• Materielle Beschreibung: 
  Littera cum filo serico (Bulle im engeren Sinn) mit Papstnamen in Zierschrift, die Lombardenformen verändert und mit Perlenbesatz versehen ist (so auch die A[d futuram]-Lombarde), und mit dem Rest der ersten Zeile in Elongata-artiger Zierschrift, mit vergrösserter Initiale B(onifatius) mit unsauber geformten floralen Aussparungen und mit graphischen Fortsätzen (Spiralen) links der Initiale und im Binnenfeld, mit cadellenartig gestalteten Schäften der langen "s" in der ersten Zeile, die mit auffallend unorthodoxem Dekor versehen sind.
• Stil und Einordnung: 
  Die wenig sorgfältigen, amorph wirkenden Aussparungen aus dem Initialbuchstabenkörper (die bei allen von dem hier tätigen Skriptor mundierten Urkunden vorkommen; siehe unten) und die unprofessionell wirkenden Dekormotive der Schäfte der langen "s" stehen in erstaunlichem Gegensatz zu dem sorgfältigen Besatzfleuronnée bei der Zierschrift und den sauber gezogenen Spiralen, die die Initiale dekorieren.
  Diese beiden Tendenzen lassen sich freilich auch bei den beiden anderen von Gotfridus Stoter mundierten Urkunden feststellen, wobei sich dort - wie für die Kanzleien der Nachfolger Bonfaz' IX. üblich - wesentlich weniger Dekor findet und graphische Motive eigentlich nur bei den Skriptorenvermerken auftreten.
• Die Gruppe wird von den Skriptorenvermerken und deren Fleuronnée zusammengehalten, das offensichtlich jeweils von derselben Hand stammt.
• Martin Roland

• https://doi.org/10.11588/diglit.32986 (mit weiteren Angaben)

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