• Materielle Beschreibung: 
  Die erste Textseite (fol. 2v) mit üppigem Federzeichnungsdekor offenbar einer Hand. Papstname in Zierschrift mit üppig ausgespartem, sehr plastisch bewegtem Blattwerk. Textanschluss in Elongata-artiger Zierschrift, teilweise mit Flechtwerkmotiven.
• Das Incipit der Bulle (Ad) als historisierte Federzeichnungsinitiale mit Aussparungen. Die Initiale bekrönt von einer päpstlichen Tiara, im Binnenfeld das Borgia-Wappen. Oberhalb aber vor allem links des Textes eine üppige Ranke mit grossen gezeichneten Blüten und Früchten.
• Im Bas de page zentral das gezeichnete Wappen des englischen Königs Henry VII (drei Fleur de lys und drei Leoparden), flankiert von der Tudor-Rose und dem Gatter; alle drei bekrönt.
• Stil und Einordnung: 
  Die Qualität des Dekors ist bemerkenswert in seiner plastischen Durchgestaltung der Einzelmotive. Während dies für die Zierschriften und auch für den floralen Dekor durchaus im Erwartbaren liegt (selbst das päpstliche Wappen ist nicht unikal), ist die heraldische Definition des Empfängers offenbar unikal für die päpstliche Kanzlei (Ausnahmen sind Prunkausfertigungen für Herzog Philipp den Guten von Brugund) - siehe zu diesen und zum gesamten Themenfeld "Historisierte Papsturkunden" den Registereintrag https://www.monasterium.net/mom/index/IllUrkGlossar/HistorisiertePapsturkunden.
  
  Der hervorragende Zeichner ist etwa auch in einem Ablass Juliusʼ II. für Vilshofen von 1503 November 26 nachweisbar.
• Martin Roland

• Hinweis von Elizabeth Danbury (Univeristy College London)-
• http://discovery.nationalarchives.gov.uk/details/r/C4248215

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