• Materielle Beschreibung: 
  Typische Littera cum filo serico mit Papstnamen in Zierschrift, die Lombarden-Formen verfremdet, mit vergrösserter Initiale M(artinus) mit floralen Aussparungen, und mit cadellenartig verzierten Schäften der langen "s" in der ersten Zeile, bei denen als spezifisches Motiv die gebogenen Parallellinien auffallen. Bei allen Elementen und beim Skriptorenvermerk auf der Plica unauffällige graphische Fortsätze.
• Stil und Einordnung: 
  Der Skriptor Johannes de Montemartis (Neuenburger von Marsberg) war Kleriker der Diözese Padderborn und verfügte unter anderem über Pfründe in Worms, wo sich auch sein Epitaph befindet (zum Skriptor siehe bei 1424 Jänner 18).
  Die drei Litterae cum filo serico, die derzeit in der Sammlung "Illuminierte Urkunden" katalogisiert sind, sind erstaunlich ähnlich gestaltet. Alle verfügen über amorph-florale Aussparungen aus dem Buchstabenkörper der Initiale und über ein Quadrat in der Mitte des mittleren Schaftes. Links unterhalb der Initiale befindet sich eine unauffällige Fadenspirale. Alle bisher namhaft gemachten Motive kommen sehr ähnlich auch auf einer Urkunde vor, die 1525 Dezember 9 von Johannes Stalberg mundiert wurde; diesem langgedienten Skriptor wird man Vorbildwirkung zuschreiben können.
  Bemerkenswert sind die Cadellen, die als zentrales Motiv gebogene Parallellinien verwenden. Diese finden sich - an anderer Stelle - auch im Dekor der Littera cum filo canapis von 1424 und sind ein Element, mit dem die immer identisch aufgebauten Majuskeln "J" der Skriptorenvermerke gestaltet sind.
  Die Uniformität der Gestaltung ist das zentrales Element des Skriptors und zeichnet ihn gegenüber seinen Kollegen aus.
• Martin Roland

• http://historischesarchivkoeln.de:8080/actaproweb/archive.xhtml?id=Vz++++++00259793MHupElko#Vz______00259793MHupElko

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