Charter: Illuminierte Urkunden 1482-10-15_Wien
Signature: 1482-10-15_Wien
Add bookmark
1482-10-15, Wien (Wienn)
Adels- und Wappenbrief: Kaiser Friedrich III. erhebt Wolf von Gmünd in den Adelsstand, legitimiert ihn, bestätigt sein Erbe und verleiht ihm ein Wappen.Kaiser Friedrich [III.] verleiht, gibt und bestätigt (verlihen, geben, confirmirn, bevessten und besteͣtten) als regierender Herr und Landesfürst in Österreich dem Wolf (Wolff), Sohn des obersten Truchsessen in Österreich (obrister druͦgseͣss in Oͤsterreich), Wilhelm von Puchheim (Wilhaͤlm von Puͦchaim), sowie dessen männlichen Erben auf Bitten des Vaters und für die Dienste, die dieser und alle Vorfahren am Kaiser und dessen Vorgängern geleistet haben und künftig leisten werden, das dem Wolf bestimmte Erbe auf Schloss und Stadt Gmünd (Gmuͤnd), der Herrschaft Rosenau (Rosenawͦ) und den Satz Gmünd auf der Herrschaft Schrems (Schrems) (gemeͣcht und verschreibung, so im der obbenannt sein vatter auf denselben sein gesloͤssen, stat und herschefften tan hat), nachdem er ihn, um den Adel im Fürstentum zu mehren (damit die manschafft und der adel in unnserm fuͤrstentuͦmb Oͤsterreich despast gemeret werde), weiters den Namen Wolf von Gmünd (geewigt, die unteuͤglichkeit seiner gebuͤerde ganntz abtan), weiters den Namen Wolf von Gmünd (Wolff von Gmuͤnd), den Adelstitel (zu ainem des adels von newͦem geschopht und gemacht) sowie ihm und seinen männlichen Erben ein Wappen (wappen und klaӱned) verliehen hat, wie es in der Mitte der Urkunde farbig eingemalt ist (in der mitte dises unsers kaiserlichen briefs mit varben aigenntlicher ausgestrichen und gemalt), nämlich in silbernem Schild ein roter Balken, belegt mit einem goldgekrönten goldenen Löwen mit ausgestreckter Zunge; im Oberwappen ein gekrönter Turnierhelm mit rot-silbernen Helmdecken, daraus entspringend ein silberner Flug, belegt mit dem Löwen wie im Wappen (ain schillt von silbervarb, in des mitte twerchs ain rotte leÿssten, und aus dem gruͤnnde desselben schilts ain goldvarber leb, nach dem schillt uͤber egk auf in klÿm geschickt, mit geelfennder zuͦnngen, gekroͤnet mit ainer kron derselben seiner varb, darauf ain gekroͤntter tuͤrnirhelbm, getzieret mit seiner helbmdeckh, silbervarb und rot, daraus entspringennde ain fluͦg, der der varb des beruͤrten schilts, darinn ain leb, der varb wie in demselben schilt). Er bestimmt (mainen, setzen und ordnen), dass der Begünstigte und alle Erben fortan von allen Geistlichen und Weltlichen als Adelige (des adels und edel lewͦt) genannt und geschrieben werden sollen, mit der Befähigung, Lehen zu empfangen, Lehens- und andere Gerichtsbarkeiten mit anderen seinen, des Heiligen Römischen Reichs und der Erblande Wappengenossen und rittermäßigen Leuten zu besitzen sowie Urteile und Recht sprechen (auch lehen ze hallten, ze tragen, lehen und annder gericht mit unnsern und des reichs und besonnder unserr erblichen lannde rechtgebornen wappengenossen und rittermessigen lewͦten zu besitzen, urtail mit in ze schopffen und recht ze sprechen, teuͤglich, empheͣnnkhlich und genuͤgsam sein). Außerdem darf er das Wappen fortan in allen ehrlichen, redlichen und ritterlichen Angelegenheiten (sachen und gescheͣfften) zu schimpff und zu ernnst, außerdem im Krieg, auf Bannern, Zelten, Begräbnissen, Aufschlägen, in Siegeln, Petschaften und Kleinodien (in