Charter: Illuminierte Urkunden 1478-04-19_Wien
Signature: 1478-04-19_Wien
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1478-04-19, Graz
Kaiser Friedrich (III.) entspricht der Bitte seines Sohnes Erzherzog Maximilian von Österreich und Burgund um schriftliche Belehnung und belehnt mit wolbedachtem mut, guter zeittiger vorbetrachtung und rate und aus rechter wissen ihn und dessen Gemahlin Maria, Herzogin von Burgund, sowie ihre gemeinsamen ehelichen Leibeserben aus kaiserlicher Machtvollkommenheit und rechter wissen mit und in crafft diss unnsers keiserlichen briefs, was wir als Romischer keiser von recht billicheit und aus sonndern gnaden inen daran zu raichen und zuleihen haben sollen oder mogen, mit den Herzogtümern Brabant, Lothringen, Limburg, Luxemburg und Geldern, der Grafschaft Flandern, sovil der von dem heiligen reich zulehen rüret, den Grafschaften Burgund, Holland, Seeland, Namur und Zutphen, der Pfalzgrafschaft zu Hennegau, der Markgrafschaft des Reichs (Antwerpen), den Herrschaften Friesland, Salins und Mecheln samt allen anderen Grafschaften und Herrschaften, zugehörigen Regalien, Lehen, weltlichen Rechten, Mannen, Mannschaften, Lehenschaften, geistlichen und weltlichen Herrschaftsrechten, Obrigkeiten, Erzen, Bergwerken, Wildbannen, Weidneien, Ehren, Rechten, Würden, Zierden, hohen und niederen Gerichten, gerichtzzwenngen, Nutzen, Gülten, Gefällen sowie allen anderen Rechten, die der verstorbene Herzog Karl von Burgund innehatte und hinterlassen hat und die sie von ihm (Kaiser Friedrich) und dem Reich gemäss Lehensrecht, Gewohneit und Herkommen innehaben, halten, besitzen, nutzen und gebrauchen sollen. Kaiser Friedrich verfügt, dass Maximilian bis sannt Michelstag schiristkünfftig (September 29) für sich und seine Gemahlin Kardinal Georg (Hessler) an seiner (Kaiser Friedrichs) statt den gewöhnlichen Lehenseid leisten soll, jedoch soll bei Gelegenheit der persönliche Lehensempfang von ihm (Kaiser Friedrich) oder seinen Nachfolgern im Reich und die persönliche Eidesleistung erfolgen. Kaiser Friedrich gebietet allen Untertanen der genannten Herzogtümern, Grafschaften, Pfalzgrafschaften, Herrschaften und Länder, nämlich den Prälaten, Grafen Freiherren, Rittern, Knechten, Adeligen, Städten und Landschaften, Mannen, Amtleuten, Bürgermeistern, regierenden Räten, Richtern, Vögten, Bürgern, Gemeinden, Hintersassen und allen anderen Personen, bei seiner und des Reichs schweren Ungnade und Strafe Treue und Gehorsam gegenüber Erzherzog Maximilian, ihrem rechten naturlichen Herrn, Herzogin Maria und deren beider Erben sowie die Beachtung dieses Privilegs. (Kornelia Holzner-Tobisch in Regesta imperii XIII, Heft 34) Source Regest:
Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS), Projekt IllUrk-Ö (2023/24)
Bearbeitungsstand: HOCH
Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS), Projekt IllUrk-Ö (2023/24)
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHStA), AUR 1478 IV 19 (2. Stück)
Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHStA), AUR 1478 IV 19 (2. Stück)
- Materielle Beschreibung:
Drei aufwändige Cadellen: W(ir), R(omischer), H(erzog) mit Fibrillen- und Dreiblatt-Ausläufern - Stil und Einordnung:
Derselbe Cadellenzeichner wie in der ersten Urkunde: https://www.monasterium.net/mom/IlluminierteUrkunden/1478-04-19_2_Wien/charter. - Über die Initialgestaltung in der Reichskanzlei wurde bisher wenig geforscht. Dass es einige recht aufwendige Stücke etwa bei Sigismund gibt, ist bekannt. Bei Friedrich ist dazu noch gar nichts zusammengefasst worden. Es ist aber bemerkenswert, dass sein Bruder, Albrecht VI., einige sehr bemerkenswerte Stücke ausfertigen liess (siehe bei 1458 Dezember 18: dort weitere Verweise).
- Martin Roland
Bibliography:
- RI XIII, Heft 34, Nr. 148: http://www.regesta-imperii.de/id/de3ed7ac-f16c-4b5c-86fb-cda65641d7ce (Kornelia Holzner-Tobisch)
- vgl. RI XIII, Heft 7: Regesta imperii: http://www.regesta-imperii.de/id/1478-04-19_1_0_13_7_0_11790_624
Comment
Derselbe Schreiber/Cadellenzeichner wie in 1478-04-19_2_WienAd mandatum-Vermerk ohne Namensnennung
Zu den Unterschieden zur ersten an diesem Tag ausgestellten Urkunde (siehe Link oben) siehe Kornelia Holzner-Tobisch in RI XIII, Heft 34, S. 142f., wo auch die hohe politische Brisanz der Urkunden und der darin zu beobachtenden inhaltlichen Unterschiede erläutert wird.
Original dating clause: Am newnczehennden tag des monets aprilis
Language:
Places
- Burgund,
- Graz
Persons
- Erzherzog Maximilian
- Friedrich (III.)
- Maria, Herzogin von Burgund,
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N2: Initials
- N2: Display script (with decorative character)
Illuminierte Urkunden 1478-04-19_Wien, in: Monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1478-04-19_Wien/charter>, accessed at 2024-12-28+01:00
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