useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Blumer, Johann Jakob: Urkundensammlung des Kantons Glarus, 1865 (Google data)   242.
Signature:  242.

The transcription and metadata of this charter are scanned by a OCR tool and thus may have low quality.

Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
99999999
 
Source Regest: 
Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 242. , S. 269
 

ed.
Current repository
Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 242. , S. 269

    Graphics: 
    x

    242.

    1443, Juli 4.

    I^e VI Orte der innern Schweiz verantworten sich vor den Eeichsfürsten gegen die Anklagen Oesterreich^

    nnd Zürich's.

    Dem durchlüchtigen, hochgepornen fürsten und herrn, Hertzog Steffan, hertzog in Peyeren1) und pfaltzgrafe bi Rhin, des heiligen römischen richs churfürsten, unserm gnedigen herren.

    Durchlüchtiger hochgeborner fürst und gnediger herr, unser undertänig früntlich gehorsamkeit sige üwern fürstlichen gnaden von uns ze allen ziten vor2) erbotten und bereit. Gnediger herre, wan wir vernemend, dass wir vor allen churfürsten, fürsten und herren, und besunder vor üwern fürstlichen gnaden mit unwarheit durch die durchlüchtigen hochgebornen fürsten und herren, die hertzogen zuo Oesterrich, und ouch durch unser eidgnossen von Zürich verunglimpft werdind, namlich wie wir den durchlüchtigosten, hochgebornosten fürsten und herren, herren Fridrich, Römischen Künig, unsern gnedigosten herren, als sin und des richs wider-

    1) Baiern. *) zuvörderst .

    17*

    250

    wertige8), wider recht bekriegen wellind, ouch die benempten von Zürich vom rich trengen, da wir aber getruwend, dass sich sem- Hchs mit der warheit niemer erfinden solle4), harumb5) als einem herren und beschirmer der warheit, so fügen wir üwern fürstlichen gnaden ze wüssen, wievvol war ist, dass wir an den gedachten unsern allergnedigosten herren den Künig oft und dick, als siner gnaden und des römischen richs undertanen und gehorsame, under- täniklich ervordert habend, uns unsere fryheiten, so wir von siner küniklichen gnaden vorfarn an dem riche, römischen keiseren und künigen redlich erworben und hargebracht habend, gnediklich zuo bestäten, ob er dann von des huss Oesterrichs wegen an uns ützit ze ervorderen hette, so weltind wir sinen küniklichen gnaden ant- wurt geben, dass wir des glimpf und eere haben söltind, das uns aber von sinen küniklichen gnaden nie allen6) gediehen möcht. Nit desto minder habend wir uns sinen küniklichen gnaden als einem Römischen Künig, der unser natürlicher herr heist und ist, gehorsamlich erbotten alles das zuo tuonde, das wir ime von des heiligen römischen richs wegen pflichtig und verbunden sind, in demselben sinne7) wir noch hüt bi tag blibend, und semlichs als des heiligen richs getrüwe undertanen gehorsamtich ze tuon ver meinend. Und wiewol wir mit der obgenanten herschaft von Oesterrich in einem friden gestanden sind, der noch ein merklich zit solte gewert haben, den selben friden wir ouch gar redlich gehalten habend, nit dester minder sind uns die unseren uss der selben herschaft schlossen gevangen, durch ire schloss gefürt, ge schätzt und beraubt worden, darumb uns bekerung8) nie be- schechen möcht, über das uns von iro wegen den friden ze halten zuogeseit ward. Darüber ouch so hat die selbe herschaft von Oester rich die obgenanten unser eidgnossen von Zürich in püntnuss ge- nomen, das uns nit lieb, ouch nit eben9) ist, nachdem und die selben von Zürich mit uns gar lang in verpüntnuss gewesen sind, und ouch wider des fridens lut und sag. Und habend daruf die

    3) Feinde. *) dass sich solche Anklagen niemals als wahr herausstellen werden. 5) darum. ») nicht allen Orten: bloss Uri erhielt die Bestätigung, weil es keinen Antheil am Aargau hatte (Tschudi II. 347). ') Willens meinung. ») Schadenersatz. ») recht.

