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Charter: Illuminierte Urkunden 1429-05-26_Klagenfurt
Signature: 1429-05-26_Klagenfurt
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1429-05-26, Rom
Papst Martin V. erteilt Ablässe für das Fronleichnamsfest.

Inc.: Ineffabile sactamenti quod sacerdos
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
 

Original
Current repository
Klagenfurt, Landesarchiv, Allgemeine Urkundenreihe, sub dato

Bleibulle
Material: Pergament


    Graphics: 
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    • Materielle Beschreibung: 
      Aufwendig ausgestattete Littera cum filo serico (Bulle im engeren Sinn) mit Initiale M(artinus) mit üppigen Aussparungen, mit dem Papstnamen in Zierschrift, die Lombarden-Formen verändert, und dem Rest der ersten Zeile mit Elongata-artiger Zierschrift, und mit cadellenartig ausgeführten Oberlängen der langen "s" von s(ervus) und s(ervorum) in der ersten Zeile. Besatzfleuronnée bei den Oberlängen und aufwendige Fadenranken oberhalb des Papstnamens und der Lombarde A(d perpetuam). Graphisch ausgestalteter Skriptorenvermerk auf der Plica.
    • Stil und Einordnung: 
      Das hier vorliegende Stück ist das am üppigsten ausgestattete Beispiel des Skriptors Johannes de Nursia (zu diesem siehe unten). Hier ist auch sein Skriptorenvermerk - die Form des "J" ist auch bei einfacherer Ausführung immer ähnlich - mit einer Fadenspirale versehen.
    • Die Aussparungen sind bei Johannes de Nursia charakteristisch. Das gilt für die kopfstempelartigen Formen in den beiden Bögen (vor allem die beiden kleinen Blättchen ober- und unterhalb des mittleren Bogens) aber auch für den Mittelschaft.
      Die Fäden sind bei Johannes de Nursia - die Ausfertigung von 1418 April 3 ist noch nicht so charakteristisch - oft von kleinteiligen Dekorelementen besetzt: Querstriche, x-Formen, ... Die Fäden enden in Blattformen. Bemerkenswert ist auch ein Endmotiv, bei dem aus drei gepunkteten Perlen eine Blütenmotiv geformt wird (Ablauf der M-Initiale links unten), denn in den Urkunden von 1429 Mai 26, 1433 Mai 26 und 1434 Mai 13 entwickeln sich daraus prächtige Blüten.
      Die Cadelluren der Oberlängen sind bei Johannes de Nursia mit vergleichsweise großen Perlen besetzt und der Bogen, der den Schaft oben abschliesst, ist in einzelne Federzüge zerlegt, die wie ein spitovales "o" und ein "s" aussehen.
      Im Oeuvre des Johannes de Nursia ist das Ornamentfeld oberhalb des Papstnames einzigartig, es gibt aber schon in der Zeit Papst Bonifaz VIII. Beispiele für so angeordneten graphischen Dekor (siehe bei 1396 Juli 29 von Hieronymus de Ferentino).
    • Johannes de Nursia ist ein Skriptor von den vergleichsweise viel Urkunden in die Sammlung "Illuminierte Urkunden" aufgenommen wurden, weil die Ausfertigung über Dekor verfügen. Johannes verfügt über einen sicheren Strich und über charkateristische Motive, die seine Oeuvre klar gegenüber seinen Kollegen abgrenzen. (Einzig ein Stück von 1426 Jänner 13 wirft erhebliche Probleme auf.
    • Martin Roland
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    Comment

    Scriptor: Jo. de Nursia; De curia duplicata.
    Johannes de Nursia wird von Frenz, Conspectus (http://www.phil.uni-passau.de/fileadmin/dokumente/lehrstuehle/frenz/RORC/littera_I.pdf) erwähnt. Er ist von 1410 bis 1435 als Skriptor nachweisbar und zudem als Ausculator und Abbreviator. Zu weiteren von ihm mundierten Urkunden in der Sammlung "Illuminierte Urkunden" siehe bei 1418 Jänner 25.
    Places
    • Italien (Kurie)
      • Type: Region
    • Rom
      • Type: Ausstellungsort
    • Österreich
      • Type: Region
    Persons
    • Papst Martin V.
      Keywords
      • Illuminated Charters: Niveaus:
        • N2: Penwork(Fleuronnée)
        • N2: Display script (with decorative character)
        • N2: Initials
        • N2: Borders
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