• Materielle Beschreibung: 
  Einfache Littera cum filo canapis. Die erste Zeile ist als Zierzeile mit markanten Oberlängen gestaltet, die P(aulus)-Initiale sowie das A(d) einfach als Lombarden ausgeführt, das V(enerabili) ist kalligraphisch hervorgehoben und in der Höhe den Oberlängen sowie der A-Lombarde angeglichen und weist eine darüber hinaus ausschwingende Oberlänge auf. Kalligraphisch leicht hervorgehoben sind ferner die Majuskeln der ersten Zeile, besonders das M(ichaeli) des Empfängers, Bischof Michael Altkind. Die meiste Mühe hat sich der Schreiber, Benedictus de Maffeis, mit der Verzierung seines eigenen Namens auf der Plica gegeben.
• Stil und Einordnung: 
  Am auffälligsten an den Buchstabenverzierungen ist das nach links weisende keil- bzw. sägezahnförmige Besatzmotiv sowohl beim V(enerabili) der ersten Zeile als auch beim B. und dem M(affeis) des Schreibernamens. Auch wenn von einem anderen Schreiber aus der Kanzlei Pauls II. (Jacobus de Buccapadulibus, Kanzleischreiber von 1463 bis 1467, s. Frenz, Conspectus, https://www.geku.uni-passau.de/fileadmin/dokumente/fakultaeten/phil/lehrstuehle/frenz/Forschung/littera_I.pdf) lässt sich dessen V(enerabilibus) von AUR 1466 IV 21 bestens mit dem Zierbuchstaben des Benedictus de Maffeis vergleichen.
• Carmen Rob-Santer

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