    251

    jetzgenanten von Zürich gemant, von dem punde ze lassen durch friden und ruwen willen, ob si aber semlichs ze tuon nit meintind, dass si dess dan mit uns ze recht kämind, nach iro und unsrer geschwornen puntbriefen lut und sag, die wir doch ewiklich on alles mittel10) ze halten gelopt und geschworen hand. Semlicher manung und des rechtens si uns abgetretten sind11) und nit ge horsam wesen12) wellen, als si aber das geschworen hand. Also nach der benempten18) geschwornen briefen sag habend wir si understanden14) ze wisen, den pünden nachzegan, hettind uns ver- sechen, dass sich die herschaf't des nit angenomen. Darüber sind der selben herschaft lantvögt und ander ir amptlüte mit sambt denen von Zürich über unser etlich gezogen und uns die unsern gebrant, beroubt und etlich der unsern erstochen, und uns also ze kriegen getrengt, das uns leid ist und des lieber vertragen15) werind gewesen. Harumb pittend wir üwer fürstlich gnaden demütiklichost wir vermögend, als einen beschirmer der warheit, Tob jemant wer, der uns vor üwern gnaden verunglimpfen weit, inmassen als davor ist beschechen, dass ir das von uns nit gloubind, sunder uns für unschuldig haben wellind, wan wir wider das heilig römisch rieh nie getan habend und mit der hilff Gottes niemer getuon wellend, 011 allen zwifel. Und lassend uns üch in üwer fürstliche gnad be- volchen16) sin, das begerend wir umb die selben üwer fürstliche gnad und umb alle die üweren, wo sich das immer fügen wurde, mit willen unverdrossenlich und gehorsamlich ze verdienen. Geben ze Lucern, under der selben unser eidgnossen von Lucern insigel von unser aller wegen, am vierten tag Julii, Anno Domini MGGGGXLffl.

    Uewer gnaden undertänige von Lucern, Ure, Schwitz, Under- walden, Zug und Glarus ratsfründe17), als wir jetz versamnet ge wesen sind.

    Gedruckt bei Tschudi II. 380: vgl. Fründ (Ausg. v. Kind S. 149 IT., »vom VI tag Juli«).

    ") Auskunftsmittel, Einrede. ") sich entzogen haben. "J sein. 13) be nannten. ") unternommen. 15) enthoben. ") empfohlen. ") Rathsglieder.

    252

    Anmerkung.

    Zwischen dem ersten und dem zweiten Feldzuge hielten die VI Orte einen Tag zu Luzern und zogen hier in ernste Erwägung die schweren An klagen, welche Oesterreich und Zürich bei den Reichsfürsten gegen sie er hoben halten, als befänden sie sich in offner Empörung wider das Reichs- oberhaupt uud suchten auch die Stadt Zürich vom Reiche abzudrängen. Sie fanden für angemessen, sich gegen diese Beschuldigungen zu verantworten und auch ihrerseits das Unrecht, welches ihnen von ihren Feinden angethau worden sei. hervorzuheben. Ohschon ihnen König Fridrieh ihre hergebrachten Freiheiten nicht habe bestätigen wollen (vgl. Nr. $35), so anerkennen sie ihn doch als ihren »natürlichen Herrn» und seien dem Reiche gegenüber zu allen schuldigen Diensten bereit. Die Herrschaft Oesterreich aber habe den fünfzigjährigen Frieden an ihnen gebrochen, indem sie aus ihren Schlössern Angehörige der Eidgenossen gefangen genommen und beraubt, auch mit der Stadt Zürich, welche schon seit langem zur Eidgenossenschaft gehöre, ein Hündniss abgesenkten habe. Sie hätten darauf Zürich gemahnt, dem Frieden zu lieb von dieser Verbindung abzustehen oder dann wenigstens das bundes- inässige Recht darüber walten zu lassen; aber Zürich habe weder in der einen noch in der andern Richtung entsprechen wollen. Da nun die Eid genossen die Zürcher »weisen» (anhalten) wollten, den Bünden nachzuleben, hätten die Oesterreicher sie angegriffen und dadurch zum Kriege genöthigt. Das Schreiben schliesst mit der Versicherung, dass sich die Eidgenossen nie mals wider das Reich auflehnen werden.

