind für den Deutschen Orden (1337 November 15), für die Stettiner Herzöge (1338 August 14) sowie für die Städte und Märkte der Diözese Triers (1339 März 10). Dabei ist Leonhard ein vielbeschäftigter Mitarbeiter der Reichskanzlei und keineswegs ein von aussenkommender „Zulieferer“.
    • Die Bilderzählung scheint deutlich auf denjenigen zu verweisen, der an der prunkvollen Ausstattung Interesse hatte: der Kaiser. Wäre primär die Stadt Dortmund an der Ausstattung interessiert gewesen, sie hätte ein lebhaftes Interesse gehabt, dass ihre Vertreter „würdiger“ dargestellt werden und vor allem hätte sie wohl darauf gedrungen auch selbst als Stadt kenntich gemacht zu werden. Für den Kaiser als Initiator spricht auch, das er über die Möglichkeiten der Kanzlei bescheid wusste, während von Empfängerseite die Chance auf eine illuminierte Urkunde wohl gar nicht in Betracht gezogen wurde. Der Kaiser konnte seine Herrschaft darstellen, seine hervorgehobene Stellung wird durch Thron, Krone, Zepter, Reichapfel und Stola mehr als deutlich.
    • Als Erster betonte Suckale den Sondercharakter der vier Initialen, die jeweils eine Übergabeszene zeigen, im Unterschied zu den anderen figürlichen (nur teilweise historisierten) Motiven, die bei Leonhard auch sonst häufig vorkommen. Wohl zu Unrecht will Suckale die vier Initialen vier verschiedenen Malern zuordnen.
    • Als konkrete Vorbilder für die Figureninitialen der Kanzlei Ludwigs können zwei Serien von derartigen Initialen benannt werden: Die ältere, zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstandene, befindet sich in Berlin: L. Kaemmerer, Ein spätgotisches Figurenalphabet im Berliner Kupferstichkabinett, in: Jahrbuch der königlich preussischen Kunstsammlungen 18 (1897) S. 216–222; Jaro Springer, Gothische Alphabete (1897).
    • Die jüngere, die sich nicht nur vom Initialtyp (Figureninitiale) mit den Initialen Leonhards verbindet, sondern auch stilistisch eng verwandt ist, ist um 1330 anzusetzen: Ulrike Jenni, Das Skizzenbuch der internationalen Gotik in den Uffizien. Der Übergang vom Musterbuch zum Skizzenbuch (1976), Bd. 1, S. 70f. Die Beziehungen erstrecken sich auch auf die bemerkenswerte (und wohl aus künstlerischer Absicht erfolgte) Reduktion der Farbigkeit. Wo die heute in Oxford, Harvard und Washington aufbewahrten Buchstaben entstanden, wurde sehr unterschiedlich beurteilt; uns zumindest erscheint eine französische Herkunft wahrscheinlicher als eine deutsche: Oxford, Ashmolean Museum: K. T. Parker, Catalogue of the Collection of Drawings in the Ashmolean Museum 1 (1938), Nr. 370; J. Whitely, Ashmolean Museum Oxford, Catalogue of the Collection of Drawings 7: French School (2000) S. 25f. Washington, National Gallery, Inv.-Nr. 1971.19. 1 und 2 (2 Stück). Cambridge/Mass, Harward University, Fogg Art Museum: S. Cauman, Two Drawings of Bohemian Alphabet Figures, in: The Bulletin of Fogg Museum of Art (Nov. 1938) S. 4–10; A. Mongan, P. J. Sachs, Drawings in the Fogg Museum of Art (1946) Nr. 366 (2 Stück: Abb. 184f.).
    • Martin Roland
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    Bibliography

    Comment

    Unter der Plica ist links vermerkt: Procuratores Hermannus Knipping civis und rechts Bertramus Suderman clericus civitatis, beides von der hand des Schreibers der Urkunde (zit nach: Frensdorff, S. 195: https://books.google.at/books?id=DdryEAY_WUYC=PA195. Hier ist auch vermerkt, dass es eine Zweitausfertigung im Stadtarchiv gab, bei der die Initiale nicht ausgeführt wurde.
    Martin Roland
    msDesc/history: 1945 vernichtet.
    Es ist keine Abbildung der Gesamturkunde bekannt.
    Places
    • Deutschland
      • Type: Region
    • Dortmund
      • Type: Empfängerort
    • HRR
      • Type: Region
    • Nordrhein-Westfalen
      • Type: Region
    • Nürnberg
      • Type: Ausstellungsort
    Persons
    • Kaiser Ludwig
      Keywords
      • Illuminated Charters: Niveaus:
        • N1: historiated
        • N1: Initials
        • N1: painted
        • N3: Monogram
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