streitten, panÿrn, getzellten, begrebnuͦssen und aufslahen, auch in innsigeln, petschadten und klaineden) und auch sonst überall (an allen enndenn) nach ihren Bedürfnissen und Wünschen (nottuͤrfften und wolgevallen) führen und sich in geistlichen und weltlichen Ständen und Angelegenheiten (stennden und sachen) bewegen, mit allen Ehren, Rechten, Freiheiten, Gnaden, Vorteilen, Gewohnheiten, Bräuchen (herkoͤmen) und Gerechtigkeiten, wie sie andere Adelige durch Recht oder Gewohnheit (von rechtens oder gewonheit) haben. Der Bestünstigte soll auch Schloss, Stadt und Herrschaft Gmünd nach den Bestimmungen des Erbes innehaben. Zusätzlich erlaubt (verguͦnnen und erlauben) er dem Empfänger, künftig bei Weltlichen wie Geistlichen alle Handfesten, Urkunden und Missive ungehindert mit rotem Wachs zu petschieren oder zu siegeln (all ir hanntfesst, briefe und missive mit rottem wachs under irn petschadten oder innsigeln verferttigen, und das gegen geistlichen und welltlichen). Er gebietet allen erwirdigen, hochgebornen, wolgeborn, ersamen und edlen geistlichen und weltlichen Kurfürsten, Fürsten, Grafen, Freien, Herern, Rittern, Knechten, Hauptleuten, Amtleuten, Landvögten, Vögten, Pflegern, Verwesern, Vizedomen, Hofrichtern, Lehenrichtern, Landrichtern, Stadtrichtern, Bürgermeistern, Schultheißen, Schöffen, Richtern, Räten, Wappenkönigen, Herolden, Persevanten, Bürgern und Gemeinden sowie allen anderen seines, des Heiligen Römischen Reichs und der Erblande Untertanen und Getreuen unter Androhung schwerer Ungnade sowie einer Strafe von fünfzig Mark lötigen Goldes, die je zur Hälfte in die fürstliche Kammer und an die Betroffenen zu zahlen ist, den Begünstigten in seiner Führung und Benützung seiner Legitimation, Namensgebung, seines Adelsstand, Wappens und Rotwachsprivilegs nicht zu behindern.
Daniel Maier
Source Regest:
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
Current repository:
Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Allgemeine Urkundenreihe sub dato.
Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Allgemeine Urkundenreihe sub dato.
Wachsfarbenes Majestätssiegel (Posse xy) an roter Seidenschnur.
Material: Pergament

- Materielle Beschreibung:
Mittig hochrechteckiges Bildfeld freigelassen.
Comment
Arenga: Wiewol wir aus angebornner guͤt und kaiserlicher wierde, dartzuͦ wir von gott dem allmechtigen koͤmen, begirlich sein, unser und des heiligen reichs undertan umb ir guͤt tatt zu erheben und zu fuͤrdern, so ist doch unser gemuͤet auch genaigt und zÿmbt uns wol, den, so zu solhem erheben nicht truͤglich sein, unser sonnderr kaiserliche hilff und gewalltsam mitzetailn und dartzuͦ schikhlich ze machen.Original dating clause: an eritag vor sannd Gallen tag.
Places
- Gmünd
- Type: Empfängerort
- HRR
- Type: Region
- Niederösterreich
- Type: Region
- Wien (Wienn)
- Type: Ausstellungsort
- Österreich
- Type: Region
Persons
- Kaiser Friedrich [III.]
- Wilhelm von Puchheim
- Wolf
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: Coat of arms
- N1: painted
- N1: Panels
- N1: with Additional Colours
- N2: Initials
- N2: Display script (with decorative character)
- General:
- Wappenbrief
Illuminierte Urkunden 1482-10-15_Wien, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/IlluminierteUrkunden/1482-10-15_Wien/charter>, accessed 2025-03-12+01:00
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success