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1440, Oktober 24.

Absagebrief von Schwyz und Glarus an die Sarganserländer.

Wir die lantamman, rät vnd gantzen gmeinden von beiden lenderen Schwitz vnd Glarus füogent üch dem houptman, rat vnd der gantzen gmeinde in Sanganserlande, so in des edlen, wolgepornen,

») Weinlese halten.

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vnsers gnädigen herren, Grafen Heinrich von Sangans, vnsers lant- mans, gerichten vnd herschafften in Sanganserlant gesessen sind, jr syet sin eigen oder sin hindersässen, zu wüssen: Als von sölichs grossen trangs, vnrechts, übels vnd muotwillens wegen, so jr an jme begand1) vnd jm vngehorsam sind mit sämlich gerechtikeit, als üwer jeklicher jm schuldig ist, das wir ja meinend mit lib vnd guot vnd mit hilff des allmechtigen Gottes darzuo zu tuonde, das der selb vnser gnädiger herre, Graf Heinrich von Sangans, sölichs grossen gewaltz, schand, schadens, vnrechtz vnd muotwillens von üch ent laden2) werde vnd üch zu vnderwysen, das jr jne an siner gerechti- keite vnd herrlichkeite vnd vns an vnser pfantschafft Sangans vnge- sumbt vnd vngetrengt vnd vngeirret lasset, vnd jr jme vnd der herrlkhkeit8) Sangans tuogind, als jr jm schuldig vnd pflichtig syent, einer sige sin eigen oder sin hindersässe, ein eigen man als ein eigen man, ein hindersäss als ein hindersäss, als das billich vnd rechte vnd von alter har komen ist. Ynd wie sich die sachen machen werden, damitte wellent wir vnser vnd aller der vnseren vnd aller vnser helfer vnd helfer-helfer ere gen üch wol bewart haben. Mit vrkunde diss briefs, geben vnd besiglet mit vnser ge meinen lenderen vffgedruckten jnsigeln bi ende diser geschrifte, vff montag vor Simonis vnd Judse, anno domini Mccccxl. jar.

Gedruckt bei Tschudi II. 306; vergl. Frttnd, Ausg. v. Kind S. 54.

Anmerkung.

Ueber das Landrecht des Grafen Heinrich mit Sclrwyz und Glarus vergl. Nr. SOI; über das Pfandrecht der beiden Länder an der Grafschaft Sargans Nr. Sil.

Wir haben in der Anm. zu Nr. S18 gesehen, wie die Sarganserländer, in Folge ihres Burgrechtes mil Zürich, dem Grafen Heinrich, ihrem Herrn, den Gehorsam aufgesagt und dieser desshalb die beiden Länder um ihren Beistand angerufen hatte. Letztere, nachdem sie sich zum Kriege mit Zürich entschlossen, benutzten nun gerne den Anlass, um die Fehde gerade im Sar ganserlande zu beginnen, hier mit leichter Mühe den Zürchern eine indirekte Niederlage zu bereiten und zugleich eines Feindes sich zu entledigen, der sie im Bücken hätte beunruhigen können.

1) begeht. ,) befreit. 3) Herrschaft.

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Was den Unterschied zwischen „Eigenleuten" und „Hintersässen" betrifft, welcher in unsrer Urkunde gemacht wird, so "Sind unter den Erstem die Hörigen des Grafen zu verstehen, welche, persönlich unfrei, auf seinem Grundeigenthum sassen und ihm davon Grundzinse zu entrichten hatten; die Letzteren hingegen waren theils freie Eigenthümer, theils Hörige anderer Grundherren im Sarganserlande, welche nur der Landgrafschaft und Gerichts barkeit des Grafen unterworfen waren.