Charter: Illuminierte Urkunden 1513-02-13_Nuernberg
Signature: 1513-02-13_Nuernberg
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1513-02-13, Wien
Gregorius Angerer, Vikar und Generaloffizial des Bistums Wien, bestätigt auf Betreiben des Wiener Ratsbürgers Matthäus Heuperger die Bestimmungen Source Regest:
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (GNM), Historisches Archiv, Pergamenturkunde sub dato (Inv.-Nr. Z. R. 4980b: so Holter)
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (GNM), Historisches Archiv, Pergamenturkunde sub dato (Inv.-Nr. Z. R. 4980b: so Holter)
- Materielle Beschreibung:
Ausstellername in Goldschrift und dreiseitige Bordüre. - Die Initiale G(regorius) im Binnenfeld mit einem Wappen mit Wildem Mann mit erhobenem Krumschwert und kurzen floralen Ausläufern. Der Rest des Ausstellernamens mit schwarz gezeichnetem Fleuronnée in den Binnenfeldern.
- Die Bordüre aus langgezogenen Blättern, die teilweise von einem Ast ausgehen (links), teilweise von einen Hauptstamm abzweigen. Einzelne Blüten und sonstige Sondermotive (Fruchtkolben). Die Ranke von Goldpollen begleitet, diese von schwarzem Linienwerk umgeben. Links unten zwei fliegende Enten und ein sitzender Singvogel.
- Die linke Leiste unterhalb der Initiale mit dem Wappen des Impetrators.
- Stil und Einordnung:
Das Wappen in der Initiale ist dem Aussteller zuzuweisen, wie ein Stifterwappen auf dem Taufbrunnen in St. Stephan in Villanders zeigt. - Das Aussehen des Ausstellers, der später Bischof von Wiener Neustadt wurde, ist durch ein 1519 datiertes Portrait Marx Reichlichs (Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Inv. 122) überliefert. Auch der Impetrator ist eine bekannte Persönlichkeit. Er veranlasste 1502 den Druck des Wiener Heiltumsbuches und war Zechmeister der Fronleichnamsbruderschaft.
- Derselbe Buchmaler ist für eine Kardinalsammelindugenz verantwortlich, die für die auch hier genannte Kapelle ausgefertigt wurde (1513 April 20) und für eine Urkunde von 1514 Juni 18 (Wien, Diözesanarchiv): Georg von Slatkonia, Bischof von Wien, für die genannte Kaufmannsbruderschaft. Andreas Zajic betont stilistische Ähnlichkeiten zum 1513 datierten Hausmanstetter Urbar des Stiftes Klosterneuburg bei Wien (Stiftarchiv, Gb 1), wobei vor allem auf die Rankenbordüre der Titelminiatur des ersten Bandes, rechts unten, zu verweisen ist; vgl. mit 1513 April 20, unter der Initiale. Der Maler verfügt über ein breites Repertoire an Formen, das unter anderem auch von Streublütenbordüren der Gent-Brügger Schule angeregt ist (Gb 1/1a, Titelblatt, rechts unten; 1513 April 20, unter der Initiale). Diesem Stilumfeld gehört eine oval dargestellte kompakt wirkende rote (Rosen-)Blüte mit gelber Mitte an; genau diese Blüte (auch zusammen mit ihren kleinen Blättchen) findet sich in der hier beschrieben Urkunde oben rechts.
- Die Putten, die in allen Stücken auftreten, sind durchaus verwandt, aber doch nicht identisch. Sie verraten, dass - wie allgemein bei Renaissance-Formen, die integriert werden - vor allem Vorlagen prägend wirkten. Auch die Ausstattung des Bruderschaftsbuch der Gottsleichnamsbruderschaft zu St. Stephan, bei der Heuperger einer der Zechmeister war, gehört in dasselbe Umfeld (siehe Diözesanarchiv Wien, Bruderschaftsbuch der Gottsleichnamsbruderschaft, fol. 1r).Ob (oder wahrscheinlich nicht) der Maler der Miniaturen im Hausmannsteter Urbar von jenem des Randdekors zu unterscheiden ist und wie der doch stark abweichende Randdekor bei der Miniatur mit dem thronenden Kaiser Maximilian (Gb 1, 1a, vor fol. 25r) zu bewerten ist, bedarf noch weiterer Studien.
- Holter sieht Parallelen zum Dekor von Inkunabeln aus dem Besitz des Cuspinian, die sich in der Österreichischen Nationalbibliothek befänden (ohne nähere Angaben). Jedenfalls scheinen Blattformen, die vornehmlich für Augsburg typisch sind, vorbildhaft.
- Martin Roland
Bibliography:
- Kulturdokumente Österreichs im GNM, 1958, S. 30 (Nr. 306). (Volltitel auf Zotero)
- Kunst der Donauschule, 1965, S. 175 (Kat.-Nr. 420: Kurt Holter). (Volltitel auf Zotero)
- Gneiss, Ablassbrief, 2016, S. 194. (Volltitel auf Zotero)
- Roland, Funktion, 2018, S. 421. (Volltitel auf Zotero): https://manuscripta.at/Ma-zu-Bu/IllUrk/Roland-Martin_Funktion-des-Bildes-in-mittelalterlichen-Bruderschafts-und-Zunfturkunden_2018.pdf
- https://ais-pure.gnm.de/recherche/231286
Places
- HRR
- Type: Region
- Wien
- Type: Empfängerort
- Österreich
- Type: Region
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: with Additional Colours
- N1: Borders
- N1: Initials
- N1: historiated
- N2: Display script (with decorative character)
- N1: Coat of arms
Illuminierte Urkunden 1513-02-13_Nuernberg, in: Monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1513-02-13_Nuernberg/charter>, accessed at 2024-12-25+01:00
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