    It. aber darnach an der nächsten mittwuchen, das was die mittwuch vor sant Margroten tag, hattent die von Glans ain zug angelait uff die von Rappersvvil, und samloten sich die von Glaris, uss der March, uss dem Gastren, von Utznach etc., dass ir also uff vj c man warent oder nie, und hatten ain huot gestossen1) hinter den

    1) eine Wacht aufgestellt.

    1443, Juli 10.

    Die Grlarner vor Eapperswil.

    (Au« der sogen. Kllngenberger Chronik).

    (S. 314 ff.)

    253

    Mayenberg2) mit iijc mannen, vnd solten da warten; wann die von Rapperswil ir vidi hinuss für die statt schlüegint8) in die waiden, so sölten si inen das nemen und die lüt erstechen; das ander volk solt von Jonen4) her in ziechen den iren ze hilft, ob inen die- von Rapperswil ze not tuon weltint. Umb diss sach wissten die von Rapperswil ganz nüt, und do es ward an dem morgen, do traib jederman sin vich hinuss, und giengent die lüt jederman da er ze schaffen hat. Also do es si nun zit dunkt, do luffent si den berg herab gen der statt und hinderluffent da etwa vil vich und kü, und erstachent zwen knecht an ir arbait. Also luffent die von Rapperswil harus und erratten5) dennocht vil vichs, und tratend also mit ir hoptman und mit dem venli hinach6) und schussent ernstlich zuo inen. Also schussent si7) ir ain*) ze tod und etwa mengen wund. Es luffent ir och etlich für das vendli hinuss, die nit Ordnung halten wolten; der wurdent och zwen erstochen, des hoptmans koch und ain arbaiter, hiess Hanns Bollinger.

    Also was nun ain gemain red, die aidtgenossen weltint Rapperswil beliggen8), und von me saiten die aidtgenossen schaden9), den si do getan hettint, denn aber denen von Rapperswil be- schechen war. Also an dem nächsten fritag darnach10) schikt marggraff Wilhelm von Hochberg, der herrschaft von Oesterrich landtvogt, funfzig schützen, edler und raissiger, gen Rapperswil, von Friburg uss dem Brissgöw, und XXVj pfärit, och von Friburg, und zwai schiff mit korn, büchsen, pfill und ander züg, und an dem selben fritag, da der tag hergieng, kament die selben lüt und das korn und etwa mengs schiff mit inen von Zürich, di si be- laiten11), gen Rapperswil.

    Anmerkung.

    Nach Schrei ber's Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau II. 402 hatte der Markgraf von Hochberg bereits am 5. Juni 100 Schützen und Reisige, welche über Rheinau und Winterthur nach Zürich kommen sollten, von Freiburg verlangt.

    2) Anhöhe oberhalb Kempraten. ») trieben. 4) Jona, Dorf bei Rappers wil. 5) retteten. 6) rückten nach. ') die Rapperswiler. *) Nach Tschudi II. 381 war es ein Gasterer ») belagern. 9) die Eidgenossen redeten von grösserm Schaden als sie wirklich angerichtet hatten. 10) 12. Juli. ") begleiteten, vergl. Tschudi S. 382.

    254

     
    x
    There are no annotations available for this image!
    The annotation you selected is not linked to a markup element!
    Related to:
    Content:
    Additional Description:
    A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.