• Materielle Beschreibung: 
  Litera cum filo serico mit Initiale M(artinus) mit vor allem floralen Aussparungen, mit Papstnamen in Zierschrift, die Lombarden-Formen verfremdet und Buchstaben mit gezackten Linien abschliesst, mit cadellenartig erweiterten Schäften der langen "s" in der ersten Zeile, deren vertikale Teile gezackt sind und deren Abschlüsse gebogene Parallellinien aufweisen, und mit einer D(ilecto)-Lombarde mit einzelnem Fleuronnée-Motiv (Perlenreihe). Bei Zierschrift, Initiale und Lombarde spiralige Fadenfortsätze, die mit unscheinbaren Blattmotiven enden, und Skriptorenvermerk mit Fleuronnée.
• Stil und Einordnung: 
  Das Filigran, das von Initiale, Zierschrift und Lombarde ausgeht, greift - gleichsam schüchtern - in das Umfeld aus. Die Motive sind unspezifisch und man gewinnt den Eindruck, der Skriptor Johannes de Montemartis (zu ihm siehe unten) würde eine in der Kanzlei von anderen entwickelte Mode aufgreifen. Dies wird auch durch das ganz unorganisch eingesetzte Fleuronnée-Motiv bestätigt, das gleichsam als Versatzstück verwendet wird.
  Zu den weiteren von diesem Skriptor mit sehr gleichförmigem Dekor versehenen Urkunden siehe bei 1425 Jänner 5. Einzig die gezackten Abschlüsse der Lombarden der Zierschrift sind als Neuerung der hier vorliegenden Urkunde zu benennen.
• Martin Roland

• Morel, Nr. 704.
• Henggeler, Papsturkunden, Nr. 18, S. 221.

• DAE, Band A, Nr. 41, S. 69.

• https://www.monasterium.net/mom/CH-KAE/Urkunden/KAE_Urkunde_Nr_747/charter

Comment