• Materielle Beschreibung: 
  Der Wappenbrief ist mit einer Deckfarbenminiatur ausgestattet, die das verliehene Vollwappen zeigt und in den mittig aus dem Textblock ausgesparten Bereich eingefügt wurde.
  Eine cadellenartige, stark vergrösserte Initiale W(ir) markiert den Textbeginn. Die ersten beiden Wörter (Wir Ferdinand) sind vergrössert. Einzelne Initialen der ersten Zeile wurden ähnlich hervorgehoben.
  Eine breite goldene, mit vegetabilem, spiegelsymmetrisch organsiertem Rankenwerk verzierte Rahmenleiste fasst die hochrechteckige Miniatur ein. Die Ecken des Bildfeldes sind mit Weinranken vom übrigen Bereich abgetrennt, die entstanden Zwickel rosafarben hinterlegt und das Wappen somit in ein dunkelblaues Oval eingeschrieben (Blasonierung siehe oben).
• Stil und Einordnung: 
  Die vorliegende Darstellung hebt sich in seiner Gestaltung mit dem blauen ovalen Feld, das den Hintergrund des Wappens bildet, und den umgebenden andersfarbigen, durch Weinranken abgetrennten Zwickelbereichen von der einfachen und weitverbreiteten Gestaltungsform von Wappenminiaturen ab. Diese fällt reduzierter aus - das bildfüllende, in ein gerahmtes Feld eingeschrieben Wappen liegt bloss vor einem monochromen, einfarbigen Grund (vgl. zum Beispiel 1537 Oktober 26). Eine weitere Art Wappenminiaturen zu gestalten, ist das Platzieren des Wappens in einer (unterschiedlich aufwendig) verzierten Kartusche. Das vorliegende Beispiel wirkt aufgrund der von Ranken angegebenen Ovalform wie eine bescheidenere Variante dieser Gestaltungsform (vgl. 1535 September 04).
• Sophie Dieberger

• Scheiber, Verzeichnis Diplome und Wappenbriefe, 1931, Nr. 5

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