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Charter: Illuminierte Urkunden - Italien (ohne Lombardei) 1396-10-14_Pisa
Signature: 1396-10-14_Pisa

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1396-10-14_Pisa

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1396-10-14, Prag (Prage) (Wappenminiatur später ergänzt)
Adels- und Wappenbrief: König Wenzel erhebt Pietro Lantis von Pisa in den Adelsstand, belehnt ihn und verleiht ihm ein Wappen.
König Wenzel nobilitiert und erhebt (nobilitamus et ad nobilitatis gradum ... elevamus) mit rechtem Wissen den nobili Pietro Lantis von Pisa (Petro Lantis de Pisis), Doktor der Rechte, apostolischer Nuntius am königlichen Hof und Advokat, sowie alle ehelichen Erben für dessen Verdienste und Tugend in den Adelsstand und ernennt und macht (constituimus, facimus et creamus) sie damit zu rechtmäßigen Adeligen. Er bestimmt (decernentes), dass sie alle Ehren, Privilegien, Gnaden, Immunitäten, Rechte und Würden (honoribus, privilegiis, graciis, emmunitatibus, iuribus et dignitatibus) überall (ubique locorum) genießen sollen, wie es andere Adelige tun (quibus cetera nobiles utuntur). Da er wünscht (cupientes), die täglichen Dienste des Begünstigten zu belohnen, belehnt, überträgt und schenkt (in feodum dedimus, contulimus et donavimus, damus ... conferimus et donamus) er ihm die Burg Massa in der Diözese Luni (castrum seu arcem Masse in Lunensis dyocesis) mit allen Zugehörungen, mit allen Städten, Dörfern, Fischteichen, Weiden, Wäldern, Wäldchen, Bergen, Viehweiden, Jagdrechten, Gewässern, Teichen, Bächen, Flüssen, dem Meer, Ufern, Vasallen, Regal- und anderen Rechten und besonders mit dem Dorf San Vitale, mit dem Dorf Collis und dem Dorf unter Rocca und anderen Zugehörungen (burgo, villis, piscinis, pascuis, silvis, nemoribus, montibus, alpibus, venacionibus, aquis, piscacionibus, rivis, fluminibus, mari, littoribus, vasallis, vasallagiis, iuribus regalibus et non regalibus et signanter cum villa Sancti Vitalis cum villa Collis et cum villa post Rocham sive subtus Rocham et cum aliis suis pertinentiis), die sie fortan von königlicher Macht und mit allen Einkünften, Rechten und Gewalten ungehindert innehaben sollen. Damit der Begünstigte und alle Erben künftig zu den Adeligen und Vasallen des Reichs (nobiles et imperii feodales) gezählt werden, verleiht und erteilt (concedimus et largimur) er ihnen ein Wappen (arma seu signum armature), wie es in der Mitte der Urkunde farbig eingemalt ist (in presentibus pictoris magisterio destribuntur). Er bestimmt (decernentes et volentes), dass der Empfänger und seine Erben das Wappen mit seinen Farben auf Helm und Schild (cum appropriatis sibi coloribus tam in galea quam in clippeo) überall (ubique locorum) zu Schimpf und Ernst (in iocis et serio) sowie in allen militärischen Übungen und bei Dienstleistungen an König und Reich (in omni militari exercicio ac in nostris et sacri imperii serviciis) ungehindert führen dürfen, unbeschadet jedoch der älteren Wappenführung anderer. Niemand darf unter Androhung schwerer Ungnade sowie einer Strafe von fünfzig Mark lötigen Goldes, die je zur Hälfte an die Reichskammer und an die Betroffenen zu zahlen ist, gegen die Bestimmungen der Urkunde (hanc nostram nobilitatis, donacionis, largicionis et decreti paginam) verstoßen.
Daniel Maier
Venceslao, re di Boemia e de' Romani, concede in feudo perpetuo al nobile Pietro 'Lantis' di Pisa, dottore di legge e nunzio della Sede apostolica presso la Maestà sua, il castello di Massa con tutte le sue pertinenze e diritti annessi, e gli dà facoltà di avere lo stemma di famiglia nel modo che è dipinto nel presente diploma.
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
 

Original
Current repository
Pisa, Archivio di Stato, Diplomatico Capelli, CAP 02909

Beschädigtes wachsfarbenes Majestätssiegel an Pergamentpressel
Material: Pergament


  • notes extra sigillum
    • Rechts auf der Plica: Ad mandatu(m) d(omi)ni regis M. decan(us) Wissegraden(sis) cancellar(ius)
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Mittig aus dem Text eine annähernd quadratische Fläche ausgespart, die heute mit einer gerahmten Wappenminiatur (Deckfarbe) gefüllt ist. Das Vollwappen zeigt den roten Schild mit drei silbernen Adlern des Familienwappens als Herzschild über einem blauen Schild mit drei goldenen (Reichs-)Adlern.
  • Stil und Einordnung: 
    Der Akanthus, der die Helmdecke bildet, ist so in Prag um 1400 nicht vorstellbar. Die gut erforschte Buchmalerei der Wenzelswerkstätte, eine reiche Fülle von durchaus individuellen Buchmalern, bedient sich ganz anderer Formen. Die vorhandene Miniatur muss daher, wie auch der schon voll entwickelte Stechhelm belegt, später eingemalt worden sein. Irritierend ist freilich, dass – wenn das Stück behändigt wurde, was durch den heutigen Aufbewahrungsort sehr wahrscheinlich ist – der Buchmaler kein Italiener war, sondern sich eines eindeutig mitteleuropäischen Stils bedient.
  • Martin Roland
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Comment

Bemerkenswert ist, dass das Wappen, so wie es uns heute erscheint, sicher erst später hinzugefügt wurde (siehe “Kunsthistorischer Kommentar”).
Die Datierung ist problematisch, da die Einerstelle vewischt ist. Die Urkunde wird zumeist 1399 datiert; 1397 ergibt sich aus den Regierungsjahren im Reich und in Böhmen; das Iterinar Wenzels legt jedoch 1396 nahe.
Arenga: Quamquam universorum fidelium suorum commoditatibus de innata sibi benignitatis clementia regia teneatur celsitudo intendere et eorum fideliter percurare profectus, ad illorum tamen singularitate quod se conspicit quasi ex debito fore obnoxiam quos pro honore suo in promocionibus et agendis suorum familiarium videt cum fideli diligentia in alienis partibus laborare.
Martin Roland

Original dating clausedie quartadecima octobris.

Places
  • HRR
    • Type: Region
  • Italien
    • Type: Region
  • Luni
    • Massa
      • Pisa
        • Type: Empfängerort
      • Prag (Prage) (Wappenminiatur später ergänzt)
        • Type: Ausstellungsort
      Persons
      • König Wenzel
        • Pietro Lantis
          Keywords
          • Illuminated Charters: Niveaus:
            • N1: historiated
            • N1: with Additional Colours
            • N1: Panels
            • N1: Coat of arms
            • N1: painted
          • General: 
            • Wappenbrief
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