• Materielle Beschreibung: 
  
• Federzeichnungsinitiale mit Sündenfall: Der Buchstabenkörper wird aus den Figuren gebildet: Links der Baum der Erkenntnis, um den sich eine Schlange windet, die über einen behaarten Oberkörper mit Armen und einen Teufelskopf verfügt. Links daneben Eva und Adam, von einem leeren Schriftband überwölbt. Eva wendet sich dem Versucher zu und greift gleichzeitig Adam, der sich abwendet, auf den After. Adam wendet sich zu Eva zurück, fällt aber vor allem durch seinen erigierten Penis auf.
• Stil und Einordnung: 
  Der Schriftcharakter, die Darstellung soll ja ein W darstellen, ist nicht erkennbar und ergibt sich aus der Tatsache, dass der Urkundentext mit _ir (für Wir) beginnt.
• Der Stil der Zeichnung entspricht der Urkunde in Basel vom selben Tag.
• Als verantwortliche Werkstatt kann die damals in Freiburg im Breisgau tätige Werkstatt des Rüdiger Schopf bestimmt werden.
• Die Gewänder der Figuren entsprechen jenen der vom Johannesmeister 1392/93 geschaffenen Evangelisten Johannes bzw. Lukas in Basel, Universitätsbibliothek, A II 11, fol. 1r bzw. 93v: Grundlegend Stamm, Rüdiger Schopf-Handschriften, 1981 (als Vergleich siehe Abb. 18f.). Die breit schwingenden Gewandsäume mit ihren Ösenfalten und die scheibenförmigen Gesichter zeigen die sehr weitgehenden Übereinstimmungen, die wohl auf denselben Künstler verweisen.
• Martin Roland

• Boos, Urkundenbuch der Landschaft Basel 2, S. 592–597 (Nr. 526: Edition). (Volltitel auf Zotero)
• Roland, Zajic, Illuminierte Urkunden, 2013, S. 405f. und Abb. 26, online unter: http://documents.icar-us.eu/documents/2013/11/archiv-fur-diplomatik-schriftgeshichte-siegel-und-wappenkunde.pdf (Volltitel auf Zotero)

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