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Charter: Illuminierte Urkunden 1497-07-23_Mailand
Signature: 1497-07-23_Mailand
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1497-07-23, Imst (Ausstattung: Mailand)
Wappenbrief: König Maximilian I. gestattet dem Ludovico Maria Sforza, Herzog von Mailand, zum Dank für seine Treue gegenüber König und Reich, dass alle seine legitimen Söhne, auch die nichtregierenden, folgendes, hier abgebildetes Wappen führen dürfen: das silberne Feld soll durch zwei schwarze Linien in Kreuzesform geteilt sein. Im Mittelfeld soll es den kaiserliche Adler zeigen und in den vier Eckfeldern einzelne Schlangen wie im Herzogswappen und wie dies aus beiliegender Zeichnung zu ersehen ist. Die legitimen Nachkommen sollen dieses Wappen auf ihren Fahnen, Waffen, Siegeln, Gebäuden etc. für ewige Zeiten führen dürfen (vgl. RI XIV, Nr. 5009 und 5101).
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original zerstört. Eine kopiale Überlieferung, Mailand, Archivio di Stato, Archivio Visconteo-Sforzesco, Pot est alem, cart 584.
Current repository
Mailand, Archivio di Stato, Archivio Visconteo-Sforzesco Potenze sovrane scatola 1469, n.185




    Graphics: 
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    • Materielle Beschreibung: 
      Gerahmtes Bildfeld mit Deckfarbenmalerei. Zentral das neu verliehene Wappen, gehalten von zwei seitlich stehenden Engeln.
      Die Urkunde wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört.
    • Stil und Einordnung: 
      Von der zu behandelnden Urkunde sind nur photographische Detailabbildungen der Wappenminiatur erhalten, wie die von Francesco Malaguzzi Valeri, La corte di Ludovico il Moro, vol III, Mailand, 1917, Fig. 178, publizierte, erhalten. Von ihm wird die Ausstattung der Urkunde dem „Maestro del libro d´ore di Bona di Savoia“, ein Künstler der heute als Giovanni Pietro Birago bekannt ist, zugeschrieben.
    • Die Urkunde fügt sich exakt in den Abschnitt der Karriere des Künstlers ein, als dieser nach seinem Aufenthalt in Rom nach Mailand zurückkehrte. Eben in diesen Jahren erhielt Birago eine Reihe von Aufträgen von Seiten der Sforza, wie zum Beispiel die Wiederaufnahme der Ausstattung des Stundenbuchs (Libro d’ore ) von Bona di Savoia, der Ehefrau Galeazzo Maria Sforzas, welches sich heute in London befindet (British Library, Ms. Add. 34.294), das Frontispiz der Sforziada des Simonetas, übersetzt ins Volgare von Cristoforo Landino in der Ausgabe von Antonio Zarotto aus dem Jahre 1490 (vier Exemplare sind heute in Warschau, Biblioteka Narodowa, Inc. F. 1347; Paris, Bibliothèque nationale de France, Imprimés, Réserve, Vélins 724; London, British Library, Greenville 7251; Firenze, Galleria degli Uffizi, Inv. 843, 4423-30 nur fragmentarisch erhalten; siehe M.L. Evans, New Light on the 'Sforziada' Frontespieces of Giovanni Pietro Birago, in: The British Library Journal 13, 1987, 1-2, S. 232-247), die Ausstattung eines weiteren kleinen Stundenbuches in Auftrag gegeben von Ludovico il Moro als Geschenk an Karl VIII. von Frankreich (heute in Venedig, Fondazione Cini, Inv. 2502, dazu siehe Cutolo, L’«Officium parum Beatae Mariae Virginis» donato da Ludovico il Moro a Carlo VIII re di Francia , Mailand 1947 und Giordana Mariani Canova, Miniature dell’Italia settentrionale nella Fondazione Giorgio Cini , Vicenza 1978, S. 70-72), sowie die Ausführung einiger Miniaturen in der Handschrift mit der Grammatica von Donato für Massimiliano Sforza, Sohn von Ludovico il Moro, und einige Gravuren, ebenfalls im Auftrag der Sforza.
    • Vgl. zu Birago den Eintrag ‘Birago, Giovanni Pietro’, in: Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 10 (1968) und den Eintrag 'Birago, Giovanni Pietro', in: Dizionario biografico dei Miniatori italiani, 2004, S. 104-110, bes. S. 108) [Link zum italienischen Originaltext von Laura Alidori].
    • Laura Alidori (Übersetzung Stephanie Rosenkranz) und Martin Roland
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    Bibliography

    Comment

    msDesc/history: Im Zweiten Weltkrieg zerstört.
    Offenbar wurde im Verhandlungsprozess ein Wortlaut vereinbart, den den Mailänder Gesannten nach Mailand übermittelten. Die Urkunde sollte am 1497 Juni 5 in Füssen datiert sein (kopial überliefert: Mailand Archivio di Stato, Archivio Sforz, pot sovr, cart 1469, fol. 181ff., vgl. RI XIV, 2, Nr. 5009). Ein inhaltsgleiches Konzept mit freiem Platz für die Wappenzeichnung ist in den herzoglichen Registern erhalten (ASM, ducali-reg 62, fol. 37ff.). Kopial ist das Stück in ASM, ASforz, pot est, alem, cart 584, überliefert.
    Auch in Bezug auf den Inhalt gab es Probleme. Maximilian plante offenbar dem Herzog selbst ein neues Wappen zu verleihen. Dies lässt ein Schreiben des Herzogs von 1497 Juli 10 vermuten, in dem er dem König versichert, dass er das neue Schlangenwappen nicht, wie man dem König irrtümlich mitgeteilt habe, statt des ihm bei der Übergabe des Herzogtums gewährten verwenden wolle, sondern es für seine rechtmässigen Söhne wünsche, die nicht das Herzogtum erlangen (vgl. RI XIV, 2, Nr. 5101; den RI war das nun zerstörte Original nicht bekannt).
    Martin Roland (mit Korrekturen von Manfred Holleger)
    Places
    • Deutschland
      • Type: Region
    • HRR
      • Type: Region
    • Imst (Ausstattung: Mailand)
      • Type: Ausstellungsort
    • Italien
      • Type: Region
    • Lombardei
      • Type: Region
    Persons
    • König Maximilian I.
      Keywords
      • Illuminated Charters: Niveaus:
        • N1: historiated
        • N1: with Additional Colours
        • N1: painted
        • N1: Panels
        • N1: Coat of arms
      • Illurk-Urkundenart:
        • Wappenbrief
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