• Materielle Beschreibung: 
  Die Ausstattung der päpstlichen Bulle ist vielschichtig.
• Der textile Einband und das Wappenfrontispiz in Deckfarbenmalerei weisen auf eine Ergänzung in Frankreich.
• Das Frontispiz zeigt zwei golden gerahmte Medaillons, heraldisch rechts mit dem mit einer kleinen Tiara bekrönten Medici-Wappen, vis à vis das französische Wappen mit den drei Lilien, bekrönt von einer goldenen Krone. Ein vertikaler Ornamentstab trennt die beiden Medaillons.
• Die eigentliche Papsturkunde beginnt fol. 1v mit einer Zierseite: Der Papstname Leo in für die päpstliche Kanzlei typischer Zierschrift, die bloss wenig hervorgehobene Initiale "L" mit floralen Aussparungen. Der weitere Text "Servus servorum Dei. Ad perpetuam rei memoriam" in Elongata füllt drei Zeilen. Der linke Rand ist von einer gezeichneten Ranke ausgefüllt, die von vier grosse Blütenmedaillons bestimmt wird.
• Stil und Einordnung: 
  Dass päpstliche Urkunden von grosser Textfülle als Libelle ausgefertigt wurden, ist durchaus üblich. Dies bedingt beim Schmuck des Beginns gewisse Abweichungen von den sonst geltenden Regeln. Die Dekor selbst folgt jedoch den üblichen Formen.
  Wo das ungewöhnliche Frontispiz entstand, bleibt vorerst unklar. Eine Entstehung in Frankreich ist zumindest ebenso wahrscheinlich wie eine in Rom.
• Martin Roland

• http://www.culture.gouv.fr/Wave/image/archim/Pages/03567.htm
• http://www.culture.gouv.fr/Wave/image/archim/0008/dafanch06_a302162n00001_2.htm

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