Charter: Illuminierte Urkunden 1500-01-25_Nuernberg
Signature: 1500-01-25_Nuernberg
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1500-01-25, Rom
Kardinalsammelindulgenz (20 Aussteller) für die Jakobskirche in Schärding:Die Kardinalbischöfe Oliverius von Sabina (Sabinensis), Johannes von Porto-Santa Rufina (Portuensis), Georgius von Albano (Albanensis) und Hieronymus von Palestrina (Prenestinus), die Kardinalpriester Ludovicus Johannes von Santi Quattro Coronati (tituli sanctorum Quatour Coronatorum), Dominikus von San Nicola fra le Immagini (tituli sancti Nicolai inter Ymagines), Laurentius von Santa Cecilia [in Trastevere] (tituli sancte Cecilie), Dominikus von San Clemente (sancti Clementis), Antoniottus von Santa Prassede (tituli sancte Praxedis), Bernardinus von Santa Croce in Gerusalemme (tituli sancte Crucis in Jerusalem), Johannes von Santa Prisca (tituli sancte Prisce), Bartholomäus von Sant'Agata (tituli sancte Agathe), Raimundus von San Vitale (tituli sancti Vitalis), Guilellmus von Santa Pudenziana (tituli sancte Pudentiane) sowie die Kardinaldiakone Franziskus von Sant’Eustachio (sancti Eustachii), Raphael von San Giorgio in Velabro (sancti Georgii ad velum aureum), Johannes von Santa Maria in Domnica (sancte Marie in dompnica), Julianus von Santi Sergio e Bacco [al Foro Romano] (sanctorum Sergii et Bacchi), Federicus von San Teodoro [al Palatino] (sancti Theodori) und Alexander von Santi Cosma e Damiano (sanctorum Cosme et Damiani) erteilen all jenen einen Ablass von 100 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Passau gelegene
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (GNM), Historisches Archiv Pergamenturkunde, sub dato
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (GNM), Historisches Archiv Pergamenturkunde, sub dato
Alle Siegel abgefallen.Material: Pergament
- notes extra sigillum:
- Auf der Plica rechts
(Schreibervermerk): Jo. Colardi.
Für ein Bild der Rückseite siehe https://ais-pure.gnm.de/recherche/229660.
- Auf der Plica rechts
(Schreibervermerk): Jo. Colardi.
- Materielle Beschreibung:
Stark vergrösserte Initiale O(liverius) zu Textbeginn, (O)liverius in Auszeichnungsschrift abwechselnd in Blau, (Muschel-?)Gold und Rot, dazwischen Filigran in Rot und Blau. Im Binnenfeld eine Maria mit Kind. Die Anfangsinitiale ist Teil einer dreiseitigen, durch drei Striche begrenzten Rahmens, der mit einer Ranke aus Blättern und Blüten gefüllt ist. Jeweils links und rechts aussen ein lorbeergerahmtes Medaillon mit den Wappen des Herzogs Georg des Reichen. Rechts oben ein ebenfalls lorbeergerahmtes Medaillon mit dem hl. Georg im Kampf mit dem Drachen, oben mittig die Dreifaltigkeit als Gnadenstuhl in einem BIldfeld mit rundbogigem Abschluss. Ein eleganter Federzeichnungsdekor, der den Stil des Blattgewirrs der Bordüre nachahmt, füllt die zweite Hälfte der ersten Zeile aus. - Stil und Einordnung:
Angesichts des Aufbaus und der Detailgestaltung des Bildschmucks sowie der Figurenzeichnung in schnellen, aquarellartigen Zügen scheint dieselbe Werkstatt, die das vorliegende Stück bemalt hat, auch den Dekor der Indulgenz für die österreichische Kirche von Spital am Pyhrn ausgeführt zu haben. - Veronica dell'Agostino
Bibliography:
- Denkschriften des Germanischen Nationalmuseums 1, 1856, S. 130.
- Bilderpracht und Seelenheil, 2019, S. 192f. (Nr. F 4: Veronica Dell'Agostino, Markus Gneiss). (Volltitel auf Zotero)
- https://ais-pure.gnm.de/recherche/229660
Comment
Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ... .Die vorliegende Indulgenz bewegt sich bei den Ablasstagen im zeittypischen Rahmen: Es werden fünf Tage genannt, darunter der Weihetag der Kirche, an denen jeweils zwischen der ersten und zweiten Vesper ein Ablass gewonnen werden kann. Im Gegensatz zur seit den späteren 1470er Jahren bevorzugten Arenga Quanto
frequentius wird ohne ersichtlichen Grund in diesem Stück jedoch die
bereits aus den Bischofsammelindulgenzen bekannte Arenga Splendor paterne
glorie verwendet. Diese Arenga bildete zwar in den Anfangszeiten der
Kardinalsammelablässe die Standardarenga, wurde jedoch weitgehend vollständig von
Quanto frequentius abgelöst.
Die Umstände
der Erbittung der Indulgenz bei der Kurie werden exakt angegeben: Als vor Ort
zuständiger Mann wird Wolfgang von Tannberg, ein Passauer Kanoniker, angegeben, der im
Auftrag des Herzogs von Bayern-Landshut, Georg des Reichen,
handelt, zu dessen
Machtbereich Schärding damals gehörte.
Als Schreiber fungierte hier Johannes Collardi, der seit 1493 als Ponitentiarie-Prokurator nachweisbar ist, siehe Frenz, RORC unter Iohannes Colardi; Seibold, Sammelindulgenzen, 2001 S. 158.
Markus
Gneiss
Language:
Places
- Italien (Kurie)
- Type: Region
- Oberösterreich
- Type: Region
- Rom
- Type: Ausstellungsort
- Schärding
- Type: Empfängerort
- Österreich
- Type: Region
Persons
- Alexander von Santi Cosma e Damiano
- Antoniottus von Santa Prassede
- Bartholomäus von Sant'Agata
- Bernardinus von Santa Croce in Gerusalemme
- Dominikus von San Clemente
- Dominikus von San Nicola fra le Immagini
- Federicus von San Teodoro [al Palatino]
- Franziskus von Sant’Eustachio
- Georgius von Albano
- Guilellmus von Santa Pudenziana
- Hieronymus von Palestrina
- Johannes von Porto-Santa Rufina
- Johannes von Santa Prisca
- Johannes von Santa Maria in Domnica
- Julianus von Santi Sergio e Bacco [al Foro Romano]
- Laurentius von Santa Cecilia [in Trastevere]
- Ludovicus Johannes von Santi Quattro Coronati
- Oliverius von Sabina
- Raimundus von San Vitale
- Raphael von San Giorgio in Velabro
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: with Additional Colours
- N1: Initials
- N1: Borders
- N1: Coat of arms
- N1: painted
- N2: Display script (with decorative character)
- N2: Penwork(Fleuronnée)
- Illurk-Urkundenart:
- Kardinalsammelindulgenz
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