• Materielle Beschreibung: 
  Kanzleigemäss gestaltete Littera cum filo serico (Bulle im engeren Sinn) mit Papstnamen in Zierschrift, die Lombarden-Formen abwandelt, mit dem Rest der ersten Zeile in Elongata-artiger Zierschrift, mit vergrösserte Initiale M(artinus) mit heraldisches Hermelin insinuierenden Aussparungen und mit Cadellen-artig gestalteten Oberlängen der langen "S" bei s(ervus) und s(ervorum).
• Stil und Einordnung: 
  Die in der Sammlung "Illuminierte Urkunden" behandelten Urkunden des Skriptors Cristoforus de Reate (siehe unten) sind alle einfach gestaltet. Auffallend ist, dass alle Stücke dieselbe "hermelin-artige" Struktur der Aussparungen in der Initiale zeigen. Dies ist bei einer für den Herzog der Bretagne ausgestellten Urkunde der päpstlichen Kanzlei erstmals zu beobachten (1425 Jänner 26), die freilich von einem anderen Skriptor mundiert wurde.
  Dass da ein Zusammenhang bestehen soll, erscheint zuerst unglaubwürdig, doch ist auffällig, dass die beiden anderen Urkunden des Cristoforus de Reate in der Sammlung "Illuminierte Urkunden" (siehe unten) ebenfalls für den Hof der Bretagne ausgestellt wurden. Das Hermelinmotiv wurde - bereits 1427 Dezember 10 - auch vom Skriptor Carolus de Thomacellis ohne inhaltlichen Konnex verwendet.
• Martin Roland

• Magnum Bullarium I, 1742, S. 308 (Druck).
• http://monasterium.net/mom/AT-StiAM/MelkOSB/1429_V_26/charter

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