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Charter: Illuminierte Urkunden 1476-12-03_Nuernberg-2
Signature: 1476-12-03_Nuernberg-2
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1476-12-03, Rom
Kardinalsammelindulgenz (8 Aussteller) für die Pfarrkirche St. Michael in Fürth:
Die Kardinalpriester Ausias von San Vitale (tituli sancti Vitalis), Johannes von Santa Prassede (tituli sancte Praxedis), Antonius Jacobus von San Vito (tituli sancti Viti), Johannes Baptist von Santa Balbina (tituli sancte Balbine) und Philibertus von Santa Lucia (tituli sancte Lucie) sowie die Kardinaldiakone Franziskus von Santa Maria Nuova (sancte Marie Nove), Theodorus von San Theodoro (sancti Theodori) und Johannes von San Angelo (sancti Angeli) erteilen all jenen einen Ablass von 100 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Bamberg gelegene Pfarrkirche St. Michael in Fürth (parrochialis ecclesia sancti Michaelis archangeli in Furt, Bambergensis diocesis) reumütig und nach Ablegung der Beichte besuchen, und zwar zu Weihnachten, Pfingsten, am Feiertag des heiligen Erzengels Michael, am Feiertag des heiligen Martin sowie am Kirchweihtag, jeweils täglich zwischen der ersten und der zweiten Vesper, wie Konrad Held (Conradus Helt), Rektor der genannten Kirche, von ihnen erbeten hat. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die für die bauliche Instandhaltung und die Ausstattung der Kirche mit liturgischem Gerät aufkommen.
Markus Gneiss
Source Regest: Quelle Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 


Current repository
Nürnberg, Staatsarchiv, Landalmosenamt, Urk. Nr. 168




    Graphics: 
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    • Materielle Beschreibung: 
      Stark vergrösserte Initiale A(usias) zu Textbeginn mit dem hl. Michael im Kampf mit dem Drachen. Davon ausgehend links nach unten und oben eine Bordüre aus Blattranken, Blüten und Filigran. Drei Darstellungen der Vera Ikon rechts: die erste von ihnen wurde in einen freien Raum zwischen den gekreuzten silbernen Schlüsseln unter der päpstlichen Tiara eingezeichnet, die übrigen befinden sich am rechten Rand und zeigen die hl. Veronika, die innerhalb eines hochrechteckigen Rahmens das Schweißtuch mit dem Wahren Antlitz hochhält. Der Rahmen trägt die umlaufende Inschrift Sal//ve / sancta facies nostri rede/mp//toris / in qua nitet species di[vini amoris], der Beginn des damals populären Hymnus zur Vera Ikon. Das Feld der oberen Darstellung wird von einem Kruzifixus überhöht, das untere zeigt in Kreuzesform zusammengestellte goldene Tropfen, beide unterbrechen die untere Rahmenleiste mit dem Jesugramm jhs.
    • Stil und Einordnung: 
      Der florale Dekor in Rosa-, Blau- und Grüntönen mit gelben Punkten und Goldtröpfchen ist charakterisiert durch Blüten mit runden und spitzausgezogenen Blütenblättern sowie durch akanthusförmige Rankenausläufer, bisweilen unterbrochen von zweifarbigen Scheiben, und findet seine Gegenstücke in der gleichzeitigen Buchmalerei. Einem späteren Entstehungszeitpunkt scheinen die drei Darstellungen der Vera Ikon anzugehören. Die plakettenartigen Darstellungen erinnern formal an entsprechende Pilgerzeichen.
    • Diese Urkunde ist von derselben Werkstatt illuminiert worden wie die am selben Tag ebenfalls für Fürth ausgestellte. Die Übereinstimmungen sind erstaunlich hoch, doch erkennt man an den Varianten, dass frei nach etwaigen Vorlagen gezeichnet wurde.
    • Veronica Dell'Agostino
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    Bibliography
    • Bilderpracht und Seelenheil, 2019, S. 189-191 (Nr. F 3b: Veronica Dell'Agostino, Markus Gneiss). (Volltitel auf Zotero)

    Comment

    Arenga: Licet is ... .
    Im Gegensatz zum anderen am selben Tag ausgestellten Stück für St. Michael in Fürth (siehe dort) erscheinen hier "nur" Kardinalpriester und -diakone als Aussteller; als Erstaussteller fungiert Ausias von San Vitale. Wie die andere Urkunde wurde auch diese von Konrad Heldt in rom erbeten. Er verfolgte mit beiden Stücken unterschiedliche Ziele: Während die erste Urkunde vor allem die Osterzeit in den Mittelpunkt stellt (Palmsonntag, Karfreitag sowie dem Osterfest), konzentriert sich dieses Stück auf die Herrenfeste (Weihnachten, Pfingsten) sowie den Feiertagen des Erzengels Michael und des heiligen Martin. Rechts auf der Plica findet sich bei beiden Stücken der Vermerk des Schreibers der Ablassurkunde, D. de Suno, der um 1475 bei mehreren Indulgenzen in dieser Funktion nachweisbar ist (Seibold, Sammelindulgenzen, 2001, S. 141).
    Markus Gneiss
    Places
    • Bayern
      • Type: Region
    • Deutschland
      • Type: Region
    • Fürth
      • Type: Empfängerort
    • Italien (Kurie)
      • Type: Region
    • Rom
      • Type: Ausstellungsort
    Persons
    • Franziskus von Santa Maria Nuova
      • Antonius Jacobus von San Vito
        • Ausias von San Vitale
          • Johannes Baptist von Santa Balbina
            • Johannes von San Angelo
              • Johannes von Santa Prassede
                • Konrad Held
                  • Philibertus von Santa Lucia
                    • Theodorus von San Theodoro
                      Keywords
                      • Illuminated Charters: Niveaus:
                        • N1: Borders
                        • N1: painted
                        • N1: historiated
                        • N1: Initials
                        • N1: with Additional Colours
                      • Glossary of illuminated charters (in German):
                        • Vorlage
                      • IllUrk-Urkundenart:
                        • Kardinalsammelindulgenz
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