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Charter: Illuminierte Urkunden - Frankreich 1405-04-18_
Signature: 1405-04-18_

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1405-04-18_

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1405-04-18, Bourges ("in palatio nostro Bituricensis")
Acte de Jean, duc de Berry ("Johannes, regis quondam Francorum filius, dux Bituricense") portant sur la consécration de la Sainte-Chapelle de Bourges ("capellam […] in palatio nostro Bituricensis") pour le jour de Pâques 1405 (19 avril).
Jonathan Dumont.
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
FWF Projekt P 33577-G „Macht und Diplomatie“
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Reproduktion von Bastard d'Estang
Current repository
(nicht mehr existent)
Bourges, Archives départementales du Cher, J 771.

Grand sceau ducal
Notarius Description: Signature du secrétaire


    Graphics: 







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      • Materielle Beschreibung: 
        In einem vor das Schriftfeld und vor die Initiale J(ohannes) gesetzten Bildfeld thront der Herzog unter einem Baldachin; er gibt ein Gewand an den vor ihm knienden Geistlichen. Hinter dem Geistlichen schaut ein junger Mann herein, bei dem es nicht klar ist, ob er als Page des Geistlichen oder als Mitglied des herzoglichen Hofstaats zu verstehen ist.
      • Der Buchstabe „J“ ist an das Miniaturfeld geschmiegt, er ist aus Akanthus gebildet, der sich um einen Ast schlängelt. In dem Feld, das zwischen dem Bogen des „J“ und der Miniatur unten entsteht, befindet sich das Wappen des Herzogs mit seinen beiden heraldischen Tieren, dem Bären und dem Schwan.
      • Die Majuskeln der ersten Zeile sind stark in die Oberlänge erweitert und mit üppigem graphischem Dekor versehen (Cadellures).
      • Stil und Einordnung: 
        Offensichtlich ist es dem Herzog bei dieser Urkunde um eine besondere Machtrepräsentation gegangen, weil er weit von der üblichen Gestaltungsweise einer Urkunde mit der vor den Buchstaben gesetzten Miniatur abrückt. Er bedient sich einer Komposition, wie sie das Domkapitel von Rouen für Charles V seitenverkehrt verwendet hat (1366 Juli 20): Anstelle der erhöht sitzenden Muttergottes dort thront hier Jean de Berry, der kniende König wird der Geistliche, der hier wie dort von einem Bediensteten begleitet wird.
      • Porcher 1953, S. 7, Anm. 10, hielt die Urkunde für eine spätere Kopie.
      • Meiss 1969, S. 84, sah in der Miniatur eine Arbeit der Brüder Limburg und nahm sie als Beweis, dass sie bereits kurz nach dem Tod von Philippe le Hardi (1404) in den Diensten des Herzogs von Berry waren. Folgerichtig verglich er 1974, S. 102, die Erscheinung des Herzogs mit der in den Belles heures (New York, Metropolitan Museum, The Cloisters) und sieht in ihr ein Argument für die Datierung der Belles heures ab 1405. Guyotjeannin in: Brunel 2005, S. 31, zweifelte nicht an der Zuschreibung. Die Akathusbordüre zu Beginn des Marien-Offiziums in den Belles heures (f. 30r) beeinhaltet zwar das Wappen Jean de Berrys, nicht aber die emblematisch mit ihm verbundenen Tiere, Schwan und Bär, die man jedoch in den Grandes heures (Paris, BN, lat. 919) in Medaillons in den Bordüren finden kann. Dort beugt sich der Schwan freilich zu seiner blutenden Wunde an der Brust, was auf der Reproduktion der Urkunde nicht der Fall ist und was an der Genauigkeit der Wiedergabe zweifeln lässt.
      • Die Akanthus-Initiale orientiert sich sowohl an dem, was in Urkunden für Charles V seit 1376 November in Initialen verwendet wird, wie auch an Zierleisten in Stundenbüchern, wie sie z.B. beim Mazarine-Meister in einem Stundenbuch in Quimper aufzufinden ist (Quimper, Bibliothèque Municipale, ms. 42, f. 30r).
      • Die üppigen Cadellen der ersten Zeile verwundern und haben, soweit derzeit schon erkennbar, keine nennenswerten Vorläufer im Bereich der Urkunden. Weitere Studien zu diesem Phänomen sind dringend erforderlich. Das hier beschriebene Beispiel ist freilich auch deswegen mit gewisser Vorsicht zu betrachten, da es sich um eine Reproduktion des 19. Jahrhunderts handelt.
      • Mittlerweile (Stand: Oktober 23) sind freilich Urkunden des Herzogs bekannt geworden, die sehr ähnliche Cadellen aufweisen. Im März 1402 beispielsweise sind sie bereits voll ausgebildet, sodass man getrost der Reproduktion Vertrauen schenken kann.
      • Gabriele Bartz (Ergänzung zu den Cadellen von Martin Roland, mit Ergänzung von G. Bartz)
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      Bibliography

      Comment

      Mention de chancellerie

      Original dating clause18 avril 1405 ("predicto die resurectionis Dominice, mensis Aprilis, anno Domini millesimo quadringentesimo quinto")



      LanguageLatin

      Notes
      11871 beim Brand des erzbischöflichen Palais in Bourges vernichtet. Guyotjeannin, Images, 2005, S. 12, Anm. 43, berichtet hingegen, die Urkunde sei 1858 beim Brand der Archives départementales du Cher zu Grunde gegangen. Eine Reproduktion von Bastard d'Estang wird verwahrt in: Bourges, Archives départementales du Cher, J 771 (https://patrimoinebourges.weebly.com/bourges-gothique/-loption-patrimoine-aux-archives-departementales).
      Places
      • Bourges ("in palatio nostro Bituricensis")
        • Frankreich
          • Type: Region
         
        Keywords
        • Illuminated Charters: Niveaus:
          • N1: historiated
          • N1: with Additional Colours
          • N1: Initials
          • N1: Panels
          • N1: Coat of arms
          • N2: Display script (with decorative character)
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