• Littera cum filo serico (Bulle im engeren Sinn) mit Papstnamen in Zierschrift, die Lombarden-Formen variiert, und mit Elongata-artiger Zierschrift für den Rest der ersten Zeile, mit vergrösserter Intiale J(ohannes) mit grossem ausgespartem Fruchtkolben. Die Oberlängen der langen "s" bei "servus" und "servorum" mit cadellenartigen Erweiterungen.
• Stil und Einordnung: 
  Der Skriptor A. de Dammiano fällt durch den ausgesparten Fruchtkolben auf, der vermuten lässt, dass er nordalpine (nordrheinische?) Vorlagen verwendete oder selbst aus dieser Gegend stammte.
  Derzeit (Juli 2020) ist eine weitere Urkunde von ihm als Abbildung greifbar (1407 Juni 5), dabei handelt es sich freilich um eine Littera cum filo canapis. Die Schreiber ist offenkundig derselbe, über den Dekor sind jedoch keine Aussagen möglich.
  Das gegenständlich anmutende Motiv, auch wenn es solche pflanzlichen Formen nur in der Phantasie gibt, ist in der päpstlichen Kanzlei bis in die 1430er Jahre ohne Parallele. Vor allem in der Zeit nach dem Tod Papst Bonfaz. IX. sind aufwendiger gestaltete Litterae - wie die hier vorliegende - sehr selten.
• Martin Roland

• https://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=1=00001Vz_E3D0F824-E10E-4E87-9965-00712888D5E5

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