• Materielle Beschreibung: 
  Der Name des Papstes und die Initiale U(niversis) in Zierlombarden, wobei die beiden Initialen Aussparungen aufweisen. Aus der I-Initiale ist das päpstliche Wappen, bekrönt mit gekreuzten Schlüsseln und Tiara, ausgespart.
• Die beiden Oberlängen der Buchstaben S(ervus) S(ervorum) mit Cadelluren. Von der Zierschrift gehen üppigste, ganz fein gezeichnete, sehr phantasievolle florale Motive aus, die Flächen zwischen den Buchstaben und dem Rand links des Schriftblocks füllen. Viele Elemente sind durch Schraffuren plastisch gestaltet.
• Das Binnenfeld der Initiale U(niversis) ist mit einer, ebenfalls gezeichneten hl. Veronika gefüllt, die das Schweisstuch dem Betrachter präsentiert, das ein Vera Ikon zeigt.
• Stil und Einordnung: 
  Im Unterschied zu zeitgleichen Kardinalssammelablässen, die oft nur mit Vorzeichnung der Buchstabenumrisse behändigt wurden und an sich zur Ausmalung bestimmt waren, ist diese Papsturkunde bewusst tintenfarbig gestaltet. Der hohe künstlerische Rang der Zeichnung bestätigt diese Zuordnung.
• Der hervorragende Zeichner ist auch in einer weiteren historisierten Papsturkunden für einen englischen Empfänger (siehe 1508 Februar 8) nachweisbar.
  Siehe auch den entsprechenden Glossareintrag: https://www.monasterium.net/mom/index/IllUrkGlossar/HistorisiertePapsturkunden
• Derselbe bewusste Verzicht auf Farbe bei Papsturkunden ist bei einem am 22. Oktober 1484 ausgestellten Ablass Papst Innocenz‘ VIII. festzustellen.
• Martin Roland

• http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUVilshofen/438/charter

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