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Charter: Illuminierte Urkunden 1343-05-05_Paris
Signature: 1343-05-05_Paris
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1343-05-05, Avignon (Ausstattung beim Empfänger)
Bischofsammelindulgenz (16 Aussteller) für San Pietro Martire in Verona:
Die Erzbischöfe Johannes von Edessa (Edessiensis), Philipp von Theben (Tebanensis) und Nerses von Manasgerd (Manasgardensis) sowie die Bischöfe Marinus von Stagno und Curzola (Stagnensis et Corzulensis), Manfredus von Ajaccio (Ayacensis), Vinzenz von Patti (Patensis), Odinus von Erzurum (Argeronensis), Petrus von Monte Marano (Montismarani), Bernardus von Ganos (Ganensis), Petrus von Cagli (Calliensis), Avancius von Xanthi (Xanchiensis), Amedeus von Lango (Lengonensis), Raphael von Nebbio (Nebiensis), Guillelmus von Lucca (Lucanensis), Guillelmus von Salona (Salonensis) und Franziskus von Vregen (Vrehensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Stadt Verona gelegene Dominikanerkirche, die zu Ehren des heiligen Märtyrers Petrus gegründet wurde (ecclesia fundata in honore sancti Petri martiris de civitate Veronensi, ordinis Predicatorum) an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav reumütig und nach Ablegung der Beichte besuchen, und zwar an denjenigen Tagen, an denen die Reliquie des heiligen Petrus dem Volk gezeigt wird, am Tag der Feier des Festes der heiligen Anastasia, zu Pfingsten sowie an allen Sonntagen in der Fastenzeit.
Markus Gneiss
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original

Current repository
Paris, École nationale supérieure des beaux-arts, Mn. Mas. 234

alle abgefallen.
Material: Pergament


  • notes extra sigillum
    • auf der Vorderseite keine sichtbar, kein Bild der Rückseite vorhanden.
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn, oben zwei Szenen, aussen je eine Ranke, drei Deckfarbeninitialen in der ersten Zeile sowie drei vergrösserte einzeilige blaue Lombarden im Textfeld.
  • Acht Zeilen hohe, über die erste Zeile hinausragende historisierte Initiale: mit der Feder gezeichnet und mit Deckfarben und Gold illuminiert. Vor blauem Initialfeld; im Binnenfeld stehender Petrus Martyr in Kutte der Dominikaner in „Wolkenkranz“ vor Goldgrund; rechts kniet ein anbetender Ordensbruder. Rechts und links des Textes Deckfarbenranken mit goldenen Punkten. Über dem Textblock zwei Szenen: links über der Initiale wird Petrus Martyr von einem Schergen mit einem grossen Messer der Kopf gespalten, rechts liegt er aufgebahrt, von einem Ordensbruder betrauert.
  • Stil und Einordnung: 
    Dekoration beim Empfänger, bei der wahrscheinlich weder die U-Initiale noch die vergrösserten der ersten Zeile vorgezeichnet waren. Vergleicht man nämlich das Layout von 1343 Juli 18 für S. Maria del Ponte, bei dem ähnlich weite Spatien zwischen den Worten erscheinen, sieht man, dass die Anfangsinitiale in den linken Rand hinausgreift, wie es in der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen seit jeher üblich war.
  • Der Stil der Blattranken weist nach Nordostitalien, Ende 14. Jahrhundert; z.B. Spätwerk des Bologneser Buchmalers Niccolò di Giacomo; sogenanntes Spätwerk des Meisters der Brüsseler Initialen (vgl. zu diesem Stilumfeld die Hinweise in: Roland, Fleuronnée als Bindeglied, 2010, S. 109f.). Martin Roland erscheint eine Ausführung in den 1340er Jahren schwer vorstellbar, eher eine Entstehung Ende des 14. Jahrhunderts; wahrscheinlicher sogar erst in den ersten beiden Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts; Padua als Entstehungsort kann mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden.
  • Die Datenbank der École des beaux-arts gibt die Expertise von François Avril und Francesca Manzari wieder, die eine italienische oder italianisierende Hand vielleicht toskanischer Herkunft erkannten, die die Illuminierung in Avignon oder Verona ausführte. Auf alle Fälle sahen sie keine Spuren nordöstlicher italienischer Kunst und fanden keine Spur von paduanischem oder bolognesischem Stil.
  • Gabriele Bartz, Martin Roland
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Comment

Arenga (Incipit): Pia mater ecclesia ... .
Das vorliegende Stück fällt zum einen durch die – im Vergleich zu seiner gesamten Länge – umfangreiche Ausstellerliste auf. Zum anderen sind die Ablassgelegenheiten höchst speziell und entsprechen dem gängigen Usus in der Avignoner Kanzlei keineswegs – ein hohes Mass an individueller Rücksichtnahme auf die Feierlichkeiten der Empfängerkirche ist auf jeden Fall vorhanden. Besonders der Umstand, dass der Ablass an den Tagen der öffentlichen Zurschaustellung der Petrus-Reliquie gewonnen werden kann, zeigt einen offenbar wichtigen Bestandteil der gängigen Festpraxis in Verona. Auch die heilige Anastasia erfuhr in Verona eine besondere Verehrung, weshalb ihre Aufnahme in die Reihe der Ablassgelegenheiten nicht verwundert.
Insgesamt nimmt die vorliegende Indulgenz eine besondere Stellung ein, da sie weder die gängigen frommen Werke als Ablassgelegenheiten nennt noch die üblicherweise angeführten Fest- und Heiligentage einbezieht; das Diktat konzentriert sich einzig und allein auf Feierlichkeiten, die mit der Empfängerkirche in Verona in Verbindung stehen bzw. auf die Sonntage in der Fastenzeit.
Markus Gneiss
Places
  • Avignon (Ausstattung beim Empfänger)
    • Type: Ausstellungsort
  • Frankreich (Kurie)
    • Type: Region
  • Italien
    • Type: Region
  • Verona
    • Type: Empfängerort
Persons
  • Amedeus von Lango
    • Avancius von Xanthi
      • Bernardus von Ganos
        • Franziskus von Vregen
          • Guillelmus von Lucca
            • Guillelmus von Salona
              • Johannes von Edessa
                • Manfredus von Ajaccio
                  • Marinus von Stagno und Curzola
                    • Nerses von Manasgerd
                      • Odinus von Erzurum
                        • Petrus von Cagli
                          • Petrus von Monte Marano
                            • Philipp von Theben
                              • Raphael von Nebbio
                                • Vinzenz von Patti
                                  Keywords
                                  • Illuminated Charters: Niveaus:
                                    • N1: historiated
                                    • N1: Initials
                                    • N1: Borders
                                    • N1: with Additional Colours
                                    • N1: painted
                                  • Illurk-Urkundenart:
                                    • Bischofsammelindulgenz
                                  • Glossary of illuminated charters (in German):
                                    • Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
                                    • Dekoration beim Empfänger
                                    • Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
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