• Materielle Beschreibung: 
  Littera cum filo serico mit stark vergrösserter Initiale J(ohannes), die links des Textes plaziert ist und bloss feinlinige Ausparungen aus dem Buchstabenkörper aufweist, sodass die dunkle Fläche des Buchstabenkörpers stark wirkt, und Linienfortsätzen, die in Blattmotiven enden, mit dem Papstnamen in Zierschrift, die Lombarden-Formen verändert, mit üppig cadellenartig dekoriereten Oberlängen der langen "s" bei s(ervus) und s(ervorum), die mit Perlenreihen besetzt sind und mit einer Lombarde D(ilectis) in der ersten Zeile. Graphisch ausgestalteter Skriptorenvermerk auf der Plica.
• Stil und Einordnung: 
  Der durch seine Vollfarbigkeit und Grösse herausstechende Initialbuchstabe "J" ist von seiner Wirkung für die päpstlichen Kanzleien ungewöhnlich. Noch nicht allzu weit verbreitet ist auch der reiche Perlenbesatz der cadellenartigen Oberlängen der langen "s" in der ersten Zeile. Vereinzelte Beispiele gibt es dafür aus der Kanzlei Bonifaz IX. Zu nennen sind Skriptoren wie der prominente Hieronymus de Ferentino (zum Beispiel 1393 Juni 16), Johannes de Pempelvoirde (zum Beispiel 1397 Oktober 18) oder N. de Rugis (1401 März 27).
  Wirklich in die Tiefe gehende Vergleiche sind freilich derzeit nicht möglich.
• Martin Roland

• Pier Paolo, Piergentili, L'archivio dei Conti Beni di Gubbio: note storiche e inventario, Città del Vaticano, 2003, S. XLVIII und Tav. II: https://www.academia.edu/3383494

Comment