• Materielle Beschreibung: 
  Die Urkunde wurde von einem Schreiber, der sich durch die zahlreichen Versalien im Text auszeichnet, mundiert. Ob dieser Schreiber auch in der ersten Zeile tätig war (Initialen und vergrösserten Textualis), bedarf noch wertere Studien.
• Stil und Einordnung: 
  Der Textschreiber ist wohl mit jenem identisch der eine in Paris ausgestellte Sigismund Urkunde für Garai mundiert hat (1416 März 26) und wahrscheinlich eine gleichzeitig ausgefertigte Urkunde des französischen Königs Karl VI.) für denselben Empfänger. Bei diesen Urkunden, die jeweils ein von einem Pariser Illuminator gemaltes Wappen enthalten, wurde die Initiale „S“ bzw. „K“ jeweils nicht ausgeführt.
• Sicher ist, dass bei der Urkunde für Amadeus die „I“-Initiale, die „N“-Initiale, das „S“ und „d“ von Sigismund von einer anderen Hand stammt. Wahrscheinlich hat auch hier der Schreiber Platz für Initialen (und andere Zierlelemente) gelassen.
• Die cadellenartig mit parallelen Schattenstrichen gestalteten Buchstaben weisen auf eine Ästhetik voraus, die erst in den 1430-Jahren zum Durchbruch kommen wird. Die höchst ungewöhnliche Gestaltung des „S“ entzieht sich der Vergleichbarkeit derzeit weitgehend.
• Ob dieser zweite Schritt noch der Reichskanzlei zuzuordnen ist, oder vielmehr der Kanzlei des Amadeus von Savoyen bedarf noch weiterer Studien.
• Bemerkenswert ist, dass der Text von Haarstrichdekor begleitet wird, das zahlreiche Profilmasken enthält. Eine Parallele dazu ist ein Mailänder Notarsinstrument von 1434 November 6.
• Ob die Urkunde 1416 in einem fertiggestellt wurde, oder ob Teile des Dekors vielleicht erst später (in den 1430er Jahren) ergänzt wurden, muss derzeit offen bleiben.
• Martin Roland

• Hinweis von Luisa Gentile.

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