Charter: Illuminierte Urkunden 1333-06-08_Wien
Signature: 1333-06-08_Wien
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1333-06-08, Graz
Source Regest:
Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS), Projekt IllUrk-Ö (2023/24)
Bearbeitungsstand: HOCH
Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS), Projekt IllUrk-Ö (2023/24)
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Wien, Haus- Hof- und Staatsarchiv (HHStA), UR FUK 94
Wien, Haus- Hof- und Staatsarchiv (HHStA), UR FUK 94
Anhängendes Wachssiegel
Material: Pergament
- Materielle Beschreibung:
Die Herzogsurkunde verfügt über auffallend breite Ränder. Die Initiale I(n nomine) links aus dem Schriftspiegel gerückt und stark vergrössert. Aus dem Schaft ist eine kleinteilige Blütenranke mit fein gestrichelten Elementen ausgespart. Gezeichnete Blattausläufer und abschnittsweise einfache Perlenreihen als Besetz.
Textanschluss (Invocatio) in Elongata-artiger Zierschrift. Mittig weit in den oberen Rand ragende Lombarde N(os) mit Fleuronnée-Dekor. Im Binnenfeld drei mit Knospen gefüllte Medaillons (und ein kleineres viertes).
Der Initialbuchstabe des Namens des Ausstellers O(tto) deutlich kleiner und cadellenartig aus Blattelementen gestaltet. Weitere Anfangsbuchstaben der ersten Zeile durch cadellenartige Gestaltung betont. - Stil und Einordnung:
Das Layout verleiht dem Stück repräsentativen Charakter. Dieser wird durch die künstlerische Qualität des Fleuronnée bestätigt, das grundsätzlich ein wichtiges Zeugnis für diese Dekorform in der Steiermark darstellt (die Urkunde wurde in Graz ausgestellt). Die Zitate des Schreibers auf Schriftformen der päpstlichen Kanzlei einerseits (Elongata) und der cadellenartigen Motive andererseits, die auf die Prunkurkunden des Leonhard von München verweisen könnten, der die Ausstattung der kaiserlichen Urkunden Ludwigs des Bayern prägte, spannen ein weites Feld an Vorlagen auf, die dem Gestalter dieser Urkunde offenbar im optischen Gedächtnis hafteten.
Ob es auch für das Fleuronnée selbst stilistische Bezüge im steirischen Umfeld gibt, wird der derzeit in Fertigstellung begriffene Katalogband zu den illuminierten Handschriften der Universitätsbibliothek Graz (Christine Beier) zeigen. Frau Beier hat dankenswerter Weise ihre Kenntnis mit mir geteilt und dabei Beispiele benannt, die sehr gut den Zeitstil des 2. Viertels des 14. Jahrhunderts dokumentieren und aus der Steiermark bzw. aus Niederösterreich stammen. Wirklich konkrete Vergleichsbeispiele haben sich dabei allerdings nicht gefunden. Der am nächsten scheinende Vergleich ist Cod. 451, ein Codex aus dem Dominikanerkloster in Pettau (Ptui [Slowenien]), den Christine Beier glaubhaft in das 2. Viertel des 14. Jahrhunderts datiert. Einer Gruppe kann Christine Beier dem Codex freilich nicht zuordnen. - Aus der Kanzlei Ottos ist derzeit wenig Bemerkenswertes bekannt. Zu verweisen ist jedoch auf eine 1331 April 9 erfolgte Seelgerätsstiftung in Garsten, deren Fleuronnée-Initiale wohl von derselben Hand stammt. Man vergleiche die feinen Parallelschraffuren bei den Besatzblättern und die mitunter segelförmigen kleinen Endmotive, die Fibrillen abschliessen. Diese Urkunde wurde in Linz ausgestellt. es ist daher unsicher, ob die stilistische Prägung regional verortet werden kann (Oberösterreich bzw. Steiermark).
- Martin Roland
Places
- Graz
- Neuberg an der Mürz
- Type: Region
Persons
- Herzog Otto von Österreich
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N2: Penwork(Fleuronnée)
- N2: Initials
- N2: Display script (with decorative character)
Illuminierte Urkunden 1333-06-08_Wien, in: Monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1333-06-08_Wien/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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