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Charter: Illuminierte Urkunden 1465-05-99_Florenz
Signature: 1465-05-99_Florenz
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1465-05-99, Montlucon
Wappenbrief: König Louis XI. von Frankreich bessert Piero de' Medici und dessen rechtmässigen Nachkommen das Wappen.
König Louis [XI.] von Frankreich (Loys ... roy de France) gewährt (octroye et octroyons) Piero de' Medici, dem Sohn des verstorbenen Cosimo de' Medici, sowie dessen Erben und ehelichen Nachkommen auf dessen Bitten mit rechtem Wissen, aus besonderer Gnade und königlicher Machtvollkommenheit, dass diese auf ewig in ihrem Wappen drei Lilien haben und führen dürfen, und zwar in der Form, wie es [in der vorliegenden Urkunde] gezeichnet ist (avoir et porter en leurs armes trois fleur [!] de lis en la forme et maniere, quelles sont cy portraictes), da er sich an den löblichen und ihn empfehlenden Leumund (louable et recomandable renommee) erinnert, den Cosimo de' Medici zu dessen Lebzeiten bei all seinen Taten und Geschäften gehabt habe und der auch seine Kinder und die anderen Verwandten empfehle und hervorhebe. Sie dürfen von nun an dieses Wappen an allen Orten und unter allen Personen, wo und bei wem auch immer sie wollen, sowohl zu Friedens- auch auch zu Kriegszeiten ohne irgendeine Hinderung führen.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
 

Original
Current repository
Florenz, Archivio di Stato di Firenze, Diplomatico Mediceo

Siegel des französischen Königs an rot-grünen Seidenfäden.Material: Pergament


  • notes extra sigillum
    • Mittig auf der Plica, links oberhalb des Siegels: Par le roy le conte de Comminge et autres p(rese)ns, J. Bourre; rechts auf der Plica: Visa.
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Links des Schriftspiegels in Deckfarben das Familienwappen; dasselbe klein auch in der entsprechenden Textzeile.
  • Stil und Einordnung: 
    tbc
  • Gabriele Bartz
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Loys par la grace de Dieu roy de France Sauoir faisons à tous présents et advenir & Que nous ayans en memoyre La grande[,] louable & recom[m]andable renommee que feu Cosme de Medici / a eue en son viuant en tous ses faiz & affaires, lesquelz Il a conduiz en si bonne vertu & prudence que ses enffans et aut[re]s ses parens / & amis en doiuent estre recom[m]andez es esleuez en tout honneur. Pour ces causes Et en obtemp[er]ant a la supplication & requeste qui f[ai]cte / nous a este de la partie de n[ost]re ame & feal conseiller Pierre de Medici filz dud[it] feu Cosme de Medici. Auons de n[ost]re c[er]taine science[,] grace / esp[eci]ale, pleine puissance & auct[orit]e Royal, octroye & octroyons par ces p[rese]nt[e]s[,] que led[it] Pierre de Medici Et ses hoirs & successeurs / nez & a naistre en leal mariage puissent doresenauant, a tousiours perpetuellem[en]t auoir & porter en leurs armes trois Fleu[rs] de lis / en la forme & maniere quelles sont cy portraictes. Et icelles armes leurs auons donnees & donnons par cesd[is] p[rese]ntes / Pour en user par tous les lieux et entre toutes les personnes que bon leur semblera et tant en temps de paix, que en temps / de guerre Sans ce que aucun empeschement leur puisse estre mis ou donne ores ne pour le temps aduenir en quelque / mani[er]e que ce soit au contraire. Et afin que ce soit chose ferme & estable a tousiours Nous auons fait mectre n[ost]re scel / ausd[ites] p[rese]ntes. Sauf en aut[re]s chos[es] n[ost]re droit & l’autruy en toutes. Donne a Montlucon Ou moys de May Lan de / grace mil cccc Soixante et cinq, & de nos[tre] Regne le quatriesme (nach der angegebenen Webpage, Transkription von Yan Blusseau).
Bibliography

Comment

Die Florentiner Familie Medici verfügte über ausgezeichnete Kontakte zum französischen Königshaus - und hier vor allem zu Louis XI. -, die bis zur Krönung Louis' im Jahr 1461 zurückreichen. Damals entsandte Florenz eine Gesandtschaft, der auch ein Vetreter der Medici angehörte, nach Frankreich, um Louis zur Herrschaftsübernahme zu gratulieren. Louis verfolgte verschiedene politische Interessen in Italien, unter anderem im Königreich Neapel und in Mailand, sein Interesse war aber auch finanzieller Natur. Schon bald nach seinem Herrschaftsantritt öffnete er sein Königreich für das päpstliche Provisionsgeschäft und brach mit der antikurialen Politik seines Vorgängers - freilich nicht, ohne dafür für Frankreich lukrative Gegenleistungen von kurialer Seite zu verlangen. Nachdem die Versuche, eine Art französische Zentralbank für die finanziellen Angelegenheiten mit der Kurie zu schaffen, schon 1462 gescheitert war, wurden ein paar italienische Banken damit betraut; der Königshof selbst hielt sich dabei offenbar bevorzugt an die Medici-Bank (vgl. dazu zusammenfassend Tewes, Medici und Frankreich, 2002, S. 23-25, Volltitel auf Zotero).
Cosimo de' Medici, unter dem der Banco Medici große Gewinne einfuhr, hatte in seinen letzten Lebensjahren gute Kontakte zum französischen König. Nicht einmal ein Jahr nach Cosimos Tod im August 1464 besserte Louis XI. im Mai 1465 das Wappen der Familie, indem er auf Ansuchen von Cosimos Sohn Piero erlaubte, dass die Medici eine der ursprünglich sechs roten Kugeln in Gold durch eine blaue, mit drei goldenen Lilien belegte Kugel ersetzen und dieses gebesserte Wappen von da an führen durften. Interessanterweise wird in der Arenga explizit auf die Leistungen Cosimos zu dessen Lebzeiten eingegangen, der Impetrant und eigentliche Emfpänger des Wappenbriefes, Piero, findet lediglich summarisch mit den Kindern und Nachkommen/Verwandten (ses enffans et autres ses parens et amis) Erwähnung, die durch die Leistungen Cosimos ebenso hervorgehoben werden.
Markus Gneiss
Places
  • Frankreich
    • Type: Region
  • Italien
    • Type: Region
  • Montlucon
    • Type: Ausstellungsort
Persons
  • König Louis [XI.] von Frankreich
    Keywords
    • Illuminated Charters: Niveaus:
      • N1: Borders
      • N1: with Additional Colours
      • N1: historiated
      • N1: Coat of arms
    • Illurk-Urkundenart:
      • Wappenbrief
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